Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. August 2019
Harald Lesch ermutigt "Fridays for Future"
Bei der heutigen "Fridays-for-Future Kundgebung" auf dem Goetheplatz hat auch Harald Lesch gesprochen. Der Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist ermutigte die etwa 200 Teilnehmer weiterzumachen. "Fridays for Future" sei die größte und tollste Entwicklung dieser Zeit und eine großartige Sache, sagte Lesch. Er sei besorgt über die Gleichgültigkeit vieler Leute, vor allem jetzt, wegen der Waldbrände im Amazonasgebiet. -
Lesch ist wegen der morgigen Familenvorlesung der Kinderuniversität in der Stadt. Auch da will der Schirmherr der Weimarer Kinderuni zusammen mit seiner Kollegin Cecilia Scorza von der Uni Heidelberg zum Thema Klimawandel sprechen. Dabei soll es darum gehen, wie dem drohenden Kollaps der Erde zu begegnen ist. (wk)
Weimarer-Dreieck-Verein zeichnet Gehörlosen-Projekt aus
Der "Weimarer-Dreieck-Preis für zivilgesellschaftliches Engagement" geht in diesem Jahr an das "Centre Français de Berlin". Geehrt wird deren Projekt "Drei Länder, sechs Sprachen - das Weimarer Dreieck auf der Bühne". Dabei begegnen sich 24 schwerhörige und gehörlose Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren der Margarethe-von-Witzleben-Schule in Berlin, dem französischen Institut für junge Gehörlose in Paris und der polnischen Schule für Gehörlose in Warschau, unter anderem, um zusammen Theater zu spielen. Bei den vielfältigen Aktivitäten gehe es um gemeinsames fühlen, interpretieren und kommunizieren, hieß es heute vom Verein "Weimarer Dreieck". Demnach unterstützt das Projekt die europäische Diskussion über Inklusion aller Bevölkerungsgruppen sowie die Überwindung sprachlicher, sozialer und mentaler Barrieren. -
Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung vergibt die Stadt Weimar und der Verein "Weimarer-Dreieck" seit 2012. Ausgezeichnet werden jeweils Gemeinschaftsprojekte junger Leute aus Frankreich, Polen und Deutschland. Der Preis wird am kommenden Donnerstag im Hotel Russischer Hof überreicht. (wk)
Klassik-Stiftung "feiert rein"
Erstmals lädt die Klassik-Stiftung zum Goethe-Geburtstag nicht ans Römische Haus, sondern in den Innenhof des Wittumspalais und rund um das Schiller-Museum - erstmals auch nicht zum 28. August, sondern bereits zum Tag davor. "Wir feiern rein!", verkündete heute die Klassik-Stiftung offiziell. Hintergrund ist die für den 27. August angekündigte Eröffnung der eigens zum 270. Goethe-Geburtstag konzipierten Ausstellung "Abenteuer der Vernunft". Die ist nun am Dienstagabend bis ein Uhr nachts für alle Besucher bei freiem Eintritt im umgebauten Schillermuseum zu erleben. Rundherum und im Hof des Wittumspalais wird ab 19 Uhr ein "vielseitiges Programm" versprochen, wie es heißt, mit "spannenden Experimenten, Kleinkunst und Musik". Auch für das leibliche Wohl sei gesorgt. Punkt Mitternacht will die Klassik-Stiftung mit ihre Gästen auf ein neues Goethe-Jahr anstoßen. (wk)
Linke lädt mit Kipping in die OMA
Zu einem "Linken-Thekengespräch" wird morgen Abend in Weimar die Bundesvorsitzende Katja Kipping erwartet. Mit ihr soll im Hinterhof der Other-Music-Academy, Ernst-Kohl-Straße, über die "brennenden Fragen unserer Gesellschaft" diskutiert werden. So soll es um Klimaschutz, soziale Spaltung, Potentiale der Digitalisierung und anstehende Umwälzungen in der Arbeitswelt gehen. Das Thekengespräch ist laut Ankündigung ein Gespräch mit dem Publikum. Im Anschluss sind alle Teilnehmer zu einem kühlen Getränk eingeladen. (wk)
Stellwerk-Theater lädt zum Spielzeitauftakt
Mit einem 24-stündigen Veranstaltungsprogramm startet morgen das "Junge Theater im Stellwerk" in die neue Spielzeit. Deren Angebote könnten Theaterbegeisterte aller Altersgruppen in spielerisch-künstlerischen Formaten kennenlernen, heißt es in der Einladung. So würden von 16 bis 16 Uhr alle Regisseure ihre Konzepte und Arbeitsweisen vorstellen. Ab 22 Uhr bietet dazwischen eine Offene Bühne Gelegenheit für kreative Besucher-Beiträge. Dann gehe es mit einer Party schwungvoll in die Nacht, mit weiteren vielseitigen Programmpunkten. Am Morgen tanzt das Stellwerk in den Sonnenaufgang, und um 8 Uhr werde sich bei einem gemeinsamen Frühstück gestärkt. (wk)
Staatskapelle bringt Albrecht-Sinfonie zur Uraufführung
Die Staatskapelle Weimar startet am Sonntag die neue Konzertsaison mit der ersten Sinfonie von George Alexander Albrecht. Das Werk thematisiert laut Ankündigung den Widerstreit zwischen einer idealen Welt der Kunst und einer Realität der Verachtung und des Profitdenkens. Dabei verwendet Albrecht Texte der Autorin Ulla Hahn. Den Solopart singt Sayaka Shigeshima aus dem DNT-Musiktheaterensemble. Dirigent der Uraufführung ist der Sohn des Komponisten, Marc Albrecht. Er stellt der "Sinfonie zweier Welten" Brahms' 1. Klavierkonzert gegenüber. Solist ist dabei Simon Trpceski. (wk)
Volkshochschule lädt zum Herbstsemester
Das am 2. September beginnende Herbstsemster der Volkshochschule bietet rund 250 Kurse und Veranstaltungen. Dabei wurde vor allem das Digitalprogramm erweitert. Das wurde auf dem gestrigen Informationsabend am Graben mitgeteilt. Neu sind live gestreamte Vorträge und Gespräche zu Themen aus Politik und Gesellschaft. Dies mache eine Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen Erding und Süd-Ost im Landkreis München möglich, hieß es.
Ebenfalls vorgestellt wurde das angekündigte Buch "100 Jahre Volkshochschule Weimar". Darin wird deren wechselvolle Bildungsarbeit von der Weimarer Republik über die NS-Zeit und in der DDR beschrieben. Das vierte und letzte Kapitel berichtet über den Neustart nach 1989 und gibt einen Ausblick über das Jahr 2019 hinaus. (wk)
Bauhaus-Uni lädt zu "Wohnung Einhundert"
Die Bauhaus-Universität steuert ab heute Abend zum Kunstfest die "Wohnung Einhundert" bei. Dabei handelt es sich nach Uni-Angaben um eine "interaktive und performative Medien-Skulptur" auf dem Campus Geschwister-Scholl-Straße. Versprochen wird ein Weltentheater der Bauhaus-Synchronität. Besucherinnen und Besucher könnten erfahren, wie es den Bewohnern in historischen Bauhaus-Gebäuden geht. So würde Weimar mit Köln, Berlin und Karlsruhe, aber auch mit Detroit, New York, Brno, Kaunas, Casablanca und Haifa verbunden. Während der 25-Stunden-Installation tritt auch das "1. Deutsche Stromorchester" auf. Das verwandele Geräusche unter anderen von Toastern, Druckern oder Wasserkochern in Musikinstrumente, heißt es. Schöpfer von "Wohnung Einhundert" ist der international agierende Kölner Komponist, Klang- und Installationskünstler Rochus Aust. (wk)
"Tokushima Jugendchor" gastiert in Weimar
Der weltweit auftretende "Tokushima Jugendchor" gastiert heute in Weimar. Die 28 Mädchen und 2 Jungen im Alter von 10 bis 17 Jahren sind am Abend in der Herderkirche zu hören. Geboten werden klassische und sakrale Werke sowie japanische Volks- und Kinderlieder. Außer in Weimar treten die jungen Sänger in Remagen, Bonn und Königstein auf. Die Konzertreise nach Deutschland dient nach eigenen Angaben zur Einstimmung auf das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020. Der 92 Jahre alte Gründungs-Chorleiter Shuho Ueda sei ein großer Freund und Kenner der deutschen Kultur und Verehrer Beethovens, heißt es. (wk)
Schloss Kromsdorf könnte "Kulturbrauerei" werden
Im Schloß Kromsdorf soll künftig Bier gebraut werden. Neuer Pächter könnte laut Pressebericht eine "regional verwurzelte Kultur- und Brauereigenossenschaft" werden. Die junge, rund 100 Mitglieder zählende Vereinigung habe jetzt nach einer Ausschreibung den Zuschlag des Gemeinderates der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße erhalten. Einen Mietvertrag gebe es aber noch nicht. Bisher ist der Getränke-Großhandel Waldhoff Pächter, dessen Vertrag Ende des Monats ausläuft. -
Laut Presse will die Genossenschaft neben der Gastronomie-Bewirtschaftung das Schloss wieder zum Spielort von Kultur werden lassen. Dabei würde auch der Weimarer Martin Kranz "mitschmieden", heißt es. Bier gebraut werden soll in dem seit zwei Jahren leer stehenden Erdgeschoss der Remise. (wk)
Vermummte greifen Fußballfans an
Drei Weimarer Fußballfans von Rot-Weiß sind nach dem Mittwochabendspiel gegen Meuselwitz auf dem Rückweg von Erfurt angegriffen worden. Laut aktueller Polizeimeldung wurden die RWE-Anhänger in der Nähe des Bahnhofs Weimar von sechs bis acht Vermummten angepöbelt und verfolgt. Sie seien zunächst in eine Bar geflüchtet. Nachdem später einer an der Haltestelle Belvederer Allee aus dem Bus stieg, wurde er erneut von zwei Angreifern attackiert. Ihm wurde ins Gesicht geschlagen und er mußte seine Fankleidung ablegen, mit der die Täter Richtung Ehringsdorf flüchteten. Laut Medienberichten werde untersucht, ob es sich bei den Vermummten um Hooligans handelt und ob es einen Zusammenhang zu den Vorfällen Ende Juli in Gotha gebe. Damals waren 150 Fans des FC Carl Zeiss Jena attackiert worden. (wk)