Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. Februar 2015
Zöllner-Stiftung gibt Gesamt-Sanierungsvorhaben endgültig auf
Wegen ihrer prekären Finanzlage veräußert die Zöllner-Stiftung jetzt einen Teil ihres Immobilienvermögens. Wie der neue Stiftungsrat und Stiftungsvorstand nach dem Kassensturz mitteilen, sollen die Wohngebäude Schwabestraße 20, 22 und 24 verkauft werden. Das Haus "Schwabestraße 9" könnten die jetzigen Mieter auf Erbpachtbasis übernehmen. Dazu gebe es derzeit Gespräche. -
Grund für die Entscheidung sind die aufgebrauchten Eigenmittel der Stiftung für das ehrgeizige Sanierungsvorhaben "Zöllner-Viertel". Der Anspruch, in dem gesamten Quartier gleichzeitig Denkmalschutz, Barriefreiheit und Energieeffizienz gewähren zu wollen, ließ die Kosten explodieren. Gleichzeitig sei das eingeplante Geld aus dem Bundesprogramm "Energieeffiziente Stadt" nicht bewilligt worden, hieß es bereits im letzten Sommer. Mit dem neuen Vermögenskonzept habe die Max-Zöllner-Stiftung ab kommendem Jahr wieder jährlich Mittel für den eigentlichen Stiftungszweck frei, heißt es nun. Die Förderung blinder, sehbehinderter, schwerhöriger, gehörloser und taubblinder Menschen im Freistaat könne fortgesetzt werden.
(wk)
"Demokratie aus Weimar" hat im ersten Jahr über 15.000 Besucher
Das Stadtmuseum zeigt sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf die Ausstellung "Demokratie aus Weimar". Ein Jahr nach der Eröffnung verzeichnet die Schau über die Weimarer Nationalversammlung von 1919 15.200 Besucher, davon über 2000 Schüler. Über 100 Führungen wurden gebucht. Auch die vielen positiven Gästebucheinträge bestätigten, daß die Ausstellung von den in- und ausländischen Gästen gut angenommen werde, teilt Museums-Direktor Alf Rößner mit. Zusätzliche Aufmerksamkeit sei mit der Komplettierung des DNT-Modells durch zahlreiche Miniaturfiguren entstanden. Seit September werde den Gästen die Entstehungsgeschichte der ersten deutschen Verfassung in Weimar über Audio-Guides auch in Englisch und Französisch erläutert. Im Sommer dieses Jahres soll ein Begleitbuch erscheinen, ebenso werde ein Imagefilm für die Werbung vorbereitet. -
Die Ausstellung "Demokratie aus Weimar" soll bis 2019, bis zum 100-jährigen Jubiläum der Nationalversammlung zu sehen sein.
(wk)
Hessischer Pharmakonzern bringt Weimarer Ebola-Test auf den Markt
Der Ebola-Schnelltest der Weimarer Firma Senova soll im März auf den Markt kommen. Den Verkauf übernimmt jetzt laut Medienberichten der hessische Pharmakonzern Stada. Der Test würde, lediglich kostendeckend, für 3,20 Euro pro Stück an Hilfsorganisationen vergeben. -
Der in Weimar entwickelte und produzierte Schnelltest braucht weder Strom noch richtige Labore. Er weist ein Protein des Ebola-Virus über einen Rachenabstrich oder eine Urinprobe nach. Bei positivem Ergebnis liege die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung bei 95 Prozent, heißt es.
(wk)
Soli-Gruppe informiert zu "Weimar im April"
Gegen drei der mutmaßlich im April 2012 von der Polizei mißhandelten Jugendlichen soll jetzt der Prozeß wegen "Vortäuschen einer Straftat" eröffnet werden. Laut Mitteilung der "Soligruppe Weimar im April" findet die Hauptverhandlung am Amtsgericht an den fünf aufeinanderfolgenden Donnerstagen ab dem 19. Februar statt. Da soll wieder "gegen Polizeigewalt" demonstriert werden. Solidarität mit den Betroffenen wurde schon einmal im August 2013 vor dem Gericht geübt. Da war eine Mitbeschuldigte wegen "Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte" angeklagt. Das Urteil dazu steht noch aus, weil ihre Rechtsanwältin Revision beantragt hatte. -
Für die "Soligruppe Weimar im April" sind die Prozesse "eine Umkehr der Anschuldigungen". Tatsächlich seien die Jugendlichen im April 2012 in der Weimarer Polizeiinspektion durch Schläge, Bedrohungen und Beleidigungen sexistischer und rassistischer Art mißhandelt und gedemütigt worden. Die Ermittlungen gegen die diensthabenden Polizisten seien aber eingestellt worden.
(wk)
Weimarer Klavierstudent gewinnt Wettbewerb in Frankreich
Der Weimarer Liszt-Hochschul-Student Arseni Sadykov hat den internationalen Klavierwettbewerb im französischen Lagny-sur-Marne gewonnen. Der 26-Jährige aus Weißrussland erspielte sich den mit 3.000 Euro dotierten Preis in der Altersgruppe von 16 bis 30 Jahren. Dabei setzte er sich am Wochenende unter 30 Teilnehmern durch. Gespielt wurden Stücke von Bach und Scarlatti sowie Etüden von Chopin bis Legeti. -
Sadykov habe schon als Kind an internationalen Wettbewerben teilgenommen, heißt es von der Weimarer Musikhochschule. Dort arbeitet der Pianist in der Klasse von Professorin Gerlinde Otto. Zuvor studierte Sadykov bereits in Minsk und Bozen.
(wk)