Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 11. Dezember 2006
Der Thüringer Blinden- und Sehbehindertenverband will jetzt ein Volksbegehren für die Wiedereinführung des Blindengeldes vorbereiten. Dazu sei ein Arbeitskreis mit sieben Mitgliedern gegründet worden, sagte der Landesvorsitzende Peter Och am Samstag nach einer Sitzung des Vorstandes in Gera. Ermutigt zu diesem Schritt habe auch die auf der Erfurter Kundgebung am Freitag gezeigte Unterstützung durch die Bevölkerung. - Rund 600 Teilnehmer hatten an einer gemeinsamen Demonstration von Volksbegehren-Trägerkreis für ein neues Kita-gesetz, Initiative "Erhalt Thüringer Kultur", Studentenschaft und Blindenverband gegen die Sparpolitik der Landesregierung teilgenommen. Gegen den Kuturabbau soll der Protest morgen in Suhl mit einem 12-stündigen Marathon-Konzert Thüringer Orchester fortgesetzt werden. (wk)
Die Weimarer Firma "Glatt-Ingenieurtechnik" wird in Moskau eine Anlage zur Herstellung von Blutplasma-Präparaten bauen. Wie der Presse vom Wochenende zu entnehmen war, wurde dazu am Freitag der Grundstein gelegt. Einen Tag zuvor hatte die Unternehmensgruppe in Moskau eine Firmen-Niederlassung eröffnet. Sie baut dort bereits ein Chemiewerk. Neben Beschäftigungen in Moskau würde die schlüsselfertig zu übergebende Blutfabrik auch Arbeit in Weimar schaffen, hieß es. (wk)
Der Thüringer Landkreistag hat sich auf seinem Treffen am Samstag gegen die Abschaffung der Kindergarten-Gebühren ausgesprochen. In einer Resolution heißt es, die Kreise könnten die dann fehlenden Einnahmen von rund 16 Millionen Euro nicht ausgleichen. Eine klare Absage erteilte der Landkreistag auch einer umfassenden Kreis-Gebiets-Reform. Größere Gebilde würden unübersichtlich und könnten die Probleme nicht lösen. Vielmehr müssten sich innerhalb der Kreise die Gemeinden zusammenschließen. - In dem kommunalen Spitzenverband gehören von 17 Landräten 12 der CDU an. (dpa/wk)
Im Weimarer Rauschpilz-Prozeß ist der Angeklagete von dem Vorwurf eines Verbrechens entlastet worden. Die vor zwei Jahren in seinem Geschäft in der Scherfgasse vertriebenen Pilze würden in dem gehandelten Zustand nicht einmal die für einen Tatbestand notwendig "geringe Menge" Rauschgift enthalten haben, so ein Sachverständiger am Freitag. Dieser sei laut Presseberichten zuvor fälschlich von getrockneten Pilzen mit einem wesentlich höheren Wikstoffgehalt ausgegangen. Die späteren Korrekturen seines Gutachtens hätten Gericht und Staatsanwaltschaft aber bisher nicht zur Kenntnis genommen, hieß es. Die jetzt vom Gericht erwogene Einstellung des Verfahrens habe der Staatsanwalt allerdings nicht annehmen wollen. Es bleibe der Vorwurf des Vergehens wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln. (wk)
Die Fußballer des SC 03 Weimar haben ihr Heimspiel gegen Gotha verloren. Sie mußten auf dem Lindenberg kurz vor Spielelnde ein Null zu eins hinnehmen. Ihren zweiten Platz nach Gera in der Thüringenliga halten sie noch knapp vor Sondershausen. - Fußball-Landesklassist Empor Weimar hat seit langem wieder mal ein Spiel gewonnen. Der Verein schlug in Erfurt die Mannschaft von Erfurt Nord. In der Tabelle verbleibt Empor weiter auf Platz 13. - Weimars Oberliga-Handballerinnen gewnnen gegen den Thüringer HC III mit 31 zu 17. Die Männer des HSV in der Landesklasse verloren in der Asbachhalle mit 31 zu 32. (wk)
Wirtschaftsministerium befindet über Weimarer Strompreiserhöhungen
Im Thüringer Wirtschaftsministerium könnte heute noch über die Erhöhung der Weimarer Strompreise entschieden werden. Wie von den Stadtwerken gegenüber RadioLOTTE Weimar mitgeteilt wurde, ist dazu Geschäftsführer Helmut Büttner in Erfurt vorstellig. Befunden werden soll über den Stadtwerkeantrag auf Strompreiserhöhung vom August dieses Jahres. -
Der Antrag des Stromlieferanten EON-Thüringen ist am Freitag teilweise abschlägig beschieden worden. EON darf ab dem 1. Januar seine Preise für Privathaushalte nur um knapp einen Cent pro Kilowattstunde anheben. Beantragt waren zwei Cent. Die Strompreiserhöhung für Gewerbekunden wurde völlig abgelehnt. Hier waren von EON knapp drei Cent Erhöhung beantragt worden. Wie das Ministerium dazu mitteilte, unterliegen aber nur ein Drittel aller Verträge in Thüringen der Preiskontrolle durch das Wirtschaftsministerium. Viele Kunden hätten über langfristige Verträge Sondertarife ausgehandelt.
(wk)
Weimarer Menschenrechtspreis 2006 vergeben
Der diesjährige Weimarer Menschenrechtspreis ist gestern an den Kubaner Guillermo Fariñas Hernández verliehen worden. Damit werde seine Tapferkeit gewürdigt, mit der er sich trotz staatlicher Gewalt und Verfolgung für die Menschenrechte in Kuba einsetze, so Oberbürgermeister Stefan Wolf am Sonntag zur Preisverleihung. Der 43-jährige Fariñas habe als Journalist und Direktor einer unabhängigen Presse-Agentur über Misstände und Unterdrückung berichtet. Dafür habe er mehrfach in Kuba im Gefängnis gesessen. -
Entgegengenommen hat den Preis Maria Elena Morejon aus Hannover. Sie gehört der Bewegung "Demokratie für Kuba" an, die Fariñas für den Preis vorgeschlagen hatte. Dieser konnte den Preis nicht persönlich entgegennehmen, weil ihm die kubanische Staatssicherheit die Reise nach Weimar verweigert hatte. Auch seine Muttter erhielt kein Ausreisevisum. -
Die Klassikerstadt Weimar verleiht die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung seit 1995 jeweils am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte.
(wk)
Kultur und Sport sollen als Staatsziel im Grundgesetz verankert werden
Zusammen mit der Kultur soll Sport als schutz- und förderfähiges Gut im Grundgesetz festgeschrieben werden. Dafür hat sich am Samstag in Weimar einstimmig die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB ausgesprochen. Unterstützt wurde das Vorhaben in Weimar von Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker. -
Gegen Doping im Sport verabschiedete der DOSB ein Zehn-Punkte-Programm, mit dem der deutsche Sport sein eigenes Kontrollsystem verbessern will. Des Dopings überführte Sportler, sollen dabei ausschließlich der Gerichtsbarkeit des Sports unterliegen. Unverändert strafbar machen sich Dealer und Hintermänner. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble kündigte dazu eine Reihe gesetzlicher Initiativen an. Er sprach sich unter anderem für deutlich höhere Gefängnisstrafen aus. -
Um den Stellenwert des Trainerberufs zu fördern, wurde erstmals der Preis "Trainer des Jahres" vergeben. Ihn erhielt Bob-Bundestrainer Raimund Bethge. Der 59-jährige spendete das Preisgeld von 10 Tausend Euro für den Nachwuchs des Bob- und Schlittenverbandes.
(wk)