Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. Oktober 2009
Peter Gülke ist Weimarpreisträger 2009
Der Musikwissenschaftler und ehemalige Chefdirigent der Staatskapelle, Peter Gülke, ist Weimarpreisträger 2009. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm zur feierlichen Stadtratsitzung anläßlich des Tages der Deutschen Einheit verliehen. Der Hochschullehrer und Schriftsteller symbolisiere in einzigartiger Weise den Brückenschlag zwischen Kunst und Wissenschaft, hieß es auf dem Festakt im DNT. Er habe sich weit über die Grenzen seiner Geburtsstadt Weimar als fördernder Kulturbotschafter verdient gemacht. -
Gülke ist Mitglied der Kunstakademien Sachsens und Bayerns, sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. In Weimar wurde er 2003 auch zum Ehrensenator der Musikhochschule ernannt.
(wk)
Bertrand Herz ist neuer Ehrenbürger der Stadt
Der ehemalige Buchenwaldhäftling und Präsident des Internationalen Buchenwald-Komitees, Bertrand Herz, ist seit Samstag Weimarer Ehrenbürger. Nach dem Willen der Stadt erhielt Herz die Ehrenbürgerwürde stellvertretend für alle Buchenwald-Häftlinge. Es reiche nicht aus, die Erinnerung an die nazistischen Verbrechen wach zu halten, so der fast 80-Jährige in seiner Dankesrede. Es müssten für die Gegenwart und die Zukunft Lehren daraus gezogen werden. Leider gebe es noch immer Keime von menschenverachtenden Ideologien, so Herz weiter. Er werde sich als einer der jüngsten Überlebenden weiter gegen das Vergessen und die Verleugnung des Nazismus einsetzen.
(wk)
Pia van de Donk ist neue Zwiebelmarktkönigin
Die neue Zwiebelmarktkönigin heißt Pia van de Donk. Die Weimarerin mit holländischen Wurzeln wurde am Samstag, traditionell eine Woche vor dem Großereignis gekürt. Die angehende Verwaltungsfachangestellte hat sich gegen drei Mitbewerberinnen durchgesetzt. Pia van de Donk ist 20 jahre alt und löst Katja Weiße ab. Am kommenden Samstag wird Pia I. früh um 6.00 Uhr den 356. Zwiebelmarkt eröffnen. Danach soll sie die Stadt ein Jahr lang im In- und Ausland repräsentieren.
(wk)
Weimar sollte sich den Grundsatzfragen nach dem Fehler im gegenwärtigen Wirtschafts-System stellen. Das sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf in seiner DNT-Rede zum Tag der Deutschen Eineit. Das künftige politische Handeln in Deutschland könnte leider von einem "Weiter-So" in Sachen Finanzkapitalismus bestimmt werden, so Wolf. Er hoffe aber, daß es unter Merkel-Westerwelle wenigsten nicht eine Rückkehr zum neoliberalen Marktradikalismus geben werde. Für Weimar beispielhaft sei die Stadtrat-Entscheidung, die Schulen nicht an irgendeinen Finanz- oder Immobilienkonzern zu verkaufen. Richtig sei auch, Wohnstätte und Stadtwerke als Weimarer Vorsorge-Unternehmen zu führen, so Wolf weiter. Schließlich erinnerte der SPD-Politiker, daß Weimar zu sechzig Prozent Rot-Rot-Grün gewählt habe. (wk)
Der Thüringer SPD-Chef Christoph Matschie soll eine anonyme Mordrohung erhalten haben. Laut "Südthüringer Zeitung" sei einem Brief eine scharfe Waffenpatrone beigefügt worden. In dem Schreiben werde Matschie aufgefordert, keine Koalitionsgespräche mit der CDU, sondern mit Linken und Grünen aufzunehmen. Die Polizei würde die Drohung sehr ernst nehmen, heißt es weiter in der Zeitung. Es sei Personenschutz für Matschie angefordert worden. (wk)
Weimars Linksjugend hat zur Entspannung des "Konfliktraum Theaterplatz" eine Skater-Kleinanlage in der Innenstadt oder in Parknähe gefordert. So wäre eine Integration mit den Freizeitmöglichkeiten der angrenzenden Jugendclubs möglich, heißt es in einer gestern verbreiteten Erklärung. Anderenfalls solten Jugendliche kostenlos mit dem Bus zur Skate-Anlage nach Weimar-Nord fahren dürfen, heißt es von der Linksjugend. Der Problematik sollte sich jetzt der Stadtrat annehmen. Im weiteren kritisieren die jungen Linken die Weimarer Polizei. Die bedürfe dringend eines Umlenkens im Umgang mit Jugendlichen, heißt es. Das Katz- und Mausspiel auf dem Thaterplatz bringe sowohl Jugendliche als auch Beamte in eine Pattstellung und lasse keine Lösung erwarten. Die Frage sei nicht, wem der Theaterplatz gehöre, sondern wie eine jugendfreundliche Innenstadt möglich sei. (wk)
Das erste Weimarer "Rendez-vous mit der Geschichte" wird von den Veranstaltern als Erfolg gewertet. Rund 1000 Gäste sollen die 20 Veranstaltungen unter dem Motto "Wagnis Demokratie" besucht haben. Zu dem Programm gehörten Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gespräche mit Zeitzeugen. Für 2010 wurde ein zweites "Rende-vous" vorgeschlagen. Hier könnte das Thema "Weltoffenheit und Abgrenzung" lauten. - Das "Rendez-vous mit der Geschichte" wird in Weimars Partnerstadt Blois seit über 10 Jahren veranstaltet. Dort kommen jährlich bis zu 25.000 Besucher zusammen. (wk/sus)