Freistaat gedenkt offiziell homosexueller Opfer von Buchenwald
Nachricht vom 21.Juni 2013
In Weimar wird 68 Jahre nach Buchenwald erstmals auf höchster politischer Ebene der homosexuellen Opfer des Konzentrationslagers gedacht. Zu dem Staatsakt des Landes Thüringen werden am Sonntag Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit erwartet. Die Gedenkrede im Deutschen Nationaltheater hält Buchenwald-Gedenkstätten-Direktor Volkhard Knigge. - Anlaß des Gedenkens ist der 100. Geburtstag des Schauspielers, Tänzers und Buchenwald-Häftlings Rudolf Brazda. Der galt lange als der letzte Überlebende, der den Rosa Winkel tragen musste. Er war im August 2011 im Alter von 98 Jahren in Frankreich gestorben. Mit ihm soll gleichzeitig der über 500 Männer gedacht werden, die wegen des berüchtigten Unzucht-Paragrafen 175 verschleppt wurden. Mit dem Ziel, sie zu vernichten, haben die Nazis rund 10.000 Homosexuelle in Konzentrationslager gebracht, etwa 7.000 haben nicht überlebt. (wk)
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