Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 24. Juni 2013

Kommunales Energieunternehmen gibt sich seinen Namen
Das größte kommunale Energieunternehmen in Deutschland wird ab heute "Thüringer Energie" heißen. Eigens zu der Namensgebung kommen die Aktionäre der ehemaligen "E.ON Thüringer Energie AG" zu einer Hauptversammlung zusammen. Dabei soll auch der Aufsichtsrat von 12 auf 15 Mitglieder erweitert werden. Alle Beteiligten sollen sich angemessen vertreten fühlen, heißt es. - Die Übernahme des Strom- und Gasversorgers durch die Kommunen war endgültig vor 5 Wochen abgeschlossen worden. Seitdem halten der in Weimar gegründete Energiezweckverband rund 85 Prozent der Anteile, der Stadtwerkeverbund "Thüga-AG" die restlichen rund 15 Prozent. Zu ihren bereits vorhandenen Anteilen hatten die Kommunen 43 Prozent dazugekauft. Das Aktien-Paket kostete fast 550 Millionen Euro. (wk)

Leutheusser-Schnarrenberger will Adoptionsrecht für homosexuelle Paare
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat gestern in Weimar das Adoptionsrecht für Homo-Paare gefordert. Dies sei eine Aufgabe zu Beginn der nächsten Legislaturperiode, sagte die FDP-Politikerin auf der Gedenkveranstaltung für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes im Deutschen Nationaltheater. Nach der steuerlichen Gleichbehandlung von Lebenspartnern mit Eheleuten sei das Adoptionsrecht überfällig. Die Ministerin erinnerte an die über 10.000 homosexuellen Männer, die in Konzentrationslager deportiert worden waren und von denen mehr als die Hälfte starb. Homophobie und Intoleranz seien "leider nicht ebenfalls mit dem Dritten Reich untergegangen", so Schnarrenberger. - Die Thüringer Landesregierung hatte mit einem Staatskakt an die homosexuellen Opfer der Nazi-Zeit erinnert. Es war 68 Jahre nach Buchenwald das erste Gedenken auf höchster politischer Ebene. Anlass war der 100. Geburtstag des Buchenwald-Häftlings Rudolf Brazda. Der Schauspieler und Tänzer galt lange als der letzte Überlebende, der den Rosa Winkel tragen musste. Er starb im August 2011. (wk)

Klassik-Siftung beendet Van-de-Velde-Ausstellung
Mit einer Finisage ist gestern die Van-de-Velde-Schau "Leidenschaft, Funktion und Schönheit" zu Ende gegangen. Die Hauptaustellung Thüringens zum 150. Geburtstag des belgischen "Alleskünstlers" haben nach Angaben des Neuen Museums mehr als 37.000 Besucher gesehen. Damit gilt die Schau als eine der erfolgreichsten der Weimarer Klassik-Stiftung. Gezeigt wurden mehr als 700 Exponate von Leihgebern aus ganz Europa. Dabei wurde Van de Velde als Wegbereiter des Weimarer Bauhauses und Gestalter der Moderne gewürdigt. - Die Ausstellung war am 23. März eröffnet worden. Von September bis Januar ist sie in Brüssel zu sehen. (wk)

Adenauer-Stiftung verleiht Literaturpreis an Martin Mosebach
Der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach hat gestern in Weimar den mit 15-tausend Euro dotierten Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. In einer Feierstunde im Musikgymnasium Belvedere wurde der 62-Jährige als eigenständiger Denker und Stilist von außerordentlicher Sprachkraft bezeichnet. Er überzeuge durch Eleganz und geistreiche Ironie, durch Anmut und Kühnheit, hieß es. Mosebach ist durch Erzählungen, Reportagen und Beiträge fürs Feuilleton in Erscheinung getreten. Außerdem verfaßte er Film-Drehbücher, Theaterstücke, Hörspiele und Opernlibretti. Im Jahr 2007 erhielt er bereits den mit 40.000 Euro dotierten Büchnerpreis. - Der Adenauer-Literaturpreis wird seit 1993 in Weimar an Autoren vergeben, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzen. Bisherige Preisträger waren unter anderem Sarah Kirsch, Herta Müller, Daniel Kehlmann und Uwe Tellkamp. Im Jahr 2005 hatte der Weimarer Wulf Kirsten die Auszeichnung erhalten. (wk)

Weber kündigt für 2016 "Faust II" an
Weimars neuer DNT-Intendant Hasko Weber will im Frühjahr 2016 auch den zweiten Teil von Goethes "Faust" herausbringen. Es solle ein Projekt werden, das alle Sparten zusammenführt, sagte Weber am Freitag in der Eckermann-Buchhandlung. Solche spartenübergreifenden Projekte würden bis dahin schon mehrmals probiert sein. Weber bedauerte in dem Zusammenhang, daß die Sparte Tanztheater abgewickelt wurde. Gerade für junge Leute habe Tanz einen sehr hohen Identifizierungsgrad, so der Intendant. Auf der Bühne agierten fast ausschließlich junge Künstler. Anstelle des bisherigen jährlichen Tanzfestivals werde im kommenden Februar das international renommierte Ballett Stuttgart in Weimar gastieren. - Hasko Weber bereitet derzeit am DNT die Inszenierung von Goethes "Faust I" vor. Die angekündigte "spielerische Variante mit acht Schauspielern" soll am 6. September die neue Spielzeit eröffnen. (wk)

Straßenbau-Behörde sperrt Straße zwischen Mellingen und Magdala
Im Weimarer Land ist seit heute Morgen die Straße zwischen Mellingen und Magdala gesperrt. Die Straße wird erneuert. Zuvor sind neue Versorungsleitungen zu verlegen. Die Bauarbeiten sollen zum 3. August gehen. Solange wird der Verkehr über die Autobahn geführt. Alternativ ist auch der Weg über Lehnstedt und Kleinschwabhausen möglich. (wk)

Meldungen vom Sport
Im bundesweiten Familien-Fußball-Turnier des Autobauers Opel hat es das Team "Astra" aus Weimar und Bad Berka ins Finale geschafft. Die Kinder und Erwachsenen können nach dem gestrigen Halbfinalsieg über die ebenfalls Weimarer Formation "Insignia" zur Runde der letzten Acht nach Dortmund fahren. Dort sollen im September im Stadion der Borussen die Sieger aller gestrigen Halbfinale um den Titel spielen. Das Weimarer auf dem Lindenberg war schon nach der Eröffnung im Mai das zweite hier ausgetragene Turnier des Wettbewerbs. - Bei der 14. Deutschen Betonkanu-Regatta belegten die Teilnehmer der Bauhaus-Uni wieder vordere Plätze. Die Damen erkämpften einen vierten und einen fünften, die Herren einen vierten und einen zweiten Rang. Die Bauingenierur-Studenten traten in Nürnberg mit vier selbsthergestellten Booten an. Insgesamt waren weit über 100 Bootsbesatzungen am Start. (wk)