Leutheusser-Schnarrenberger will Adoptionsrecht für homosexuelle Paare
Nachricht vom 24.Juni 2013
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat gestern in Weimar das Adoptionsrecht für Homo-Paare gefordert. Dies sei eine Aufgabe zu Beginn der nächsten Legislaturperiode, sagte die FDP-Politikerin auf der Gedenkveranstaltung für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes im Deutschen Nationaltheater. Nach der steuerlichen Gleichbehandlung von Lebenspartnern mit Eheleuten sei das Adoptionsrecht überfällig. Die Ministerin erinnerte an die über 10.000 homosexuellen Männer, die in Konzentrationslager deportiert worden waren und von denen mehr als die Hälfte starb. Homophobie und Intoleranz seien "leider nicht ebenfalls mit dem Dritten Reich untergegangen", so Schnarrenberger. - Die Thüringer Landesregierung hatte mit einem Staatskakt an die homosexuellen Opfer der Nazi-Zeit erinnert. Es war 68 Jahre nach Buchenwald das erste Gedenken auf höchster politischer Ebene. Anlass war der 100. Geburtstag des Buchenwald-Häftlings Rudolf Brazda. Der Schauspieler und Tänzer galt lange als der letzte Überlebende, der den Rosa Winkel tragen musste. Er starb im August 2011. (wk)
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