Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 05. Januar 2010

Weimar ist erneut mangelhafte Wirtschaftskraft bescheinigt worden. Bei einem Attraktivitätsvergleich der Zeitschrift "Manager Magazin" landete die Stadt als Wirtschaftsstandort auf dem 360. Rang von knapp 430 deutschen Städten und Regionen. EU-weit nimmt die Thüringer Kulturstadt den 890. Platz von 1000 verglichenen Standorten ein. Gewertet wurden unter anderem die demographische Entwicklung, die wirtschaftliche Dynamik, die Effizienz der Arbeitsmärkte und die Ballung an Wissen und Wertschöpfung in der Hochtechnologie. - Unterdessen wird vom Erfurter Wirtschaftsministerium großes Interesse an Thüringen gemeldet. Man sei mit 124 Investoren im Gespräch, heißt es. SPD-Minister Matthias Machnig rechne für 2010 mit einem Prozent Wachstum. (jm/wk)

Buchenwald-Gedenkstätten-Direktor Volkhard Knigge hat die Besetzung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Erfurt kritisiert. Der Hungerstreik eines einstigen Insassen sei "völlig überzogen", sagte der Historiker der Thüringer Allgemeine. Da sei viel "schrille Egozentrik" dabei. Die Forderungen des Vereins ehemaliger Häftlinge nach vollständiger Trägerschaft über den geplanten Museumsbau sei "maßlos", so Knigge in dem heute veröffentlichten Zeitungsinterview. Dem Bestreben nach Alleinvertretung stünden die Bemühungen einer Historiker-Kommission entgegen, heißt es weiter in der Zeitung. Die wolle einen Gedenkstättenverbund, zu dem unter anderen auch die Stiftung Ettersberg gehören soll. (wk)

Stephanie Erben ist nicht mehr Leiterin des Weimarer "Yiddish-Summer"-Festivals. Wie die studierte Musikerin und Kulturmanagerin gestern auf Nachfrage mitteilte, habe sie die Leitung bereits nach dem letzten Festival im Sommer abgegeben. Sie habe bestimmte Entscheidungen des "Other music"-Vereins nicht mittragen können, so Erben. Außerdem wolle sie sich beruflich weiterentwickeln. Künftig werde der bisherige künstlerische Leiter Alan Bern ihre Aufgaben mit übernehmen. - Die jetzt 34-jährige Erben war von Anfang an, 10 Jahre lang, Leiterin des "Yiddish-Summer"-Festivals. Sie bleibt Mitglied bei "Other music" und will auch ihr "La-Rete"-Kulturbüro in Rudolstadt weiter betreiben. (wk)

Der nächste Prozeß gegen Mitglieder der Weimarer "Bandidos" könnte zum Aus für den Motorradclub führen. Erstmals wird das Führungspersonal der Rocker auch wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Der am Montag vor dem Landgericht Erfurt beginnende Prozeß beschuldigt die Angeklagten außerdem der schweren Körperverletzung und des versuchten Mordes. Unterdessen hat Thüringens Innenminister Peter Huber die Weimarer Motorrad-Gang als ernstzunehmende Gefahr für den Freistaat bezeichnet. In einem Zeitungsinterview sagte der CDU-Politiker gestern, daß bisher insgesamt 150 Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Diebstähle, Erpressung und Geschäfte mit illegaler Prostitution eingeleitet worden seien. - Inzwischen sitzt der überwiegende Teil der Weimarer Bandidos wegen verschiedenster Raub- und Gewaltdelikte im Gefängnis. Trotzdem befürchten Sicherheitsexperten wegen des jüngsten Mordanschlages auf einen "Hells-Angel"-Rocker einen Bandenkrieg in Thüringen. Die ebenfalls gewalttätigen "Hells-Angels" könnten sich an den "Bandidos" rächen wollen, so die Annahme. (jm/wk)

Auch Linke-Landtags-Fraktionschef Bodo Ramelow hat jetzt mehr Geld für die Erfurter Oper gefordert. Die soll genausoviel vom Freistaat bekommen, wie das Deutsche Nationaltheater Weimar, sagte er in einem Zeitungsinterview. Denkbar sei auch, daß das Erfurter Umland die Bühne mitfinanziere, so Ramelow. Ob er Weimar in diesem Sinne mit zum Erfurter Umland zählt, sagte der Linken-Politiker nicht. - Bereits Mitte Dezember hatte der Erfurter Stadtrat gefordert, wie das DNT zum Staatstheater, das Erfurter Opernhaus zur "Thüringer Staatsoper" umzuwandeln. Um die finanziellen Belastungen der Stadt zu senken, solle die Bühne in die Verantwortung des Landes übergeben werden, hieß es. (jm/wk)

Arbeitsagentur meldet jetzt wieder mehr Arbeitslose
Die Zahl der Arbeitslosen in Weimar ist nach vier Monaten erstmals wieder leicht angestiegen. Wie die Arbeitsagentur Erfurt heute mitteilte, waren im Dezember zwei Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im November. Bei gleichbleibender Quote von 11,0 Prozent sind jetzt 3.373 Menschen in der Kulturstadt von Arbeitslosigkeit betroffen. Das seien immer noch 150 weniger als vor einem Jahr, betonte die Agentur. Gesunken ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Weimar. Länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet waren im Dezember 2009 genau 1.172 Menschen. Das sind 18 weniger als im November und rund 180 weniger als im Dezember vor einem Jahr. - Im Weimarer Land hat sich die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 8,2 Prozent erhöht. Der in ganz Deutschland zu verzeichnende Anstieg wird von der Arbeitsagentur mit dem frühen Wintereinbruch und der anhaltenden Wirtschaftskrise begründet. (wk)

Schlittschuhfreunde können ab morgen wieder Eislaufen
Schlittschuhfreunde können ab morgen wieder entgeldfrei Eislaufen. Das hat heute Stadtpressesprecher Fritz von Klinggräff RadioLOTTE Weimar bestätigt. Die städtische Spritzeisbahn an der Asbachsporthalle wird morgen Mittag um 13.00 Uhr wieder eröffnet. Sie wurde Mitte Dezember angelegt, mußte aber wegen einsetzenden Tauwetters wieder aufgegeben werden. Seit gestern wird von der Sportstättenverwaltung erneut schichtweise Wasser aufgebracht, das bis morgen zur belastbaren Eisfläche werden soll. - Die Eisbahn ist über den Eingang Florian-Geyer-Straße zugänglich. Solange das kalte Wetter anhält, soll sie täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet sein. (wk)

Spiegelzelt bereits zur Hälfte ausverkauft
Das Anfang Mai beginnende Spiegelzelt-Festival ist bereits zur Hälfte ausverkauft. Das bestätigte heute Spiegelzelt-Intendant Martin Kranz RadioLOTTE Weimar. Die Karten für die Kabarettisten Richard Rogler, Henning Venske und Jochen Busse sowie für die Auftritte von Gabi Decker und Harry Rowohlt seien sogar schon nach zwei Tagen weg gewesen, so Kranz. Insgesamt seien bereits mehr als drei Viertel aller Karten vergeben. Damit würden die Erwartungen bei weitem übertroffen. - Der erstmals eine Woche länger gehende Veranstaltungsreigen wird am 5. Mai mit dem Gesangsquartett "maybebob" eröffnet. Bis zum 27. Juni sind 40 Vorstellungen geplant. Der Vorverkauf hatte, früher als sonst, bereits Ende November begonnen. (wk)