Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. Februar 2015
Kulturdirektion will endlich "mon ami"-Arbeitsgruppe einberufen
Die im vergangenen November angekündigte Stadtrat-Arbeitsgruppe "Nutzungskonzept mon ami" soll nun endlich anfangen zu tagen. Wie die Grünen-Fraktion nach der Dienstag-Sitzung des Bauausschusses mitteilt, sollen die für die Gruppe benannten Stadträte jetzt von der Kulturdirektion eingeladen werden. Dies habe Oberbürgermeister Stefan Wolf auf der Sitzung zugesichert. Nach Darstellung der Grünen habe die Kulturdirektion bisher immer auf die unklare Haushaltssituation verwiesen. Gleichzeitig wollte die Bauverwaltung erst auf das Nutzungskonzept warten, bevor Baumängel am "mon-ami"-Gebäude beseitigt werden könnten. Nun sollen doch unabhängig vom neuen Konzept kurzfristig Instandhaltungsmaßnahmen eingeleitet werden. -
Die Arbeitsgruppe des Stadtrates soll herausfinden, wie es mit dem Kulturzentrum weitergehen kann. Laut Beschluß des Kulturausschusses vom November soll jede Fraktion zwei Vertreter benennen, die entweder im Kultur- und oder im Werkausschuß der Volkshochschule, dem jetzigen Träger des "ami", Mitglied sind. Erster Termin für die Arbeitsgruppe sollte im Dezember sein.
(wk)
Konsum bedauert Verfall der Viehauktionshalle
Die Besitzerin Konsum-Genossenschaft bedauert, die Viehauktionshalle nicht sanieren zu können. Wie der Immobilienverantwortliche der Genossenschaft Andreas Stephan heute bei RadioLOTTE Weimar sagte, gibt es noch immer keine mit der Stadt abgestimmte Nutzungskonzeption. Solange die nicht vorliege, könne die Genossenschaft keine so umfangreiche Investitionen angehen. Dabei sei das, was der Konsum vorhat, der Stadt seit über einem Jahr bekannt, so Stephan. Demnach soll in die historische Halle der bestehende Handel von Weimar Nord, wie "Aldi", "dm" oder "kick" einziehen. Dazu sieht die Planung einen Gebäude-Einbau in die Viehauktionshalle vor. Für eine kulturelle Nutzung stünde dann eine zweite Ebene über dem Handelstrakt zur Verfügung. Sollte das Einzeldenkmal nicht alsbald saniert werden, drohe ihm das Schicksal der Hetzer-Villa, die hinter der Viehauktionshalle stand, so Stephan weiter. Die ließ der Konsum im Oktober 2012 abreißen. -
Von der Stadt hieß es zuletzt, der Oberbürgermeister bereite zur Klärung ein Schreiben an die Konsum-Genossenschaft vor.
(wk)
Seemann fordert Ende der "Goethe-Verehrung"
Der Präsident der Klassik-Stiftung Hellmut Seemann hat ein Ende des Goethe-Kultes in Weimar gefordert. Goethe sei kein Götze, schon gar kein Gott, so der Präsident in seiner Rede zum Jahresempfang der Klassik-Stiftung. "Weg! mit diesem Verehrungsgestus. Auch und selbst in Weimar: Weg damit!", zitiert die Presse wörtlich. Kritik sei dem Autor-Anliegen angemessener als Verehrung. -
Seemann hatte in seiner Rede auf die "historische Instrumentalisierung" des Weimarer Kulturerbes Bezug genommen. Dabei verwies er auf die Vereinnahmung des Dichters durch den Nationalsozialismus. Goethes Haus, sei zum "Allerheiligsten deutscher Art und Gesittung" geworden, Faust zum "Mythos des nordischen Deutschen". Die Ausläufer seien bis heute spürbar. Laut Pressebericht habe sich die Kritik des Stiftungspräsidenten auch an sogenannte "Götzendiener" in den eigenen Reihen gerichtet.
(wk)
"Yehudi Menuhin"-Verein feiert fünfjähriges Bestehen
Der Weimarer Verein "Yehudi Menuhin – Live Music Now" hat jetzt sein fünfjähriges Bestehen gefeiert. Laut Bekanntmachung hat sich der Verein gegründet, um soziales Engagement mit der Förderung exzellenter Musiktalente zu verbinden. Dazu wird Musik "live" zu Menschen gebracht, die aufgrund ihrer Lebensumstände, des hohen Alters, Krankheiten oder fehlender Möglichkeiten keine Konzerte besuchen können. Dies würde an die Grundüberzeugung Yehudi Menuhin anknüpfen, heißt es. Der berühmte Geiger und Dirigent sei davon ausgegangen, daß Musik auch Therapie sei. -
In den vergangenen fünf Jahren hat der Verein nach eigener Mitteilung 165 Konzerte von Studierenden der Musikhochschule veranstaltet. In diesem Jahr sind erneut annähernd 50 Begegnungen mit klassischer Musik an ungewöhnlichen Orten geplant. Dies sind Krankenhäuser, Heime für behinderte Kinder, Einrichtungen für betreutes Wohnen aber auch Strafvollzugsanstalten. Die jungen Musiker treten dabei kostenlos auf, erhalten aber ein Stipendium durch den Verein.
(wk)
Polizei findet durch Zufall Diebesgut-Lager
Die Polizei hat per Zufall eine Einbruchs- und Diebstahlserie aufgeklärt. Die Beamten fahndeten nach einem mit Haftbefehl gesuchten Mann und klingelten deshalb auch bei einem Bekannten des Verdächtigen. Der Gesuchte war nicht da, dafür aber reichlich Diebesgut. Die Fahrräder, Fahrradteile, Computer, Laptops und anderes konnten auf Anhieb sechs unaufgeklärten Kellereinbrüchen und vier Fahrraddiebstählen zugeordnet werden. Außerdem stellte die Polizei Rauschgift sicher. Der 33-jährige Wohnungsinhaber wurde vorübergehend festgenommen, nach den polizeilichen Maßnahmen aber wieder freigelassen. Nach dem mit Haftbefehl Gesuchten wird weiter gefahndet.
(wk)