Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 29. Januar 2015
Arbeitsagentur meldet erneut gestiegene Arbeitslosenzahlen
Die Zahl der Arbeitslosen in Weimar ist im Januar weiter angestiegen. Wie die Arbeitsagentur heute mitteilt, sind jetzt 2.760 Menschen in der Kulturstadt arbeitslos gemeldet, 335 mehr als Ende November, aber 147 weniger als im Januar 2014. Die Arbeitslosenquote stieg um 1,1 Prozentpunkte auf genau 9 Prozent an. Vor einem Jahr lag sie bei 9,4 Prozent. Die Zahl der Jobverluste war dreimal so hoch wie die der Beschäftigungsaufnahmen. Grund sei vor allem der Jahreswechsel, heißt es von der Arbeitsagentur. Da seien viele Befristungen ausgelaufen oder Kündigungen ausgesprochen worden. Dies werde erst immer im Januar statistisch wirksam. Hinzu komme eine saisonale Arbeitslosigkeit durch Ausfälle in Außenberufen. -
Noch stärker angestiegen als in der Stadt ist im Januar die Arbeitslosenquote im Weimarer Land: von 6,1 auf 7,4 Prozent. Im Landkreis seien mehr Menschen in witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe beschäftigt, heißt es zur Begründung.
(wk)
OB sieht Haushaltslage weniger dramatisch als sein Finanzdezernent
Die städtische Haushaltslage ist nicht so dramatisch, wie bisher dargestellt. Das sagte Oberbügermeister Stefan Wolf gestern den Medien. Die verbreitete Defizit-Zahl von 3,7 Millionen Euro werde sich erheblich reduzieren, wenn alle Haushaltsreste von 2014 bekannt seien. Außerdem rechne er noch mit Zuweisungen vom Land um die zwei Millionen Euro. Verläßliche Zahlen könnten bis zum März vorliegen, so Wolfs Hoffnung. Dann könne auch Weimars Haushalt beschlossen werden. -
Finanzdezernent Peter Kleine hatte während des Urlaubs des Oberbürgermeisters eine sofortige Haushaltsperre erlassen. Grund sei ein unerwartet hohes Defizit im Jahresabschluss 2014. Es müßten nunmehr weitere Einsparungsmöglichkeiten gesucht und ein Haushaltssicherungskonzept erstellt werden, so Kleine.
(wk)
Wolf nimmt Streichung des beitragsfreien Kitajahres von der Tagesodnung
Für den Erhalt des beitragfreien Kitajahres hat der Stadtelternrat für Kindergartenkinder "Stakkie" einen Teilerfolg errungen. Den Abstimmungsbeschluß zur Streichung der Weimarer Errungenschaft hat Oberbürgermeister Stefan Wolf gestern vor der Stadtratsitzung von der Tagesordnung genommen. Er versprach den protestierenden Eltern, über das Kitajahr im Zusammenhang mit dem Haushalt zu entscheiden. Das werde erst im März soweit sein, wenn alle Zahlen auf dem Tisch lägen. Wenn dann gespart werden müsse, sollte man "nicht bei den Kleinsten anfangen", so Wolf. -
Rund 300 Eltern waren mit ihren Kindern dem Stakkie-Aufruf gefolgt. Sie empfingen die Stadträte mit Rasseln, Tröten und Trillerpfeifen, um gegen die geplante Streichung des beitragsfreien Kindergartenjahres zu protestieren.
(wk)
Stadtrat erklärt sich einstimmig gegen Naziaufmarsch am 7. Februar
Der Aufruf zum Protest gegen den sogenannten Trauermarsch von Neonazis am 7. Februar hat jetzt auch die Unterstützung des Stadtrates. In einer gestern Abend einstimmig verabschiedeten Erklärung versichern die kommunalen Volksvertreter, dem Naziaufmarsch entschieden entgegenzutreten. Man werde die neonazistischen Ideologien, deren Politik rassistischer Gewalt und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nicht unwidersprochen hinnehmen. "Wie erklären uns solidarisch", heißt es wörtlich, "mit allen, die mit vielfältigen, kreativen und gewaltfreien Aktionen am 7. Februar für die Grundwerte der Demokratie streiten und den Aufmarsch der Neonazis verhindern wollen".
(wk)
Stadtwirtschaft will neue Innenstadt-Buslinie im März eröffnen
Die im vergangenen März vom Stadtrat geforderte Innenstadtbuslinie soll ab diesem März in Betrieb genommen werden. Die neue Strecke werde ab 29. des Monats tagsüber alle halben Stunden bedient, hieß es gestern im Stadtrat. Die Linie soll vom Hauptbahnhof über Carl-August-Allee, Goetheplatz, Gropius- und Steubenstraße, weiter über Ackerwand, Burgplatz und Kegelbrücke über Friedensstaße und Carl-August-Allee zurück zum Hauptbahnhof führen. Damit wird künftig ein Bus auch am Platz der Demokratie und am Schloß halten. Die Linie war gefordert worden, um die östliche Altstadt zu erschließen und eine touristische Anbindung an den Zugverkehr herzustellen. Auch der im vergangenen Jahr versprochene Spät-Busverkehr in die dörflichen Ortsteile soll jetzt im März beginnen. Damit sollen Bewohner von Außerhalb auch nach einem Kino- oder Theaterbesuch noch nach Hause kommen.
(wk)
Flüchtlingsinitiative kritisiert "Weimar hilft"
Die Initiative für Flüchtlinge Weimar hat jetzt in einem Offenen Brief das Initiativbündnis für syrische Flüchtlinge "Weimar hilft!" kritisiert. Moniert wird an dem Spendenaufruf die Unterscheidung der Geflüchteten hinsichtlich ihrer Bedürftigkeit und ihrem Recht auf Hilfe. Dies sei äußerst problematisch, heißt es. Damit verfestige die "Weimar hilft!"-Initiative das Bild der "guten" Flüchtlinge aus Kriegs- oder Krisenregionen, denen Hilfe zustehe und den vermeintlichen "Wirtschaftsflüchtlingen". Durch die einseitige Hilfezuweisung bestätige die Initiative die Vorstellungen von Asylpolitik vieler rechter und konservativer Kreise. Nach denen würden die sogenannten "Wirtschaftsflüchtlinge" nur kommen, um sich am deutschen Sozialsystem zu bereichern. So werde es auch von "Pegida" jeden Montag gepredigt. Ob darauf die Initiative "Weimar hilft!" die "angemessene Antwort" sei, wie in deren Pressemitteilung erklärt werde, sei äußerst zweifelhaft.
(wk)