Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 24. Februar 2010
Die Thüringer Kulturstiftung soll an den Glücksspielerlösen des Freistaates beteiligt werden. Das hat jetzt die Thüringer Kulturinitiative gefordert. Mit nur einem Prozent von den jährlichen Lotterieumsätzen könnte der jetzige Stiftungsetat von rund 160 000 Euro nahezu verzehnfacht werden. Laut Initiativen-Vorsitzenden André Störr ist ein entsprechender Vorschlag zur Änderung des Thüringer Glücksspielgesetzes bereits an die Fraktionen übergeben worden. Außerdem hat die Kulturinitiative ihre Forderung nach einem Kulturfördergesetz für Thüringen erneuert. Die Kultur dürfe nicht länger den Haushaltsberatungen ausgeliefert sein, so der Weimarer Störr. Positive Erfahrungen mit einem solchen Gesetz gebe es bereits in Österreich und der Schweiz. (wk)
Die Weimarer Stadträte haben am Abend ein Mammutprogramm zu bewältigen. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung stehen 18 Vorlagen und Anträge. Ehe die aber diskutiert und abgestimmt werden können, muß die Verwaltung noch 20 Anfragen beantworten. Die sind von den inzwischen sieben Fraktionen im Vorfeld an den Oberbürgermeister gestellt worden. Allerdings werden Stefan Wolf und seine Beigeordneten voraussichtlich nur die Hälfte der Fragen öffentlich beantworten können. Laut Sitzungsordnung stehen für Anfragen maximal 60 Minuten zur Verfügung. (wk)
Die öffentliche Anhörung in der Standortdebatte zum neuen Bauhausmuseum soll am 5. März im Reithaus stattfinden. Das hat jetzt die Klassik-Stiftung bekanntgegeben. Die Stiftung will dazu alle Personen und Interessengruppen aus Politik und Kultur einladen, die sich bisher dazu geäußert haben. Wie in der heutigen Presse befürchtet wird, könnte dadurch die zugesagte Bürgerbeteiligung auf der Strecke bleiben. Bei vorliegenden 350 Einladungen wäre das Raumangebot viel zu klein. Laut TLZ hat das Thüringer Kultusministerium zugesagt, daß kein interessierter Bürger abgewiesen wird. (wk)
Weimarer Initiative wirbt für freie Ganztagsschule mit offenem Unterricht
In Weimar hat sich eine Initiative für eine freie Ganztagsschule mit offenem Unterricht gegründet. Wie Mitinitiatorin Jutta Luhn heute bei RadioLOTTE Weimar sagte, sollen in der Gesamtschule die bisher üblichen Klassen abgeschafft sein. Gefördert würde individuelles Lernen bei fließenden Übergängen. Dabei seien fünf Entwicklungsabschnitte vorgesehen: Die Basisstufe für Vier- bis Achtjährige, eine Primarstufe für Sieben- bis Zehnjährige, und zwei Sekundarstufen für Neun- bis Zwölf- sowie für Dreizehn- bis Fünfzehnjährige. Die Ausbildung wird dann in einer Oberstufe zur mittleren Reife oder zum Abitur geführt. Der Unterricht soll sich nach Thüringer Lehrplan orientieren; die Abschlüsse von der freistaatlichen Prüfungsordnung bestimmt sein. Wesentliches Merkmal sei der offene Unterricht, so Luhn weiter. Durch Exkursionen solle mehr "draußen im Leben" gelernt werden als im Klassenzimmer. Ziel der Initiave sei, die bisher "Andere Schule" genannten Schulform in zwei Jahren in Weimar zu beginnen.
(wk)
Stadt legt Haushaltsentwurf ohne Steuererhöhungen vor
Die Stadtverwaltung will heute den Stadträten den Haushaltsentwurf 2010 vorlegen. Wie Finanzdezernent Christoph Schwind gestern im Rathaus sagte, ist der Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben doch noch ohne die künftige Erhöhung kommunaler Steuern oder Abgaben möglich geworden. Die Anhebung hatte Schwind noch vor 14 Tagen als notwendig erachtet. Der nun ausgeglichene Entwurf gehe von einer Einsparung bei den Personalkosten von einer Million Euro aus, so der CDU-Politiker gestern. Frei werdende Stellen sollen nicht oder erst später besetzt werden. Gleichzeitig seien die Einnahmen "sehr optimistisch" angesetzt worden. -
Die Ankündigung, zur Haushaltsicherung höhere Steuern und Abgaben vorzuschlagen, hatte zu heftiger Kritik von CDU, weimarwerk, und FDP geführt. Die Stadt habe kein Einnahme- sondern ein Ausgabenproblem, hieß es unisono.
(wk)
Wissenschaftler diskutieren das "Vorbild Weimar"
Politik-Wissenschaftler der Universität Jena diskutieren ab heute im "mon ami" über die Wirkungen der Weimarer Reichsverfassung im Ausland. Die Tagung unter dem Titel "Vorbild Weimar" findet mit international renommierten Teilnehmern bis zum kommenden Freitag statt. Untersucht werden sollen die positiven Einflüsse, die die Verfassung von 1919 auf andere Länder und deren Verfassungen ausgeübt hat. Der wissenschaftliche Diskurs versteht sich laut Ankündigung als Teil der Neubewertungsdebatte zur Weimarer Republik. Bislang wären nur innerdeutsche Aspekte berücksichtigt worden.
(wk)