Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. Februar 2015
Stadt verschiebt ersten Spatenstich
Der für heute 9 Uhr 30 angekündigte feierliche erste Spatenstich für das Umfeld des neuen Bauhaus-Museums ist abgesagt. Wie das Stadtpresseamt mitteilte, ist der Oberbürgermeister erkrankt. Ein neuer Termin werde bekanntgegeben. -
Neben Vertretern von Stadtpolitik und Landesregierung hatten sich zum Morgen auch Protestierer angesagt. Weimars Piratenpartei hat eigens eine Aktionsgemeinschaft "Planierte Demokratie" gegründet. Die wollte zum heutigen Spatenstich die zum Fällen bestimmten Bäume einzeln auf Namen taufen. Die Initiative "Das Bauhausmuseum neu denken" hat heute auch einen erneuten Antrag auf Bürgerbegehren gestellt. Dabei geht es diesmal um den Erhalt der unteren Bertuch- und unteren Thälmann-Straße. Dort am 20. Februar bereits offiziell die Bauarbeiten für die Umfeldgestaltung des neuen Bauhaus-Museums zu beginnen, sei ungesetzlich, heißt es. Verwiesen wird auf das noch bis zum Montag bestehende Bürgerrecht, gegen die Einziehung der Straßenabschnitte Einwände zu erheben. Weil dies mit dem vorgezogenen Spatenstich sinnlos würde, sollen über ein Bürgerbegehren alle Weimarer gefragt werden, ob sie "dafür sind, die untere Bertuch- und untere Thälmann-Straße unverändert und dauerhaft für den Straßenverkehr zu erhalten".
(wk)
Zahl der Hartz-IV-Empfänger fällt auf niedrigsten Stand seit 10 Jahren
Die Zahl der Menschen, die in Weimar Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe empfangen, ist so niedrig wie noch nie. Nach einer Erhebung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes beträgt die Quote jetzt 12,8 Prozent - der niedrigste Stand seit 10 Jahren. Zuvor hatte schon das Weimarer Jobcenter mitgeteilt, daß erstmals für Weimar die Hartz-IV-Kosten gesunken seien. -
Unterdessen weist der Paritätische darauf hin, daß die Armut in Thüringen trotz sinkender Arbeitslosenzahlen gestiegen ist. Jeder fünfte Einwohner lebe jetzt unter der Armutsgrenze, heißt es im aktuellen Bericht zur regionalen Armutsentwicklung. Demnach gelten fast 400.000 Thüringer als arm. Das sind 18 Prozent aller Einwohner. Bundesweit liegt die Quote bei 15,5 Prozent. Die meisten Armen in Ostdeutschland hat Mecklenburg-Vorpommern, nundesweit an der Spitze liegt Bremen mit einer Quote von 24,6 Prozent.
(wk)
Unternehmer sehen Konjunktur eher negativ
Weimars Unternehmer beurteilen ihre Geschäftslage so schlecht wie lange nicht. Nach der jetzt von der IHK veröffentlichten Konjunkturumfrage zum letzten Quartal 2014 schätzen nur noch 42 Prozent der befragten Wirtschaftsbetriebe die Lage als gut oder befriedigend ein. Bei der Herbst-Umfrage waren es 61 Prozent. 21 Prozent der befragten Weimarer Unternehmer glaubt, daß sich ihre Lage verschlechtern wird. Entsprechend gering ist die Bereitschaft zu investitieren. Von Entlassungen in Weimar ist allerdings in der Erhebung nicht die Rede. -
Warum sich das Geschäftsklima so stark verschlechtert habe, lönne er sich nicht erklären, sagte der Weimarer IHK-Wirtschaftsbeirat Matthias Grafe der Presse. Es gebe aber eine gewisse allgemeine Schockstarre nach dem Regierungswechsel in Erfurt.
(wk)
"Fahrradklimatest" bescheinigt Weimar weiterhin Mittelmaß
Weimar wird von seinen Fahrradfahrern weiterhin als "eher unfreundlich" wahrgenommen. Zu dem Schluß gelangt der neueste bundesweite "Fahrradklimatest" des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs ADFC. Wie schon vor zwei Jahren belegt die Kulturstadt dabei nur einen Mittelplatz. Von 100 Städten zwischen 50- und 100-tausend Einwohnern belegt Weimar den 54. Platz- im Thüringenvergleich noch hinter Gera. -
Der ADFC ermittelte wieder mit fast 30 Fragen, ob eine Stadt von ihren Radfahrern als fahrradfreundlich empfunden wird. Dabei ging es unter anderem um Ampelschaltungen für Radfahrer, die Qualität von Radwegen, Konflikte mit Autofahrern oder Fußgängern und darum, wie schnell das Stadtzentrum zu erreichen ist. Auch Fahrraddiebstahl spielte eine Rolle. Die Test-Teilnehmer gaben ihre subjektiven Eindrücke in Schulnoten von 1 bis 6 an. Weimar kam wieder auf die Note 3,8. Die fahrradfreundlichste Kommune in Deutschland ist nach wie vor Münster.
(wk)
Kulturdirektion und Stadtbücherei verlängern Weimarer Buchlöwe
Kulturdirektion und Stadtbücherei haben den diesjährigen Kinderschreibwettbewerb verlängert. Bisher habe der "Weimarer Buchlöwe" nur die Hälfte seiner bisherigen Rationen an Lesefutter erhalten, heißt es. Alle Grundschulkinder des Schulamtsbereiches Weimar werden deshalb aufgerufen, "Nachschub" zu liefern. Dies ist nun noch bis zum 2. März möglich. Eigentlicher Einsendeschluß war der 7. Februar. -
Gebeten wird um maximal drei Geschichten oder Gedichte auf je maximal drei Seiten pro Kind. Das Thema heißt in diesem Jahr "Artisten, Clowns und wilde Tiere – so ein Zirkus!". Die Beiträge nimmt die Stadtbücherei entgegen. Die schönsten Arbeiten werden von der Stadtkulturdirektion ausgezeichnet und veröffentlicht.
(wk)
Freistaat führt Roßner offiziell ins Chef-Amt ein
Der neue Präsident des Landesverwaltungsamtes Frank Roßner ist jetzt ofiziell in sein Amt eingeführt worden. Angestellt als Chef des in Weimar ansässigen obersten Verwaltungsgremiums des Freistaates ist Roßner bereits seit Januar. Nun wurde der 54-Jährige auch den rund 1.000 Angestellten der Aufsichtsbehörde als neuer Dienststellenleiter vorgestellt. -
Der frühere SPD-Landrat des Saale-Orla-Kreises hatte den seit zweieinhalb Jahre verwaisten Posten bekommen, weil die Sozialdemokraten bei den rot-rot-grünen Koalitionsverhandlungen das Vorschlagsrecht erhalten hatten. Roßner bringe für das Amt viel praktische Erfahrung mit, hieß es damals vom SPD-Landesvorsitzenden Andreas Bausewein.
(wk)
Schüler mit Migrationshintergrund können sich um Stipendium bewerben
Noch bis zum Ende des Monats können sich Schüler mit Migrationshintergrund um ein Stipendium bewerben. Vergeben werden monatlich 100 Euro Bildungsgeld, ein Laptop und Drucker sowie weitere finanzielle Unterstützung bei Bedarf. Außerdem wird ein weit gefächertes Bildungsprogramm angeboten, inclusive Seminare, Ferienakademien und ein SommerCampus. Die Aufnahme in das Stipendium ist ab dem 1. August dieses Jahres möglich. Bewerbungen können per Internet unter www.start-stiftung.de eingereicht werden. Dahinter verbirgt sich die Förderinitiative START, nach eigenen Angaben die größte in Deutschland, die Stipendiaten "auf ihrem Weg zum Abitur oder Fachabitur fördert, ihr Engagement bestärkt und ihre weiteren Lebensplanung unterstützt". -
In Thüringen wurden die Stipendien zum neunten Mal ausgeschrieben.
(wk)