Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. Dezember 2010
Weimar verleiht zum 16. Mal Menschenrechtspreis
Am heutigen Tag der Menschenrechte ehrt die Stadt Weimar einen angagierten Aktivisten aus Indien. Der Menschenrechtspreis 2010 geht an Lenin Raghuvanshi. Er setzt sich seit 15 Jahren für Menschen ein, die in Indien zur untersten Kaste zählen und keine Rechte besitzen. Das Kastenwesen ist zwar offiziell abgeschafft, in weiten Teilen der Bevölkerung gelten die Regeln aber immer noch. Vorgeschlagen für den Preis wurde Raghuvanshi von der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung. -
Der Kandidat weilt seit gestern in der Stadt. Er war am Vormittag von Oberbürgermeister Stefan Wolf empfangen worden und sprach über seine Arbeit mit Gymnasiasten. Heute trägt sich Raghuvanshi ins Goldene Buch der Stadt ein. Die feierliche Preisverleihung ist für den Abend im Festsaal der Musikhochchule vorgesehen. Am Sonntag wird der Menschenrechtspreisträger die Gedenkstätte Buchenwald besuchen.
(wk)
"Stakkie" fordert neue Förderrichtlinie für Kindergärten
Der Stadtelternrat für Kindergartenkinder "Stakkie" hat jetzt von der Stadt eine völlig neue Richtlinie für die Finanzierung von Kindergärten gefordert. Auch die gerade überarbeitete Vorlage sei nicht beschlußfähig, so Sprecher Daniel Krohn. Sie bestehe hauptsächlich aus einer langen Streichliste wie dem Wegfall des beitragsfreien Kita-Jahres, Personalkürzungen und versteckten Beitragserhöhungen. Weimar erhebe die höchsten Elternbeiträge und wolle gleichzeitig die Personalausstattung auf das gesetzliche Minimum reduzieren, so die Kritik. Der Stakkie ruft alle Parteien auf, eine neue Förderrichtlinie zu unterstützen. -
Der aktuelle Verwaltungsentwurf sieht neben der Streichung des beitragfreien ersten Kita-Jahres vor, die Zuweisungen für die Kinderbetreuung um rund 430-tausend Euro im Jahr zu kürzen. Außerdem soll künftig monatlich erfaßt werden, wieviel Kinder tatsächlich in den Einrichtungen sind. Dadurch könnten über das Jahr noch einmal 900-tausend Euro Personalkosten gespart werden, so die Annahme der Stadt.
(wk)
Jugendhilfeausschuß befürwortet Geld-Freigabe für Gerberstraße 3
Für die brandschutztechnische Sanierung des Hauses Gerberstraße 3 könnte nun doch bald Geld von der Stadt kommen. Am Mittwoch hat der Jugendhilfeausschuß mehrheitlich dem Verwaltungsantrag zugestimmt, die geplante Unterstützung von rund 100-tausend Euro zu gewähren. Der Zuschuß zur Bausanierung wird seit vier Jahren zurückgehalten, weil erst die Eigentumsverhältnisse mit dem Gerberstraßenverein geklärt sein müßten. Inzwischen liegt ein Angebot der Stadt vor, die Immobilie in Erbpacht zu übereignen. Von der Fraktion "weimarwerk" wurde bereits angekündigt, im Stadtrat gegen den Vertrag und die Geldausschüttung zu stimmen. Der Verein solle erst seine Gemeinnützlichkeit nachweisen und ein Finanzierungskonzept für die Sanierung vorlegen.
(wk)
Goethes Briefe an Charlotte von Stein sind online zugänglich
Auch Goethes Briefe an Charlotte von Stein können jetzt weltweit im Internet gelesen werden. Zum Dichter-Geburtstag im August hatte die Klassik-Stiftung bereits den in Weimar archvierten Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller ins Netz gestellt. Bei den über 1.700 Stein-Briefen handele es sich um eine der wertvollsten Handschriftenbestände des Goethe- und Schiller-Archivs, heißt es zur erneuten Online-Aktion. Die Handschriften seien über weite Strecken die einzigen biografischen Zeugnisse Goethes für das erste Weimarer Jahrzehnt. Der Dichter habe aus dieser Zeit nur wenig Tagebuchaufzeichnungen hinterlassen.
(wk)
Winterunfall im Weimarer Land löst Rettungs-Großeinsatz aus
Ein Winterunfall mit einem Linienbus im Weimarer Land hat gestern einen Großeinsatz ausgelöst. Neun Rettungswagen, zwei Notärzte, ein Hubschrauber sowie 26 Polizisten waren im Einsatz. Der Bus war in Hohenfelden an der Avenida-Therme am Nachmittag auf glatter Straße in den Straßengraben gerutscht. In der Scheewehe ließen sich die Türen nicht mehr öffnen. Das Fahrzeug war zum Erfurter Hauptbahnhof unterwegs und mit 15 Personen besetzt. Einige mußten nach der Bergung wegen Prellungen und Schürfwunden behandelt werden. Darunter waren auch Kinder und Jugendliche einer Förderschule.
(wk
Müllabfuhr benötigt Mithilfe der Bürger
Die Müllabfuhr ist wegen der Witterung auf die Mithilfe der Bürger angewiesen. Weil vor allem Nebenstraßen nicht geräumt sind, können die Müllfahrzeuge diese Straßen nicht mehr anfahren. Die Stadt bittet deshalb die Bürger, ihre Abfalltonnen jeweils an die nächste geräumte Straßenkreuzung zu bringen, die von Müllfahrzeugen angefahren werden kann.
Die Stadt weist weiter darauf hin, dass zurzeit vor allem Abfall in den Bio-Tonnen festfrieren kann. Die Reste sollten deshalb in Zeitungspapier verpackt werden, bevor sie in die Behälter geworfen werden.
Gute Aussichten für weiße Weihnachten
Nach dem frühen und kräftigen Wintereinbruch stehen die Chancen für weiße Weihnachten in diesem Jahr gut. Laut Deutschem Wetterdienst spricht eine Menge dafür, dass es weiter kalt bleiben wird. Selbst wenn dann keine Schneeflocken mehr fallen, dürfte der bisher gefallene Schnee voraussichtlich bis zum Weihnachtsfest liegen bleiben, heißt es. Dass es bis dahin taut, sei den Wetterprognosen zufolge unwahrscheinlich.
Finanzierung freier Schulen im Landtag
Der Landtag beschäftigt sich zurzeit mit den geplanten Kürzungen bei den Zuschüssen für Schulen in freier Trägerschaft. Die Zahlungen pro Schüler sollen abhängig von der Schulart sinken. Bei freien Regelschulen soll pro Schüler beispielsweise rund 7einhalb Prozent weniger gezahlt werden als in diesem Jahr.
In der Nacht hatte der Landtag den Haushalt für das kommende Jahr beschlossen. Der Etat hat ein Volumen von rund 9,5 Milliarden Euro. Er muss teilweise über neue Schulden finanziert werden. Im Vergleich zu diesem Jahr sinken die Ausgaben um rund 300 Millionen Euro. Die Neuverschuldung liegt bei 472 Millionen Euro.
Homosexuelle können im Standesamt heiraten
Schwule und Lesbische Paare können sich künftig auch im Weimarer Standesamt das Ja-Wort geben. Der Landtag hat heute beschlossen, daß auch gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften vor den Standesämtern getraut werden dürfen. Bislang konnten sie sich in Thüringen nur in den Ordnungsämtern einragen lassen. Die Opposition und Organisationen der Schwulen und Lesben hatten das immer wieder kritisiert. Sie waren mit ihren Forderungen aber damals an der CDU-Alleinregierung gescheitert. -
Die Stadt Weimar hatte für das homosexuelle Ja-Wort schon seit 2001 das Rathauszimmer zur Verfügung gestellt.
Städteranking: Jena ist Aufsteiger des Jahres
Jena ist unter den 100 größten kreisfreien deutschen Städten einer der Aufsteiger. Der Thüringer Wissenschaftsstandort landete im deutschlandweiten Städteranking auf Platz 46 und ist damit die bestplatzierte Stadt in Ostdeutschland. Erfurt landete auf Platz 74, Weimar auf 79. Für die Studie waren wirtschaftliche und strukturelle Indikatoren wie Arbeitseinkommen, Beschäftigung, Freizeitwert, Kaufkraft oder Wirtschaftsstruktur untersucht worden.