Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. Juni 2016
Landesverwaltungsamt genehmigt städtischen Haushalt
Ab sofort kann die Verwaltung wieder Zuschüsse an Vereine auszahlen, die nicht vertraglich gebunden sind. Gestern hat das Landesverwaltungsamt den Ende April im Stadtrat beschlossenen Haushalt für das laufende Jahr genehmigt. Die Nachricht der Aufsichtsbehörde habe ihn kurz vor der Sitzung erreicht, sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf den Stadträten. Damit können die sogenannten freiwilligen Leistungen der Stadt wieder gewährt werden. -
Das Sozialticket, die Busmonatskarte zum halben Preis, wird bereits seit April ausgegeben. Dies soll auch künftig ohne genehmigten Haushalt, ja sogar ohne beschlossenen Haushalt möglich sein. Es genüge nunmehr, die Stadt stelle glaubhaft dar, daß es ihr gelingen werde, einen genehmigungsfähigen Haushalt vorzulegen, hieß es. Dies habe jetzt das Landesverwaltungsamt signalisiert. Damit könnte im kommenden Jahr Bedürftigen das Sozialticket ab dem 1. Januar zur Verfügung stehen. Bei "erwartbar günstiger Haushaltslage" soll dazu im Herbst ein Stadtratbeschluß gefaßt werden.
(wk)
Stadtrat sichert Finanzierung des Deutschen Nationaltheaters
Die Finanzierung und Eigenständigkeit des Deutschen Nationaltheaters kann bis 2024 als gesichert gelten. Nach einer von Bedenken getragenen Debatte hat der Stadtrat gestern den Oberbürgermeister ermächtigt, die gerade mit dem Freistaat ausgehandelte Finanzierungsvereinbarung zu unterschreiben. Von 39 anwesenden Stadträten waren schließlich nur zwei dagegen, acht enthielten sich der Stimme. Stefan Wolf hatte die Zustimmung dringlich gemacht. Die Finanzierungssicherheit für die kommenden acht Jahre, sei ein Wert, den sich Weimar schnellstens sichern müsse, der Kulturminister habe den Vertrag bereits unterschrieben. Die Vereinbarung sei so schlecht nicht, argumentierte Wolf weiter, wenn man bedenke, daß eigentlich eine Fusion mit dem Theater Erfurt anstand. Das Land sichere die Tarifsteigerungen, übernehme Investitionen und erhöhe die Grundförderung, wenn auch nicht in dem Maße wie vom Theater erwünscht. Die Bedenken in der Debatte bezogen sich vor allem auf die "weiterhin chronische Unterfinanzierung" des DNT, und auf "schwammige Formulierungen". Der Oberbürgermeister soll deshalb mit einer Protokollnotiz zum Vertrag klarstellen, daß das Weimarer Theater nicht nur ein Mehrspartenangebot bereithalte, sondern ein eigenständiger Mehrspartenbetrieb sei.
(wk)
Bauhausmuseum hat noch immer keinen abgestimmten Freiflächenentwurf
Entgegen früherer Ankündigung gibt es noch immer keine Einigkeit darüber, wie der Platz vor dem neuen Bauhaus-Museum aussehen soll. Der zuletzt von einer Arbeitsgruppe vorgelegte Kompromiß werde zwar von der Klassik-Stiftung als Bauherrin akzeptiert, die Stadt sei aber noch immer nicht hinreichend überzeugt, heißt es in einer schriftlichen Antwort auf eine Stadtratanfrage der CDU-, Grüne- und weimarwerk-Koalition. Die Vorgaben für den Bereich zwischen dem neuen Museum und dem ehemaligen Gauforum seien inzwischen noch einmal genauer defininiert worden. Der neue Gesamtentwurf könnte im September vorliegen. -
Der Kompromiß sah vor, die umstrittene Ostseite weitgehend baumfrei zu belassen. Dafür sollten Rasenflächen geschaffen werden, die Passanten und Museumsbesucher zum Verweilen einladen. Der ursprüngliche vom Zürcher Landschaftsbüro Vogt vorgelegte Entwurf mit Bäumen vor der Hauptansicht hatte nicht die Zustimmung des Projektbeirates gefunden.
(wk)
Tagung beleuchtet "Netze des Bauhauses"
Klassik-Stiftung und Bauhaus-Uni beginnen heute eine gemeinsame Tagung über das weltumspannende Netzwerk des Bauhauses. Im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums kommen dazu heute und morgen Wissenschaftler verschiedener deutscher Hochschulen zusammen. Sie wollen unter anderem erörtern, wie Bauhausgründer Walter Gropius 1938 mit seinen Beziehungen die Bauhaus-Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Arts ermöglichte. -
Die Tagung bildet den Auftakt der sogenannten "Weimarer Kontroversen". Die vom Freistaat geförderte Veranstaltungsreihe wolle sich an der "wieder einsetzenden Debatte über das Bauhaus" beteiligen, heißt es in der Einladung. Bis 2019, zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses in Weimar, werde dazu jedes Jahr ein anderes Thema behandelt.
(wk)
Goethe-Institut benennt Preisträger für Goethemedaillen
Das Goethe-Institut in München hat jetzt die Vergabe der diesjährigen Goethe-Medaillen in Weimar bekanntgegeben. Den offiziellen Orden der Bundesrepublik erhalten hier der nigerianische Fotograf Akinbode Akinbiyi, der Schriftsteller Juri Andruchowytsch aus der Ukraine und der georgische Museumsdirektor David Lordkipanidze. Damit würden drei renommierte Persönlichkeiten geehrt, die sich um den interkulturellen Austausch zwischen ihren Herkunftsländern und Deutschland verdient gemacht haben, heißt es. Alle drei Preisträger lebten bereits über einen längeren Zeitraum in Deutschland und anderen Teilen der Welt und sprächen ausgezeichnet Deutsch. Das Thema der diesjährigen Verleihung heißt "Migration der Kulturen - Kulturen der Migration". -
Die Medaillen werden den Preisträgern zum Goethe-Geburtstag, am 28. August, im Weimarer Schloß überreicht.
(wk)
Feuerwehrleute erhalten zehnsprachiges Wörterbuch
Auch Weimars Feuerwehrleute erhalten jetzt ein spezielles Wörterbuch. Damit sollen sie sich im Notfall leichter mit Geflüchteten verständigen können. Wie das Thüringer Innenministerium gestern mittelte, wurde in dieser Woche mit der Verteilung der in 3.000 Exemplaren gedruckten Broschüre begonnen. Das Werk enthalte in zehn verschiedenen Sprachen die wichtigsten Redewendungen und Wörter, um im Ernstfall Menschen Anweisungen zu geben - etwa wie sie sich im Brandfall verhalten sollen. Thüringen wäre bundesweit das erste Land, das ein solches Wörterbuch flächendeckend einsetze, hieß es. In einzelnen Gemeinden gebe es Wörterbücher auch schon in anderen Bundesländern.
(wk)