Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. August 2019
Stadt beginnt Rathaussanierung
Mit einer ersten "Bauanlaufberatung" beginnt am kommenden Montag die vor siebeneinhalb Jahren beschlossene Sanierung des historischen Rathauses. Das teilte heute Oberbürgermeister Peter Kleine den Medien mit. Das denkmalgeschützte Gebäude musste vor fünf Jahren auf Grund baulicher Mängel geräumt werden. Nun soll der mehrfach verschobene Baubeginn in der übernächsten Woche sein. -
Ein Anbau mit Fluchttreppe und Fahrstuhl soll den Bau von 1840 brandschutzsicher und behindertengerecht machen. Überdies soll das alte Rathaus durch einen Empfangssaal im Erdgeschoß bürgerfreundlicher werden. Dazu werden die Stufen, die jetzt innen zum Treppenhaus führen, nach außen unter die Arkaden verlegt. Außerdem wird das Dach neu gedeckt und die Natursteinfassade überarbeitet. Dazu kommen im Innern neue haustechnische Anlagen, wobei Heiz- und Kühlenergie auch aus Erdwärme gewonnen werden soll. Wieder bezugsfertig soll das Rathaus im Sommer 2021 sein. Die Gesamtbaukosten werden mit 6,2 Millionen Euro angegeben - zur Hälfte bezahlt aus Städtebaufördermitteln. Vor sieben Jahren war noch mit 4 Millionen Euro geplant worden. (wk)
Schlauchboot-Tour beendet Ferienpass
Mit einer Schlauchboot-Tour auf der Saale von Großheringen nach Bad Kösen ist heute das von der Bürgerstiftung angebotene Sommerferienprogramm zu Ende gegangen. Laut Kinderbeauftragter Sina Solaß hatten wieder rund 180 Kinder einen Ferienpass, etwa soviel wie im Vorjahr. Der Pass ermöglichte die Teilnahme an rund 20 Angeboten in 50 Ferientagen, etliche Kinder hätten mehrere Kurse besucht. Dabei ist laut Solaß der Anteil ermäßigter Teilnahme von 30 auf 22 Prozent zurückgegangen. Dies führte die Kinderbeauftragte auf den Rückgang der Arbeitslosigkeit in Weimar zurück. -
Der Ferienpass ermöglicht Kindern interessante Ferien, die nicht mit ihren Eltern verreisen können. (wk)
Weltpremiere und Abschlußball beenden "Yiddish Summer"
Der "Yiddish Summer" Weimar bietet vor seinem morgigen Abschlußball heute noch einmal eine Weltpremiere. Um 20 Uhr bringen im "mon ami" 30 Musikstudierende aus Frankreich, Polen und Deutschland in einer konzertanten Uraufführung die Oper "Bas Sheve" auf die Bühne. Dabei handelt es sich um die 1924 von Henech Kon geschriebene, einzig erhaltene jiddische Oper Europas. Sie war vor 95 Jahren in Warschau erstmals aufgeführt worden – allerdings nur mit Klavierbegleitung. Jetzt ist aus der Klavierpartitur nach Kons Angaben zu Instrumenten und Stimmen eine Orchesterfassung entstanden - erarbeitet vom Komponisten Joshua Horowirtz. Das Libretto des Dichters Moyshe Broderzon hat New-York-Times-Bestseller-Autor Michael Wex überarbeitet. Die Oper erzählt von der Affäre König Davids mit Batsheba. (wk)
Gericht erlaubt MLPD Kranzniederlegung für Thälmann
Vertreter der "Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands", MLPD, dürfen morgen nun doch ein Thälmann-Gedenken auf dem Gelände der Buchenwald-Gedenkstätte abhalten. Wie heute nach einem erneuten Antrag der MLPD vom Verwaltungsgericht Weimar bestimmt, darf aber nur eine Kranzniederlegung an der Gedenktafel für Ernst Thälmann am ehemaligen Krematorium stattfinden. Dabei haben sich laut Gerichtsauflagen die Gedenkansprachen auf die Würdigung von Ernst Thälmann zu beschränken, parteipolitische Positionen und Inhalte aus einem Parteiprogramm dürfen nicht erwähnt werden. Ebenso dürfen Fahnen und Plakate keine parteibezogenen Inhalte aufweisen. Auch musikalische Darbietungen aller Art einschließlich des Singens von Liedern seien unzulässig, so das Gericht. (wk)
"Schwungfabrik" lädt zur Eröffnung
Mit einem Fest für Jung und Alt eröffnet morgen das neue Jugendzentrum in der Milchhofstraße: die "Schwungfabrik". Unter dem Namen haben sich Weimarer Einzelakteure und Vertreter von Trägern der freien Jugendhilfe zu einem Verein zusammengeschlossen. So sind Angebote aus Tanz, Theater, Zirkus, Sport, Musik, Kunst und Handwerk möglich. Neben Proben- und Trainingsmöglichkeiten soll es regelmäßig Kurse, Ferienfreizeiten und Gemeinschaftsprojekte geben. Initiator ist Jugendfonds-Stifter Julius Michael Curtius, Haupakteur das Kinder- und Jugendtanzprojekt "WE-Dance". Mit dabei sind der Kinderzirkus "Tasifan", das "Junge Theater im stellwerk", das Sportprojekt "Jugend gegen Gewalt", die "Bunte Brücke" der Künstlerin Katja Weber und der Holzspielzeuggestalter Jochen Weinreiter. Für die verschiedenen Angebote wurde seit letzten Sommer eine alte Fabrikhalle des ehemaligen VEB Wägetechnik in der Milchhofstraße umgebaut. (wk)
Verkehrsbehörde hebt Stadtring-Sperrung auf
Spätestens Montag früh soll die Stadtringsperrung Trierer Straße/Kreuzung Erfurter aufgehoben werden. Wie die Verkehrsbehörde mitteilt, sind die Reparaturarbeiten an der Wasserleitung beendet. Heute noch werde die Asphaltdecke fertig. Sie müsse aber noch zur Festigung erkalten. -
Der Bereich zwischen Erfurter und Wallendorfer Straße war am 1. August wegen eines Rohrschadens an einer Trinkwasser-Hauptleitung gesperrt worden. An der Leitung hatte es bereits vor zwei Jahren eine Havarie mit zweiwöchiger Stadtringsperrung gegeben. (wk)
Verwaltungsgericht bestätigt Entscheidung zu Thälmann-Kundgebung
Mit der Zurückweisung des Eilantrages des "Internationalistischen Bündnisses" hat gestern das Verwaltungsgericht Weimar die Absage der Buchenwald-Gedenkstätte und den Bescheid der städtischen Versammlungsbehörde bestätigt. Demnach kann das an diesem Samstag vom Bündnis geplante Gedenken an die Ermordung des Kommunistenführers Ernst Thälmann auf dem Buchenwaldplatz an der Carl-August-Allee stattfinden. Die Kundgebung am Glockenturm auf dem Gelände der Buchenwaldgedenkstätte zu veranstalten, bleibt weiter untersagt. Das geplante Programm verstoße gegen die Pflicht zur parteipolitischen Zurückhaltung und sei dadurch der Würde der auf dem Gedenkstättengelände bestattenen Opfer abträglich, heißt es zur Begründung. Es würden Programmteile überwiegen, die von der Selbstdarstellung der Vertreter der "Marxistisch-leninistischen Partei Deutschlands" geprägt seien. -
Den Anmeldern steht nun noch der Gang zum Oberverwaltungsgericht offen. Den von der Stadt vorgeschlagenen Kundgebungsort vor dem Thälmann-Denkmal Carl-August-Allee lehnt das Bündnis als "Zwangszuweisung" ab. (wk)
Busse fahren nach neuem Fahrplan
Am kommenden Sonntag wird der diesjährige Fahrplanwechsel im städtischen Busliniennetz vollzogen. Laut Mitteilung der Stadtwirtschaft kommt es zu keinen grundsätzlichen Änderungen. Im Einzelnen seien Fahrzeiten im Minutenbereich angepasst worden, um dadurch den Umstieg zu anderen Linien zu verbessern. Als Neuheit kommt zu den an Sonntagabenden verkehrenden Rufbussen einer auf der Linie 6 dazu - allerdings von Montag- bis Freitagabend, und zwar von bisheriger Endhaltestelle "Am Herrenrödchen" weiter bis zur Haltestelle "Gedenkstätte Buchenwald". Auch von dort geht es noch einmal als Rufbus zurück bis zur Haltestelle "Hauptbahnhof". -
Die neuen Fahrpläne liegen ab sofort in den Bussen und Kundenzentren der Stadtwirtschaft aus. (wk)
Tafel vergibt Zuckertüten
Die Weimarer Tafel hat gestern bedürftige Kinder zum Zuckertütenfest eingeladen. 16 Schulanfänger aus Familien, die ergänzend die Lebensmittelabgabe der Weimarer Tafel nutzen, erhielten eine gefüllte Schultüte. Ebenso wurden einige Kinder aus Flüchtlingsfamilien beschenkt, die in Weimar eine Schule besuchen werden. Die Zuckertüten wurden am Nachmittag bei einem kleinen Kulturprogramm mit Kakao und Kuchen überreicht. Sie erhielten neben Süßigkeiten auch Nützliches für den Schulstart - gesponsert von einem Autohaus. (wk)
Soziokultur erinnert an "Kulturriese"
Die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur erinnert an den Anmeldeschluß für den diesjährigen "Kultur-Riesen". Nur noch bis zum 31. August können sich Kultureinrichtungen in freier Trägerschaft, Kulturinitiativen oder Einzelpersonen für den alternativen Kulturförderpreis bewerben. Eine Mitgliedschaft in der Landesarbeitsgemeinschaft ist nicht Bedingung, die Bewerber müssen nur ihren Sitz in Thüringen haben. Der Preis ist mit 1.111 Euro und 11 Cent dotiert. Ihn soll laut Ausschreibung erhalten, "wer in Thüringen die aufregendsten Kulturprojekte organisiert, als Kulturverein unverzichtbar ist oder endlich mal einen Preis verdient hat". Zur Preisverleihung wird am 21. November nach Erfurt eingeladen. (wk)
Anti-Rechts-Bündnis ruft zum Protest
Weimars Bürgerbündnis gegen Rechts ruft zum Protest gegen eine erneute Kundgebung der sogenannten "Patrioten für Deutschland" auf. Die Rechtsextremen würden am 24. August auf dem Goetheplatz zusammenkommen. Unter dem Motto "Gegen die Islamisierung des Abendlandes" wollten sie wieder ihr hetzerisches Gedankengut preisgeben, heißt es. Der Protest dagegen soll an dem Samstag um 13 Uhr beginnen. Diesmal gibt es laut Bündnis dazu auch eine Ausstellung - der Titel: "Was will die AfD wirklich." Zur Eröffnung werden Thüringens SPD-Politiker Wolfgang Tiefensee und Madeleine Henfling von den Grünen erwartet. Für den Auf- und Abbau sowie die Betreuung der Ausstellung werden noch Helfer gesucht. (wk)