Freundeskreis will Hans-Wahl-Straße erhalten
Nachricht vom 26.Oktober 2015
Der Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums will die Hans-Wahl-Straße am Goethe-Schiller-Archiv erhalten. Wer ebenfalls gegen die Umbenennung ist, kann sich jetzt in einer Unterschriftenliste eintragen, sie liegt im Kirms-Krackow-Haus aus. Der Goethe-Forscher, Literatur- und Kunsthistoriker Hans Wahl sei über 30 Jahre Direktor des Goethe-Nationalmuseums, später zugleich Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs, der Klassischen Stätten in Weimar und Dornburg sowie Vizepräsident der Goethe-Gesellschaft gewesen, heißt es laut Presse auf der Unterschriftenliste. Er habe sich unter vier Regimen auch fragwürdig angepasst, sich aber stets zugunsten seiner Sache behauptet. Eine Umbenennung der Straße würde die widerspruchsvolle Geschichte Weimars glattbügeln, so die Argumente des Freundeskreises. - Die Hans-Wahl-Straße soll umbenannt werden, weil der Namensgeber Mitglied der NSDAP und Mitbegründer des völkisch und antisemitisch ausgerichteten Kampfbundes für deutsche Kultur gewesen war. Als Direktor des Goethe-Schiller-Archivs in der NS-Zeit habe er die Ausplünderung von jüdischen Bürgern mitbetrieben, so die Kritik. Bis Ende dieser Woche können noch Namensvorschläge zur Umbenennung an die Stadtverwaltung eingereicht werden. (wk)
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