Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. Februar 2015
Flüchtlinge erhalten jetzt überall Bargeld statt Gutscheine
Das umstrittene Gutschein-System für Flüchtlinge ist jetzt in Thüringen endgültig passé. Nachdem Landrat Hans-Helmut Münchberg Ende vergangenen Jahres seinen Widerstand aufgegeben hatte, soll jetzt ab Mitte Februar auch in Greiz Bargeld statt Gutscheine ausgegeben werden. Die Landkreise Greiz und das Weimarer Land waren die beiden letzten in Thüringen, die an der alten Regelung festhielten. Die Praxis war von Flüchtlingsvertretern und Initiativen immer wieder als diskriminierend kritisiert worden. Hintergrund für das jetzige Einlenken ist die Neuregelung im Asylbewerberleistungsgesetz. Dernach sollen künftig bundesweit Leistungen für Flüchtlinge in Form von Bargeld und nur noch in Ausnahmefällen in Sachleistungen ausgezahlt werden. Die Gesetzesänderung soll zum 1. März in Kraft treten.
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Musikgymnasium lädt zu Eignungsprüfungen
Das Musikgymnasium Belvedere sucht derzeit die Schüler zum Schuljahr 2015/16. Ab Ende März startet das Hochbegabten-Zentrum die Eignungstests. Dazu können jetzt Schüler ab Klassenstufe 4 aus der gesamten Bundesrepublik angemeldet werden, wenn sie die Übertrittsbedingungen für die Schulart Gymnasium erfüllen, musikalisch begabt und entsprechend vorgebildet sind. Die Bewerber sollen bereits erfolgreich dabei sein, ein Orchesterinstrument oder Klavier, Blockflöte, Gitarre oder Akkordeon beziehungsweise klassischen Gesang zu erlernen. Derzeit besonders gesucht seien Begabte, die bereits Kontrabaß, Fagott, Posaune oder Oboe spielen, heißt es. Geprüft würden das Können auf dem Instrument, die allgemeine Musikalität und die musikalische Denkfähigkeit. Dem schließe sich ein Gespräch über Familie, Schule und Internat an.
(wk)
Tourist-Info zeigt "Prediger von Buchenwald"
In der Tourist-Information am Markt ist eine Sonderausstellung zum Gedenken an den Pfarrer Paul Schneider eröffnet worden. Unter dem Titel "Der Prediger von Buchenwald" wird der Lebensweg des Widerstandskämpfers nachgezeichnet. Anlass ist der 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers. Paul Schneider gehörte in der Haft zu den Persönlichkeiten, die durch ihren Mut und ihre Standhaftigkeit eine besondere Wirkung auf ihre Mithäftlinge ausübten, hieß es zur gestrigen Ausstellungseröffnung. Aus dem Arrestzellenbau sei er vom Zellenfenster aus trotz grausamer Strafen zum unerschrockenen Rufer und Tröster für die Mithäftlinge geworden - zugleich auch Ankläger der SS. Am 18. Juli 1939 wurde Paul Schneider auf der Krankenstation des KZ totgespritzt.
(wk)
MDR stellt Neuverfilmung von "Nackt unter Wölfen" vor
Die Neuverfilmung von "Nackt unter Wölfen" ist fertig. Die im Juni vergangenen Jahres abgedrehte MDR-Produktion wurde gestern der ARD in Hamburg vorgestellt. Die Fersehfassung soll am 1. April, 10 Tage vor dem 70. Jahrestag der KZ-Befreiung, um 20 Uhr 15 gesendet werden. -
Der Bruno-Apitz-Roman über ein verstecktes Kind im KZ Buchenwald war schon einmal 1963 in der DDR verfilmt worden. Nun seien die unzensierten Manuskripte des Autors Grundlage für das Drehbuch, hieß es vom MDR. Gedreht wurde für die Neu-Interpretation auch auf dem Ettersberg, allerdings nur auf dem sogenannten "Carachoweg". Für Szenen, die im Lager selbst spielen, war ein Lager im tschechischen Lesitice-Vojna die Kulisse. Für den Originalschauplatz hatte die Buchenwald-Gedenkstätte keine Dreherlaubnis gegeben.
(wk)
Johanniter warnen vor Betrügern
Weimars Johanniter-Hilfsorganisation warnt vor Betrügern, die derzeit ältere Menschen anrufen. Die Anrufer würden sich als Johanniter ausgeben, um sich offenbar Zutritt zur Wohnung der Angerufenen zu verschaffen. Sie versuchen einen Beratungstermin zu vereinbaren, bei dem es um einen persönlichen Hausnotruf gehen soll. Der Terminvorschlag sollte abgelehnt werden, heißt es in der Warnung. Dernach handelt es sich bei den Anrufern nicht um Johanniter-Mitarbeiter oder Kooperationspartner. Die Johanniter betreiben im Bereich des Hausnotrufes keine telefonische Kundengewinnung. Wer eine seriöse Beratung rund um den Johanniter-Hausnotruf wolle, könne bei der Regionalgeschäftsstelle Weimar anrufen.
(wk)
Polizei sucht Zeugen
Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zum Überfall auf den kleinen Tabacks- und Zeitungsladen am Goetheplatz geben können. Dort wurden am Dienstagabend Briefmarken im Wert von über 11.000 Euro gestohlen, außerdem Bargeld von knapp 150 Euro. Der Einbruch erfolgte durch die Eingangs-Glastür. Laut Polizeibericht hat ein Zeuge gegen 20 Uhr zwei Verdächtige aus der eingeschlagenen Scheibe kommen sehen, ein dritter Mann hat vor dem Geschäft gestanden. Der habe den Zeugen entdeckt und ihn mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedroht. Daraufhin sei der Zeuge geflohen und habe sich in das nahe gelegene Reisebüro gerettet. Die Täter seien mit einem grauen Audi oder BMW Richtung Erfurter Straße davongefahren. Wer dazu Beobachtungen gemacht hat, soll sich bei der Polizei melden, unter der Weimarer Telefonnummer 88 20.
(wk)
