Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Februar 2013
Stephane Hessel stirbt 95-jährig in Frankreich
Der deutsch-französische Schriftsteller, Diplomat und Buchenwald-Überlebende Stéphane Hessel ist tot. Wie seine Ehefrau heute der Nachrichtenagentur AFP sagte, starb der 95-Jährige in dieser Nacht. Hessel hatte zuletzt in Weimar mit einer Gedenkrede zum Gedächtnis-Buchenwald Konzert das Kunstfest 2011 eröffnet. Im August 2009 erhielt er in Weimar den Adam-Mickiewicz-Preis des Komitees Weimarer Dreieck. -
Der 1917 in Berlin geborene Diplomat war neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit langjährig Frankreichs Botschafter bei der UNO. Für die Vereinten Nationen war er 1948 auch an der Erarbeitung der Menschenrechtserklärung beteiligt. Weltberühmt wurde Stephane Hessel 2010 mit dem Essay "Empört euch!". Darin hatte er die kapitalistische Finanzwirtschaft kritisiert und zum Protest aufgerufen.
(wk)
Auch Innenminister Geibert will Weimars Kreisfreiheit erhalten
Vier Wochen nach Vorstellung des Expertenpapiers zur Thüringer Verwaltungs- und Gebietsreform hat sich jetzt auch die Weimarer CDU für den Erhalt der Kreisfreiheit Weimars ausgesprochen. Vorschläge zur Aufhebung würden der besonderen Situation der Stadt nicht gerecht, heißt es in einer vom CDU-Kreisvorsitzenden und Innenminister Jörg Geibert abgegebenen Erklärung. Man werde sich weiter mit dem Gutachten beschäftigen und Sachargumente für eine Kreisfreiheit Weimars liefern. Außerdem fordert die Weimarer CDU den Erhalt des "Thüringenkollegs". Das habe sich in Weimar als Institution mit hoher Qualität entwickelt. Eine Schließung wäre für eine gerechte Sozial- und Bildungspolitik das falsche Signal. -
Am Thüringenkolleg in Weimar können Menschen ab 19 Jahren das Abitur nachholen. Wie schon in Vorschlägen vergangener Jahre sieht nun auch der Expertenentwurf eine Schließung aus Kostengründen vor. Deshalb soll Weimar auch seine Kreisfreiheit aufgeben.
(wk)
Grüne und Linke begrüßen Empfehlung des Kulturausschusses
Die Stadtrat-Fraktionen von Grüne und Linke haben die Kulturausschuß-Empfehlung zum "mon ami" begrüßt. Sie treffe ziemlich genau unsere Ansicht, hieß es von Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Spiel. Co-Vorsitzender Andreas Leps sagte, nun müsse sich auch der Stadtrat dazu bekennen, in das seit langem vernachlässigte Gebäude wieder zu investieren. Notwendig sei zum Beispiel eine Klimaanlage und Schallschutz zum Kino. -
Die Links-Fraktion freut sich vor allem, daß eine neue "mon-ami-Konzeption" unter Beteiligung der Nutzer zustandekommen soll. Verwiesen wird dabei auf das Papier des Jugentheaters, nachdem das "mom ami" ein Zentrum für kulturelle Bildung werden sollte. Damit lägen Vorschläge auf dem Tisch, die Grundlage für die anstehende Diskussion über die Zukunft des Hauses sein sollten. -
Der Kulturausschuß hatte den Verbleib des Jugendtheaters im Stellwerk am Bahnhof empfohlen. Gleichzeitig sollen bis zum Sommer 2014 die jetzigen Nutzer zusammen mit der Stadtkulturdirektion eine neue Konzeption für das Kulturzentrum erarbeiten.
(wk)
GEW und NGG rufen zu Warnstreiks auf
Auch für Weimar hat heute die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zum Warnstreik aufgerufen. Lehrer, Horterzieher und Angestellte der Bauhaus-Uni sollen sich kurz vor dem Mittag vor dem "mon ami" versammeln. Wie heute überall in Thüringen, will die Gewerkschaft damit den Druck auf die Tarif-Verhandlungen mit dem Öffentlichen Dienst erhöhen. Verlangt werden 6,5 Prozent mehr Lohn und die Rücknahme der Urlaubskürzung von 30 auf 26 Tagen. Der Ausstand auf dem Goetheplatz soll zwei Stunden dauern. -
Den ganzen Tag über streiken heute Beschäftigte von Coca-Cola in Weimar. An die 100 Mitarbeiter sind bereits am frühen Morgen dem Aufruf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten gefolgt. Auch hier geht es um Einkommensverbesserungen von sechs Prozent, aber auch um die Begrenzung von Leiharbeit. Dafür hatte es bereits Ende Januar einen zweistündigen Warnstreik bei Coca-Cola in Weimar gegeben.
(wk)
Rudder und Hüther stellen "nelecom" vor
Um die sogenannte "Neue Lernkultur in Kommunen" - kurz "nelecom" geht es heute abend im mon ami". Eingeladen sind 250 Gäste aus Kindergärten und Schulen, die Weimarer Stadträte, Mitglieder des Jugendhilfe-, sowie des Bildungs- und Sportausschusses und kommunale Bildungspartner. Unter dem Motto "Wie Lernen gut gelingen kann" will Weimars Sozialdezernentin Janna de Rudder ein Podiumsgespräch mit dem Göttinger Professor für Hirnforschung Gerald Hüther führen. Der Präsident der "Sinn-Stiftung" hat das Projekt "nelecom" ins Leben gerufen. Dabei geht es darum, Freude am Lernen zu vemitteln und Schüler individuell zu fördern. Insbesondere gehe es um einen harmonischen Übergang von der KiTa in die Grundschule und danach in die weiteren Schulformen, heißt es. Dabei sollen alle Bildungseinrichtungen einer Kommune zusammenarbeiten. -
Die Stadt Weimar hat sich im November 2012 an "nelecom" angeschlossen. Das Projekt in 32 Thüringer Kommunen wird vom Bildungsministerium unterstützt.
(wk)
Wolf empfängt chilenischen Botschafter
Oberbürgermeister Stefan Wolf empfängt heute den Botschafter der Republik Chile Jorge O’Ryan Schütz. Seine Exzellenz werde sich am Mittag in das Goldene Buch der Stadt eintragen, heißt es aus dem Rathaus. Der chilenische Botschafter ist auf Einladung der Bauhaus-Universität in der Stadt. Er soll am Nachmittag eine Ausstellung über "die Wunden eines Erdbebens" eröffnen. In der Parkhöhle werden Fotografien gezeigt, die das verheerende Erdbeben von Concepción in Chile vor drei Jahren und seine Folgen dokumentieren. O 'Ryan Schütz ist Schirmherr der Ausstellung.
(wk)
Goethe-Schiller-Archiv verlängert Handschriften-Ausstellung
Das Klassik-Stiftung verlängert ihre aktuelle Handschriften-Ausstellung. Die "Schätze des Goethe- und Schiller-Archivs" sollen jetzt bis zum 28. April zu sehen sein. Ab Ende März will das Archiv auch am Wochenende und feiertags für Besucher öffnen. Ursprünglich sollte die Schau "Von Faust bis Thomas Mann" am kommenden Freitag enden. Der Grund für die Verlängerung ist nach eigenen Angaben die große Nachfrage. Bislang seien in der Ausstellung seit Mitte November rund 2.000 Besucher gezählt worden. Zu sehen sind dort unter anderem eigenhändige Versskizzen Goethes und Schillers, Handschriften Herders und Nietzsches, Noten von Franz Liszt sowie naturwissenschaftliche Niederschriften.
(wk)
Verfassungsgericht in Weimar entscheidet über Volksbegehren
Der Thüringer Verfassungsgerichtshof in Weimar entscheidet heute darüber, ob das Volksbegehren gegen Kommunalabgaben zulässig ist. Geklagt hatte die Landesregierung. Aus deren Sicht ist das Volksbegehren unzulässig, weil es Abgaben und Haushaltsfragen beeinflussen würde. -
Mit dem Begehren "Für gerechte und bezahlbare Kommunalabgaben" wollen die Initiatoren vor allem die Abwasser- und Straßenausbaubeiträge abschaffen. Mehr als 24.000 Unterschriften wurden gesammelt, 5.000 hätten für den Zulassungsantrag gereicht. Sollten die Richter die Regierungsklage abweisen, muß sich der Landtag mit dem Voksbegehren befassen.
(wk)