Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 27. Januar 2015

Stadt und Land gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
Mit einer Feierstunde in der Gedenkstätte Buchenwald gedenken heute die Stadt und das Land Thüringen der Opfer des Nationalsozialismus. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Nachmittag legt neben Ministerpräsident Bodo Ramelow auch Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf einen Kranz nieder. Danach sind um 16 Uhr alle Weimarer zum gemeinsamen Gedenken am Marstall eingeladen - von der Stadt, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschisten sowie vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus. Am Abend gibt es in der Stadtbücherei einen Vortrag des Germanisten, Historikers und Philosophen Herrman Glaser. Der mehrfach ausgezeichnete Honorarprofessor stellt sein Buch vor: "Adolf Hitlers Hetzschrift Mein Kampf, ein Beitrag zur Mentalitätsgeschichte des Nationalsozialismus". - Der Holocaust-Gedenktag wird in Deutschland seit 1996 am 27. Januar begangen. An dem Tag hatte heute vor 70 Jahren die "Rote Armee" der Sowjetunion das Vernichtungslager Auschwitz befreit. (wk)

Elternsprecher gründen Stadtelternrat für Schulkinder
Ähnlich dem Stadtelternrat für Kindergartenkinder "Stakkie" gibt es jetzt auch einen Elternrat für Schulkinder in Weimar. Er wurde am Wochenende unter dem Titel "Stadtelternrat für alle Schulformen" von Elternsprechern der Grundschulen, der Förderzentren, der Gemeinschaftsschule, der Regelschulen und der Gymnasien gegründet. Zur konstituierenden Sitzung sei auch bereits der Elternsprecher und sein Stellvertreter einer freien Schule gekommen, heißt es von Grundschulsprecher Wolfram Wiese. Demnach soll die Elternvertretung sowohl die Interessen der Familien vertreten, als auch Ansprechpartner für Eltern, Schulen, Verwaltung und Politik sein. Außerdem soll der neue Stadtelternrat den Kontakt zum Landeselternrat verstärken. Vorbild sei sowohl Erfurt, wo es schon seit langem ein Stadtelternrat gebe, als auch Weimars "Stakkie". Wie dieser wolle sich auch der "Stadtelternrat für alle Schulformen" erfolgreich in die Stadtpolitik einbringen. Die Treffen sollen monatlich sein. Die email Adresse lautet weimar@Stadtelternrat.org. (wk)

Finanzamt Jena bietet in Weimar keine Sprechtage mehr an
Weimars Außenstelle des Finanzamtes Jena wird jetzt vollständig geschlossen. Laut Pressebericht ist am Donnerstag dieser Woche der letzte Sprechtag. Die Räume würden vom Landesjustizministerium beansprucht. Neben dem schon vorhandenen Verwaltungsgericht sollen das Oberverwaltungsgericht und der Thüringer Verfassungsgerichtshof in das Gebäude ziehen. Andere Immobilien im Landeseigentum stünden laut Ministerium nicht zur Verfügung. Dem widersprach jetzt Thüringens Ex-Innenminister Jörg Geibert. Dabei verwies der CDU-Kreis-Vorsitzende auf das ehemalige Landgerichtsgebäude in der Ossietzkistraße, das ursprünglich das Justizzentrum des Freistaates werden sollte. - Die Finanzamt-Außenstelle in der Jenaer Straße abzuwickeln, war bereits im März letzten Jahres angekündigt worden. Im April war die Öffnungszeit auf zwei Servicetage pro Woche beschränkt worden. Dies könne so bleiben, hieß es damals, wenn es genügend Resonanz gebe. Die sei mit etwa 50 Serviceanfragen pro Sprechtag durchaus vorhanden, zitiert die Presse jetzt den Sprecher des Finanzministeriums, Uwe Büchner. - Weimars Grüne hatten damals vorgeschlagen, den Service des Finanzamtes in der Stadtverwaltung Schwanseestraße anzubieten. (wk)

Musikhochschule meldet erneuten Dirigier-Sieger
Die Musikhochschule hat erneut Erfolge ihrer sogenannten "Dirigentenschmiede" gemeldet. Jetzt hat Dominik Beykirch die Erfolgsserie der Weimarer Dirigierstudenten fortgesetzt. Der 24-Jährige gewann am Wochenende in Stuttgart den 6. Deutschen Hochschulwettbewerb Orchesterdirigieren. Er habe sich in vier Wertungsrunden gegen 30 Mitbewerber durchgesetzt und den mit 4000 Euro dotierten ersten Preis gewonnen. Laut Hochschule hatten bei fünf der bisher sechs Dirigier-Wettbewerbe Liszt-Hochschul-Studenten die Nase vorn. Der Wettbewerb wird alle drei Jahre ausgetragen. (wk)

Polizei stellt Neonazi-Radalierer auf frischer Tat
Die Polizei hat jetzt fünf Neonazis bei einer Randale in Weimar-Nord gestellt. Laut Bericht haben sie am Sonntagabend mobile Verkehrsschilder aus ihrer Verankerung gerissen und damit Fenster der Sporthalle Meyerstraße eingeschlagen. Die Männer konnten festgenommen werden, weil ein Zeuge die Tat sofort gemeldet hatte. Offenbar hätten es die Randalierer auf die Verkehrschilder abgesehen, die über Halteverbote anläßlich der Demonstrationen am 7. Februar informieren sollen. Zwei der Täter seien polizeibekannt und auch wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole angezeigt worden. Einer habe bereits einige Tage zuvor Studenten mit rechtsradikalen Parolen beschimpft und mit einem Schlagstock bedroht. (wk)

ver.di kritisiert Polizei und Ordnungsbehörde
Die Gewerkschaft ver.di hat jetzt wegen der Gewalt bei der sogenanten "Pegada"-Demonstration Kritik an Ordnungsbehörde und Polizei geübt. Die hätte nicht eingegriffen oder viel zu spät reagiert, heißt es von verdi-Bezirks-Geschäftsführerin Corinna Hersel. Offensichtlich hätten die Einsatzkräfte weder die Anwesenheit noch die Gewaltbereitschaft der Nazis und Hooligans registriert. So sei auch der verdi-Bezirksvorsitzender von Rechtsextremen angegriffen worden. Der Erfurter Ordnungsbehörde wirft die Gewerkschaftssprecherin vor, trotz zahlreicher Hinweise auf Teilnehmer aus dem gewaltbereiten rechten Spektrum, die Pegada-Demo ohne Auflagen genehmigt zu haben. Dabei verweist verdi auf die für den 15. März in Erfurt angemeldete Kundgebung der "Hogesa", die militante Organisation "Hooligans gegen Salafisten". Es sei zu befürchten, daß da eine viel größere Anzahl gewaltbereiter Rechtsextremer nach Erfurt komme. (wk)