Seemann fordert Ende der "Goethe-Verehrung"
Nachricht vom 19.Februar 2015
Der Präsident der Klassik-Stiftung Hellmut Seemann hat ein Ende des Goethe-Kultes in Weimar gefordert. Goethe sei kein Götze, schon gar kein Gott, so der Präsident in seiner Rede zum Jahresempfang der Klassik-Stiftung. "Weg! mit diesem Verehrungsgestus. Auch und selbst in Weimar: Weg damit!", zitiert die Presse wörtlich. Kritik sei dem Autor-Anliegen angemessener als Verehrung. - Seemann hatte in seiner Rede auf die "historische Instrumentalisierung" des Weimarer Kulturerbes Bezug genommen. Dabei verwies er auf die Vereinnahmung des Dichters durch den Nationalsozialismus. Goethes Haus, sei zum "Allerheiligsten deutscher Art und Gesittung" geworden, Faust zum "Mythos des nordischen Deutschen". Die Ausläufer seien bis heute spürbar. Laut Pressebericht habe sich die Kritik des Stiftungspräsidenten auch an sogenannte "Götzendiener" in den eigenen Reihen gerichtet. (wk)
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