Paritätischer prognostiziert für Weimar doppelt hohe Altersarmut
Nachricht vom 11.Februar 2015
Die Altersarmut in Weimar wird sich bis 2020 fast verdoppeln. Zu dem Schluß kommt jedenfalls eine aktuelle Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Thüringen. Wie dessen Sprecher Hartmut Kaczmarek der Presse erklärte, werde die Zahl der armen Rentner von bisher 6,1 Prozent auf dann 11,1 Prozent steigen. Betrachtet wurde die Gruppe der 55- bis 65-Jährigen, die bereits Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder andere existenzsicherne Leistungen beziehen. Die würden mit großer Gewißheit auch bei Renteneintritt auf Unterstützung angewiesen sein, so Kaczmarek. Dabei handele es sich vorwiegend um Menschen, die 1989 ihre Arbeit verloren und seitdem nur schwer wieder Fuß gefaßt hätten. Überdies würde die Zahl der gebrochenen Erwerbsbiografien zunehmen, da es immer weniger klassische Vollzeitjobs gebe. Der Paritätische fordert aufgrund der Studie eine durchgreifende Reform der Altersgrundsicherung. - Die Stadtverwaltung sagte der Presse, der Verband gehe von einem "weitgefaßten Armutsbegriff" aus. Derzeit würde die Quote derjenigen, die in Weimar Altersgrundsicherung beziehen, bei knapp 2 Prozent liegen. (wk)
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