Journalisten, Anwälte und Politiker bilden Untersuchungskommission
Nachricht vom 16.Februar 2015
Der jetzt in Weimar beginnende Prozeß gegen drei mutmaßlich von der Polizei mißhandelte Jugendliche wird von einer selbsternannten Untersuchungskommission beobachtet. Dabei handelt es sich um Journalisten, Anwälte und Politiker, die nach eigenen Angaben bereits mit Menschen zu tun gehabt haben, die Opfer von Polizeigewalt geworden sind. Ihrer Presseerklärung zufolge zeige auch das Weimarer Strafverfahren, was Betroffenen passieren könne, die sich gegen Polizeigewalt wehren. Regelmäßig werde mit Gegenanzeigen reagiert, wenn Beamte angezeigt würden. Die Unterzeichner der Erklärung wollen den Verlauf des Weimarer Verfahrens beobachten, "solange den Fall keine unabhängige Untersuchungskommission begleite". Unterzeichnet haben unter anderen der Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte Rolf Gössner, die Linke-Bundestags- und Landtagsabgeordneten Martina Renner und Steffen Dittes sowie der freie Journalist Fritz Burschel und der Berliner Rechtsanwalt vom Republikanischen Anwälteverein Ulrich von Klinggräff. - Ab Donnerstag wird am Amtsgericht drei Jugendlichen der Prozeß gemacht wegen "falscher Verdächtigungen und Vortäuschen einer Straftat". Tatsächlich sollen die jungen Menschen im April 2012 in der Weimarer Polizeiinspektion durch Schläge, Bedrohungen und Beleidigungen mißhandelt und gedemütigt worden sein. (wk)
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