Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. Februar 2013
Stadt gibt ab sofort wieder Sozialtickets aus
Das zum Jahresanfang ausgesetzte Sozialticket ist ab sofort wieder erhältlich. Die Bus-Monatskarte zum halben Preis kann die Stadt ab heute wieder an Bedürftige ausgeben. Dazu haben Weimars Stadträte gestern die Verwaltung mit großer Mehrheit ermächtigt. Auch für die nächsten Jahre soll die Stadt dafür sorgen, daß das Sozialticket auch während einer vorläufigen Haushaltsführung ausgegeben werden kann. Dagegen stimmte nur die CDU-Fraktion. Ihrer Meinung nach verstößt der Beschluß gegen die Kommunalordnung. Danach darf Geld für freiwillige Leistungen nicht ohne genehmigten Haushalt ausgegeben werden - der Grund, warum die Verwaltung das Bedürftigen-Ticket ausgesezt hatte. Die Befürworter argumentierten, das Sozialticket sei 2009 einstimmig im Stadtrat beschlossen worden, da könne die Weiterfinanzierung aus dem Haushalt nicht angezweifelt werden. So würden auch in Erfurt die ermäßigten Monatskarten ausgegeben, ohne daß es bisher vom Landesverwaltungsamt Beanstandungen gegeben hätte. Rückwirkend sei der Beschluß allerdings nicht anwendbar, erklärte der Oberbürgermeister. Auch bereits für den Monat Februar gelöste Monatskarten können nicht nachträglich ermäßigt werden.
(wk)
Finanzausschuß lehnt Doppelhaushalt ab
Einen Doppelhaushalt 2013-14, wie im Land, wird es in Weimar nicht geben. Der Wunsch der Stadtverwaltung hat jetzt im Finanzauschuß keine Mehrheit gefunden. Für das Jahr 2014 seien noch zuwenig Zahlen bekannt, hieß es laut Ausschußvorsitzenden Stephan Illert von den Gegnern. So fehlten vor allem Aussagen über Steuereinnahmen, Tariferhöhungen im öffentlichten Dienst und Sozialleistungen der Stadt. Mit der Ablehnung könnte nun Weimars Stadthaushalt für das laufende Jahr doch noch im März beschlossen werden. Wegen der Aufstellung eines Doppelhaushaltes war dafür schon der April im Gespräch.
(wk)
Weimar trauert um den Künstler Horst Jährling
Die Stadt Weimar trauert um den Künstler Horst Jährling. Dies versicherte gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf in seinem Kondolenzschreiben den Angehörigen des Weimarer Malers. Horst Jährling habe es verstanden, Freude an der Kunst, humanistische Weltsicht und Zivilcourage beispielgebend zu vereinen, so Wolf. Die Stadt nehme Abschied von einem bedeutenden Maler, Restaurator und Dozenten und verneige sich mit großer Verehrung und Anerkennung vor einem unvergesslichen Künstlerleben. -
Horst Jährling war am Montag, drei Wochen vor seinem 91. Geburtstag verstorben. Der geborene Erfurter wuchs in Apolda auf und studierte in Weimar an der Hochschule für Bau- und Bildende Kunst. Dort war er auch Dozent für Architekturfarbe und Baugeschichte. Überdies war Jährling künstlerischer Mitarbeiter der Glockengießerei Schilling und freier Mitarbeiter des Instituts für Denkmalpflege. 1972 gehörte er zu den Neugründern der Weimarer Mal- und Zeichenschule. Als freischaffender Maler erhielt Jährling zahlreiche Preise und Auszeichnungen, im Jahr 1997 den Weimar-Preis.
(wk)
Stadtrat verlängert Jugendförderplan
Der seit 2011 und noch für dieses Jahr gültige Jugendförderplan wird um ein Jahr verlängert. Dem Antrag des Familienamtes hat gestern der Stadtrat mit großer Mehrheit zugestimmt. Es sollen erst die Erkenntnisse der derzeit laufende Sozialstudie vorliegen, die von der Fachhochschule Erfurt erstellt wird. Die soll herausfinden, wo und wie genau die Stadt Weimar Armut vorbeugen und Bildung fördern müßte. Dabei soll die Studie auch zeigen, ob die Fördergelder für die Kinder- und Jugendarbeit wirksam eingesetzt sind. Die Untersuchung läuft seit November und geht bis zum kommenden Sommer. -
Der Jugendförderplan legt für jeweils drei Jahre fest, welche Träger der Jugendhilfe wieviel Geld im Jahr von der Stadt bekommen. Neue Festlegungen darüber werden nun erst von 2015 bis 2017 getroffen. Bis dahin bleibt es bei den jetzigen Überweisungen an die Kinder- und Jugendvereine von insgesamt 930-tausend Euro.
(wk)
Weimarer Wirtschaft beurteilt ihre Lage weiter positiv
Weimars Unternehmer beurteilen die derzeitige Geschäftslage besser als im Herbst und besser als der Durchschnitt aller Befragten des Kammerbezirks. Das ist das Ergebnis der jetzt veröffentlichten Winter-Konjunkturumfrage der IHK-Erfurt. Danach schätzen mehr als die Hälfte der Weimarer Wirtschaftsbetriebe die Lage als gut ein, über ein Viertel geht davon aus daß sich die Geschäftssituation noch verbessere. Genau 80 Prozent der Befragten glauben, in diesem Jahr den Umsatz halten zu können. Keiner der Weimarer Betriebe will Mitarbeiter entlassen. Das gute Geschäftsklima sei vor allem der Wirtschaftsstruktur in Weimar geschuldet, heißt es von der IHK. Die würde besonders von Dienstleistern bestimmt.
(wk)
Uni-Bibliothek erreicht Halbe-Million-Bestand
Die Bibliothek der Bauhaus-Universität hat jetzt fast eine halbe Million Ausleih-Medien. Allein im vergangenen Jahr sei der Bestand um 9.000 Medieneinheiten erweitert woden, teilte die Uni-Bibliothek mit. Damit habe man sich seit 1999 um ein Viertel vergrößert. Immer mehr würden elektronischen Medien genutzt, heißt es. So sei im letzten Jahr die Zahl der Abonnements gedruckter Fachzeitschriften erstmals unter 1000 gesunken, gegenüber 23.000 elektronischer Zeitschriften. Mehr als ein Drittel des Gesamtetats würde inzwischen für elektronische Medien ausgegeben. Allerdings habe es einen Schaden am Buchbestand gegeben, heißt es weiter. Rund 4.000 wassergeschädigte Bände seien gefrierzutrocknen, zu restaurieren oder neu zu beschaffen. Darunter wertvolle Bücher aus den Hochschul-Gründerjahren 1945 bis 1965. -
Bei einer Havarie Mitte Dezember war aus der Löschanlage im Magazin unkontrolliert Wasser ausgetreten.
(wk)