Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Dezember 2006
Der chinesische Baumanager Fei Chunlu war gestern im Weimarer Rathaus empfangen worden. Wie jetzt von der Stadtpressestelle bestätigt wird, hatte sich der Weimarer Architekt Christian Wittig mit einer chinesischen Delegation zu einem offenen Gespräch bei Oberbürgermeister Stefan Wolf angemeldet. Dabei sei es unter anderem um die Möglichkeit einer Bauhaus-Ausstellung in China zum 90-jährigen Bestehen des Weimarer Bauhauses 2009 gegangen. Wie von den Hochschulen der Stadt bestätigt wird, hat Fei auch Gespräche mit der Bauhaus-Universität und der Franz-Liszt-Schule geführt. Laut Wittig ist Fei zu einem privaten Besuch bereits seit Donnerstag in der Kulturstadt. - Fei Chunlu gilt als Initiator der Weimarer Beziehungen nach Shanghai. Er hatte unter anderem die Idee eines mit der Bauhaus-Uni in der neuen Shanghaier Vorstadt Anting zu gründenden deutsch-chinesischen Bauhaus-Institutes. Nachdem Anfang 2005 Fei als Chef der für den Aufbau zuständigen Investmentfirma entlassen worden war, hatten sich Weimars Beziehungen zu Shanghai nur noch auf Architektenebene gestaltet. Am Bau von Anting New Town waren vier Weimarer Architekturbüros beteiligt. (wk)
Für eine Förderung nach dem neuen Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus hat die Stadt Weimar jetzt eine sogenannte "Interessenbekundung" abgegeben. Gleichzeitig ist in den Haushaltsentwurf 2007 ein Eigenanteil von 15-tausend Euro für das Projekt "Netzwerkstelle" eingestellt worden. Ob diese allerdings nach dem neuen Förderprogramm in ihrer jetzigen Form weitergeführt werden könne, sei zweifelhaft, hieß es vom Stellenleiter Peer Wiechmann. Bis zum 30. Juni sei aber der Fortbestand durch eine Übergangsfinanzierung gesichert. - Das Thüringer Sozialministerium hatte die Kommunen aufgerufen, sich noch in diesem Jahr für ihre Initiativen gegen Rechtsextremismus um Fördergelder nach dem neuen Bundesprogramm zu bewerben. Das bisherige Bundes-Projekt Civitas läuft zum Jahresende aus. Nach dem neuen Programm will Thüringen bis zu 10 Projekte in den Kommunen fördern. Bisher sind solche in Ohrdruf, Pößneck und dem Landkreis Kyffhäuser vorgeschlagen. (wk)
Über den Antrag der Weimarer Stadtwerke zur Strompreiserhöhung ist gestern noch nicht entschieden worden. Das sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Helmut Büttner gegenüber RadioLOTTE Weimar nach seinem Besuch im Thüringer Wirtschaftsministerium. Dort habe er den Eindruck gehabt, hingehalten zu werden, so Büttner. Schließlich sei eine Entscheidung über einen solchen Antrag laut Gesetz innerhalb eines Vierteljahres zu fällen, so Büttner weiter. Beantragt wären die aus seiner Sicht notwendigen Preiserhöhungen bereits im August gewesen. Hintergrund für die Verzögerung sei die Taktik der Netzbetreiber. Die würden die Abnehmer über ihre künftigen Stromdurchlaßpreise im Unklaren lassen. - Die Weimarer Stadtwerke hatten bei der Erfurter Aufsichtsbehörde eine Erhöhung des Strompreises von etwas über zwei Cent pro Kilowattstunde für den 1. Januar beantragt. Der Antrag des Stromlieferanten EON-Thüringen ist teilweise abschlägig beschieden worden. So darf EON seine Preise für Privathaushalte nur um knapp einen Cent pro Kilowattstunde anheben. Beantragt waren zwei Cent. (wk)
Stadtratskoalition einigt sich auf kostenloses Kita-Jahr
In Weimar sollen für das Vorschuljahr im Kindergarten künftig keine Elternbeiträge mehr erhoben werden. Darauf hat sich in letzter Minute die Koalition aus CDU und weimarwerk geeinigt. Damit setzte sich das weimarwerk mit seinem Vorschlag durch. Die Regelung soll ab dem 1. September 2007 gelten. Dafür will die Koalition jetzt 200 Tausend Euro in den Haushalt einstellen. Ab 2008 sind für das beitragsfreie Jahr dann insgesamt 600 Tausend Euro aus dem Stadthaushalt nötig. Aus der CDU hatte es zuletzt noch geheißen, Weimar könne sich die Abschaffung der Kita-Beiträge aus eigener Kraft nicht leisten. Nun hofft die Koalition auf zu erwartende Steuermehreinnahmen.
Der Stadrat will morgen abend die Weimarer Finanzen fürs nächste Jahr beschließen.
(mh)
In Suhl hat der "Thüringer Konzert-Marathon" begonnen. Die Protestaktion ist von der Weimarer Big-Band mit Jazz und Big-Band-Sounds eröffnet worden. Rund 650 Künstler spielen heute gegen die Kultursparpläne des Landes. Mit einem zwölfstündigen Konzert aller Thüringer Orchester soll die Vielfalt der Kulturszene im Freistaat präsentiert werden. Eventuell sei damit auch ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde zu erreichen, hieß es von den Veranstaltern. Bis 22.00 Uhr gebe es alle Stunde einen fliegenden Wechsel auf der Bühne der Suhler Congresshalle. Geboten werden Werke von Haydn bis Schostakowitsch, dabei auch Ballett, Chor und Solisten. Zum Abschluß erklingt Beethovens 9. Sinfonie, von der ausrichtenden Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl dargeboten. Zum Auftritt der Weimarer Staatskapelle sollen noch Plätze im Bus nach Suhl frei sein, der um 17.15 Uhr vom Weimarer Busbahnhof abfährt. Für fünf Euro Unkostenbeitrag sei unter der Leitung von Generalmusikdirektor Carl St. Clair die "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz zu erleben, heißt es vom DNT. (wk)
Im erstmalig ausgeschriebenen Wettbewerb für den Deutschen Schulpreis ist auch die Jenaplan-Schule in Jena ausgezeichnet worden. Die integrierte Gesamtschule erhielt für ihre pädagogischen Leistungen einen von vier Anerkennungspreisen, die mit jeweils 10-tausend Euro dotiert sind. Der mit 50-tausend Euro dotierte Erste Preis des Wettbewerbs geht an eine Grundschule in Dortmund. Bundespräsident Horst Köhler würdigte bei der Verleihung der Preise für die besten deutschen Schulen, Engagement und Reformfreude von Lehrern und Schülern in diesen Einrichtungen. Insgesamt hatten sich 481 Schulen um die Auszeichnung beworben - 18 von ihnen waren in der engeren Wahl. (dpa/wk)
Kulturmanager aus Salzburg soll neuer Kunstfest-Geschäftsführer werden
Neuer Geschäftsführer der Kunstfest-GmbH soll der gebürtige Münchner und jetzige Salzburger Ulrich Hauschild werden. Das ist vor der heutigen Sondersitzung des Verwaltungsrates für die Kunstfestgesellschaft bekannt geworden. Hauschild war unter anderem Referent bei den Salzburger Festspielen, Künstlerischer Betriebsdirektor des Konzerthauses Dortmund und für das Management des Salzburger Mozarteum-Konzertvereins "Camerata" zuständig. Der 39-jährige Diplomkaufmann soll nun in Weimar die Nachfolge der Noch-Geschäftsführerin Franziska Castell antreten. Diese hatte im November überraschend ihren vorzeitigen Rücktritt zum Jahresende angekündigt. Wie es gestern hieß, wolle sie nun aber noch bis zum März bleiben, um die Geschäfte an den Nachfolger zu übergeben. Für den plötzlichen Rückzug hatte Franziska Castell familiäre Gründe angegeben.
(wk)
Gefahrenschutzzentrum wird in Betrieb genommen
Das neue Gefahrenschutzzentrum soll jetzt in Betrieb genommen werden. Dies werde am Freitag mit dem "abwehrenden Brandschutz" beginnen, heißt es von der Stadtverwaltung. Die Feuerwehr ziehe mit all ihren Einsatzfahrzeugen quer durch die Stadt Weimar in ihr neues Domizil in die Kromsdorfer Straße. Oberbürgermeister Stefan Wolf und sein zuständiger Dezernent Dirk Hauburg wollen die Flotte persönlich begleiten. Ursprünglich war der Feuerwehr-Umzug für den Oktober angekündigt worden. Es gab aber Verzögerungen am Bau. -
Das Gefahrenschutzzentrum wird der gemeinsame Standort für Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. Der Neubau wurde vor allem notwendig, weil die bisherige Feuerwehr-Unterkunft nicht mehr den Erfordernissen modernen Brandschutzes entsprach.
(wk)