Netzwerkstelle kritisiert Podiumsgepräch zur NPD-Finanzierung
Nachricht vom 05.Dezember 2006
Die Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus hat mit Unverständnis und Kritik auf die gestrige Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft im Weimarer Goethe-Institut reagiert. Eine Podiumsdikussion habe die Finanzierung der rechtsextremen NPD in Frage stellen wollen und letztlich den Funktionären dieser Partei eine Plattform für ihre Propaganda geboten, heißt es in einer heute verbreiteten Erklärung. Zur Veranstaltung seien stadtbekannte und teilweise einschlägig, unter anderem wegen schwerer Körperverletzung, vorbestrafte Neonazis zugelassen worden. Die NPD-Vertreter hätten aus der ersten Reihe ihr Gedankengut verbreiten dürfen und seien vom Podium durch den ehemaligen CDU-Landtagsdirektor Joachim Linck auch noch zu seiner nächsten Vorlesung in die Erfurter Uni eingeladen worden, so die Netzwerkstelle. Es sei nicht nur gegen die bisherige Übereinstimmung verstoßen worden, Rechtsextremen keine Plattform für ihre Propaganda zu bieten, heißt es weiter. Eine Veranstaltung über Rechtsextremismus könne schon aus Gründen des Opferschutzes und der freien Aussprache auch Verängstigter nicht in Anwesenheit brauner Kader und der damit verbundenen Gewaltandrohung funktionieren. (wk)
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