Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Februar 2010
Der Prozess gegen sechs Mitglieder der Weimarer "Bandidos" wird heute ohne den vorgeladenen Hauptzeugen fortgesetzt. Der Mann, der 2008 mutmaßlich von "Bandidos"-Rockern niedergestochen wurde, erscheint damit zum zweiten Mal nicht zur Verhandlung. Wie gestern der Vorsitzende Richter mitteilte, wolle der Zeuge aus Angst keine Aussage in Gegenwart der Angeklagten machen. Ein weiterer Zeuge, der gestern vernommen wurde, wollte sich nicht mehr an seine Aussage bei der Polizei erinnern. (wk)
Weimars Grüne haben jetzt Stadtverwaltung und Stadtwerke aufgefordert, sich öffentlich gegen eine Kündigung des Atomausstiegsvertrages auszusprechen. Dies wäre im Interesse der Stadt, weil nur ein schneller Atomausstieg den Wettbewerb stärke und damit zu sinkenden Strompreisen führe, heißt es. Wie die Grünen aufzeigen, hat sich der Stadtwerke-Strompreis zwischen 2003 und 2009 um 7,5 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Im gleichen Zeitraum sei die Umlage für Strom aus Erneuerbaren Energien nur um 0,7 Cent gestiegen. Die Preiserhöhungen könnten also nicht mit der Förderung Erneuerbarer Energien begründet werden, heißt es. Die hohen Gewinne der vier großen Stromversorger legten nahe, daß es sich um reine Abzocke handele. (wk)
Weimar gedenkt Opfer des Bombenangriffs vor 65 Jahren
Die Stadt hat am Vormittag an die Opfer des Bombenangriffs vom 9. Februar 1945 gedacht. Oberbürgermeister Stefan Wolf ließ am Erinnerungsort für die Toten, den vier schwarzen Stelen auf dem Hauptfriedhof, einen Kranz niederlegen. Am Hufelandkindergarten in der Richard-Strauss-Straße richtete die Weimarer SPD eine Gedenkveranstaltung aus. Dort hielt Kreisvorsitzender Friedrich Folger eine Rede. -
Heute vor 65 Jahren starben in Weimar 462 Menschen: Anwohner und Zwangsarbeiter. Unter den Opfern waren in der Richard-Strauss-Straße auch 80 der 90 Kindergartenkinder. Die Bomben zerstörten weite Teile der Innenstadt.
(wk)
Weimars Landtagsabgeordneter Thomas Hartung hat dazu aufgerufen, gerade zum Auftakt die Unterschriftensammlung das Volksbegehrens "Für eine bessere Familienpolitik" zu unterstützen. Der Linke-Politiker widersprach Kultusminister Christoph Matschie, der zuletzt das Volksbegehren als unnötig einschätzte. Die Bürger könnten sich nicht darauf verlassen, daß diese Landesregierung die Ziele des Volksbegehrens für eine bessere Familienpolitik tatsächlich in einem Landesgesetz umsetzt, so Hartung. Er befürchte, daß eine geringe Beteiligung der Bevölkerung zu Beginn des Volksbegehrens "Wasser auf die Mühlen von Mike Mohring leite. Dem Fraktionschef der CDU passe die ganze Linie des Volksbegehrens nicht in den konservativen Kram". (wk)
Wegen der großen Teilnahmebereitschaft an der Dresdner Anti-Nazi-Demo wird ein vierter Bus organisiert. Wie vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus mitgeteilt wurde, sind die 3 geplanten Busse bereits voll besetzt. Nicht nur in Weimar, sondern überall seien noch nie so viele Menschen einem Aufruf zu Blockaden gefolgt, wie diesmal, so Rebekka Höfer-Diekmann vom Bürgerbündnis. Laut Höfer-Dieckmann werden am Samstag aus ganz Deutschland weit über 150 Busse und rund 10.000 bis 15.000 Gegen-Demonstranten in Dresden erwartet. Ziel sei, gemeinsam den Aufmarsch von geschätzten 7.000 Neonazis friedlich zu blockieren. (wk)
Weimars Vorsitzender des Bau-Ausschusses und Grünen-Landtagsabgeordneter Carsten Meyer will die Landesregierung zu einer öffentlichen Stellungnahme zur Mensa-Debatte zwingen. Auf eine offizielle Anfrage soll Kultusminister Christoph Matschie sagen, ob das Studentenwerk nunmehr Geld für einen Mensa-Neubau oder für eine Sanierung des Gebäudes erhalte. Bisher habe das Land Thüringen dafür Gelder verweigert, so Meyer. Matschie müsse erklären, wie das Land zur Frage Sanierung oder Neubau steht und ob neben finanziellen auch andere Gründe, wie der Denkmalschutz eine Rolle spielen. - Hintergrund des Grünen-Vorstoßes ist eine jetzt vom Studentenwerk Jena-Weimar gestellte Bauvoranfrage zum Abriss und Ersatzneubau einer Mensa in Weimar. (wk)
Standortdebatte wird mit öffentlicher Anhörung fortgesetzt
Die Standortdebatte zum neuen Bauhausmuseum soll mit einer öffentlichen Anhörung fortgesetzt werden. Wie schon von der Weimarer SPD gefordert und von der "Neuen Linke" unterstützt, soll es alsbald eine Bürgerversammlung geben. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, zu dem gestern Thüringens SPD-Kultusminister Christoph Matschie Oberbürgermeister Stefan Wolf und die sieben Fraktionsvorsitzenden des Stadrates eingeladen hatte. Mit dabei waren auch Klassik-Stiftungspräsident Hellmut Seemann, Museums-Generaldirektor Wolfgang Holler und Ministerialrat Horst Claussen vom Bundeskanzleramt. Laut Presseberichten wurde beschlossen, daß der Stadtrat sein Votum erst nach der Anhörung abgibt und sich wiederum erst danach der Stiftungsrat auf einen Standort festlegt.
(wk)
Berlins Regierender soll zweites Geschichtsfestival eröffnen
Das zweite "Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte" wird im Herbst mit einer Rede des Berliner Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit eröffnet. Das wurde gestern von der Projektleiterin Franka Günther mitgeteilt. Das Geschichtsfestival soll vom 29. bis zum 31. Oktober unter dem Motto "Reisen in Un-Bekanntes" stattfinden. Wowereit hat, wie schon zur Erstauflage im vergangenen Jahr, die Schirmherrschaft als Bevollmächtigter für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen übernommen. Zu Vorträgen, Gesprächen und Musikabenden werden Historiker und Politikwissenschaftler aus Frankreich, Polen und Deutschland erwartet. -
Das "Rendez-vous mit der Geschichte" wird in Weimars Partnerstadt Blois seit über 10 Jahren veranstaltet. Dort kommen jährlich bis zu 25.000 Besucher zusammen. In Weimar hatten unter dem Motto "Wagnis Demokratie" rund 1000 Gäste die 20 Veranstaltungen des ersten "Rendez-vous"besucht.
(wk)