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Weimar-Nachrichten vom 20. Oktober 2017
Klang und Kunst eröffnen 30. Tage Neuer Musik
Mit einer musikalischen Ausstellung in der Galerie Eigenheim beginnen am Abend die 30. Tage Neuer Musik in Weimar. Laut Ankündigung wartet das Jubiläumsfestival mit sehr speziellen Darbietungen auf. So gibt es im Weimarhallenpark ein Lautsprecherchor auf Droschken, deren Klänge sich in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit verändern. In der Jacobskirche bietet Harvardprofessor Hans Tutschku aus Boston, USA, eine Klanginstallation mit religiösen Gesängen, Gebeten und Wortgefechten mehrerer Kulturen. Die Stimmen seien auf verschiedenen Kontinenten aufgenommen worden, sagte der künstlerische Leiter Michael von Hintzenstern zu RadioLOTTE Weimar. Demnach widmet sich auch das sonstige Programm grenzüberschreitenden Mischformen. Insgesamt sind bis Sonntagabend sieben sogenannte Installations-Konzerte angesagt. (wk)
Weimar erinnert an Stéphane Hessel
Die Stadt erinnert an den heutigen 100. Geburtstag des deutsch-französischen Diplomaten, Schriftstellers und Buchenwaldüberlebenden Stéphane Hessel. Der Menschenrechtsaktivist sei mit Weimar eng verbunden, unter anderem in seiner Funktion als Gründungsmitglied des Kuratoriums "Weimarer Dreieck", heißt es. Für seine Verdienste um die Versöhnung und Zusammenarbeit in Europa sei er 2009 in Weimar mit dem "Adam-Mickiewicz-Preis" ausgezeichnet worden. Hessels mahnende Worte anlässlich des Kunstfestes 2011 hätten von ihrer Dringlichkeit nichts verloren, sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf. Es reiche nicht aus, über Unrecht nachzudenken, man müsse auch aktiv dagegen ankämpfen. -
Gewürdigt wird der 2013 in Paris Verstorbene in Weimar mit Sonderveranstaltungen beim kommenden "Rendez-vous mit der Geschichte". Demnächst wird der neu entstehende Platz vor dem Bauhaus-Museum nach Stéphane Hessel benannt. In der Eckermann-Buchhandlung liest morgen der Schriftsteller Michael Kogon aus Erinnerungen seines Vaters an Stéphane Hessel. Eugen Kogon war dessen Mithäftling in Buchenwald. (wk)
Feuerwehr Tiefurt erhält neues Fahrzeug
Die Freiwillige Feuerwehr Tiefurt hat eine neues Löschgruppenfahrzeug erhalten. Das Feuerwehrauto wird zur Stunde offiziell von Oberbürgermeister Stefan Wolf, Bürgermeister Peter Kleine und einem Vertreter der Landesregierung übergeben. Der Freistaat hat das 370-tausend teure Spezialfahrzeug bezahlt. Dabei handelt es sich um ein Einsatzwagen für neun Mann Besatzung. Es sei , sowohl für den Katastrophenschutz, aber auch für den Brandschutz und einfache technische Hilfeleistung einsetzbar. Das neue Fahrzeug ersetzt ein Löschgruppenwagen aus dem Jahr 1991. (wk)
Kunsthalle eröffnet zweite Martin-Max-Ausstellung
In der Kunsthalle "Harry Graf Kessler" am Goetheplatz wird zur Stunde der zweite Teil der Doppelwerkschau des Weimarer Künstlers Martin Max eröffnet. Gezeigt bis zum 14. Januar kommenden Jahres werden Holzschnitte des Künstlers. Noch bis nächsten Samstag ist der erste Teil der Doppelausstellung in der Stadtbücherei zu sehen. Dort werden seit Anfang August außer Holzschnitten auch Malerei und Buchkunst gezeigt. Der Titel der beiden Ausstellungen "Zwischen den Ufern" verweis auf ein Festhalten des Momentes und bedeute nicht das Ende einer künstlerischen Reise, heißt es in der Einladung zur Vernissage. (wk)
Liszt-Hochschule feiert Liszt-Geburtstag
Die Musikhochschule Franz Liszt feiert am Wochenende den 206. Geburtstag ihres Namenspatrons. Geboten werde ein hochkarätiges Geburtstagskonzert, dessen Ablauf auch künftig alljährlich den festlichen Rahmen geben soll. So werde sich zum Auftakt immer ein hoffnungsvolles Klaviertalent mit einer Liszt-Komposition vorstellen. Am Sonntagabend ist demnach im Festsaal Fürstenhaus die Weimarer Klavierstudentin Mariam Batsashvili zu erleben. Die 24-Jährige aus der Klavierklasse von Professor Gruzman sei bereits in allen wichtigen europäischen Konzertsälen aufgetreten und sei jüngst in die BBC New Generation Artists aufgenommen worden. Vor ihrem Konzert spricht Hochschulpräsident Christoph Stölzl über "Künstlergötter". (wk)
Integrative Schule lädt zum Tag der offenen Tür
Weimars Integrative Freie Ganztagsgrundschule Anna Amalia hat für heute Vormittag zum Tag der offenen Tür eingeladen. Lehrkräfte und Schüler freuten sich auf große und kleine Besucher, heißt es. Für die Kinder gebe es Bastel- und Mitmachangebote, Eltern könnten sich über das moderne Erziehungskonzept und die Lehrmethoden informieren. Vorgestellt werden laut Einladung auch die Angebote zu Frühförderung und Schulbegleitung. Es sei auch schon möglich, Kinder für das neue Schuljahr anzumelden. -
An der integrativen Ganztagsschule lernen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam. Dazu wird der Unterricht jahrgangsübergreifend in kleinen Gruppen erteilt, jeweils begleitet von mindestens zwei Pädagogen. Träger der Schule ist das Lebenshilfewerk Weimar-Apolda. (wk)
Notfallverbund wird Vorbild für ganz Thüringen
Der Weimarer Notfallverbund zur Rettung von Kulturgütern soll Vorbild für ganz Thüringen werden. Das geht aus der jüngst von Kulturstaatsminister Benjamin Hoff vorgestellten "Museumsperspektive 2025" hervor. Demnach sollen solche Verbünde als nächstes auch an den Standorten des Landesarchivs außerhalb Weimars organisiert werden. Dazu gehören Altenburg, Greiz, Rudolstadt, Gotha und Meiningen. Weimars seit 10 Jahren existierender Notfallverbund am Hauptsitz des Landesarchivs soll dafür mit einem Musterkonzept als Kompetenzzentrum gelten. Für die Einrichtung und Ausrüstung der Verbünde will die Landesregierung insgesamt 150-tausend Euro bereitstellen. Vertreter der betroffenen Archive waren gestern unter anderen Gäste beim Arbeitstreffen des Weimarer Verbundes. Im Gefahrenschutzzentrum wurde untersucht, wie sich Museumsvitrinen im Brandfall verhalten. Laut Pressebericht darüber hielten sie Feuer und Wasser stand. -
In Weimars Notfallverbund arbeiten alle großen Kultureinrichtungen, die Kommune, Feuerwehr und der Katastrophenschutz solidarisch zusammen, um sich bei Feuer oder Hochwasser gegenseitig zu helfen. Dabei gibt es in regelmäßigen Abständen Schulungen und Übungen. (wk)
Stadtwerke schaffen Papp-Becher ab
Wie zuvor die Thüringer Uni-Mensen haben jetzt auch Weimars stadteigene Betriebe Stadtwerke, Stadtwirtschaft, Energienetze und Kommunalservice ihre Pappbecher abgeschafft. Vorgestellt wurden gestern stattdessen Porzellan-Becher von "Kahla" mit einem Weimar-Motiv, die für 9 Euro an Mitarbeiter, Kunden und Gäste verkauft werden. Dazu ist noch ein Metall-Thermobecher für 12 Euro im Angebot. Von jedem verkauftem Behältnis gehe ein Euro an ein Weimarer Umweltprojekt, hieß es. Einwegbecher für Kaffee seien ein großes Problem. Auch in Weimar finde man die achtlos weggeworfenen Becher auf Straßen, Plätzen und in der Natur. -
Im Sommer hatte die Stadt eine Studenteninitiative von Bauhaus-Uni und Liszt-Hochschule mit dem Weimarer Umweltpreis ausgezeichnet. Sie hatte dafür gesorgt, daß in den Thüringer Uni-Mensen und Cafeterias die Pappbecher abgeschafft wurden. (wk)
Stadtrat muß neue Friedhofsgebühren noch einmal beschließen
Der Bau- und Umweltausschuß des Stadtrates hatte sich jetzt erneut mit der neuen Friedhofssatzung zu befassen. Die neue Gebührenordnung war bereits im vergangenen Jahr verabschiedet worden, aber nicht in Kraft getreten. Das Landesverwaltungsamt hatte bei der Prüfung Mängel in der Kalkulation festgestellt. Wie aus dem Ausschuß mitgeteilt, fallen in der jetzigen Neukalkulation die Gebührenanhebungen gemäßigter aus als mit der ursprünglichen neuen Preistabelle vorgesehen. Dernach sollten die Gebühren je nach Art und Umfang der Leistungen um 10 bis 35 Prozent angehoben werden. Noch einmal beschlossen werden soll die neue Friedhofssatzung nun vom Stadtrat am 8. November. -
Die Friedhofsgebühren sind laut Thüringer Kommunalordnung alle vier Jahre neu zu kalkulieren. Die Preise sollen kostendeckend sein, dürfen aber keinen Gewinn erbringen. (wk)