Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. Oktober 2015
Grünen-Ministerin eröffnet 5. Erneuerbare-Energien-Konferenz
Die 5. Thüringer "Erneuerbare-Energien-Konferenz" ist am Abend in der Weimarhalle zu Ende gegangen. Die Initiative des ehemaligen SPD-Wirtschaftsministers Matthias Machnig wurde diesmal von der Grünen-Umwelt- und Energieministerin Anja Siegesmund eröffnet. Auch zur fünften Auflage waren wieder an die 400 Landes- und Kommunalpolitiker, Experten von Stadtwerken und Energieversorgern sowie von Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus ganz Deutschland angereist, darunter vom Bundesverband Erneuerbare Energien. Diskutiert wurde diesmal vor allem, wie Windenergie effizienter, die Wärmeversorgung finanziell und sozial verträglich und wie der Strommarkt durch Bürgergenossenschaften ergänzt werden kann. Außerdem ging es wieder um die Kraft-Wärme-Kopplung gehen. Ebenfalls wurde diskutiert werden, wie die Energiewende den Bürgern besser zu vermitteln ist, und wie sie sich daran beteiligen können.
(wk)
Ottmar-Gerster-Musikschule wird in "Johann Nepomuk Hummel" umbenannt
Die Musikschule "Ottmar Gerster" wird ab dem kommenden Sommer "Johann Nepomuk Hummel" heißen. Die Namensänderung soll offiziell zum 50-jährigen Bestehen der Musikschule am 11. Juni 2016 erfolgen. Das hat gestern laut Presse der Zweckverband der öffentlich geförderten Bildungseinrichtung beschlossen. Den Namen zu ändern, hatte Musikschuldirektor Gernot Grohs bereits vor einem Jahr öffentlich angeregt. Die Schule würde mit dem Namen "Johann Nepomuk Hummel" weiter kommen. Der sei zur Goethe-Zeit Hofkapellmeister in Weimar gewesen, Ottmar Gerster dagegen Opportunist bei den Nazis und in der DDR. Er habe sich in den zwanziger Jahren zwar der Arbeiterbewegung angeschlossen, später aber auch ein Kampflied für die Hitlerjugend komponiert. Auch als musikalischer Vertreter des sozialistischen Realismus sei er nicht mehr gefragt. Was er geschrieben und komponiert habe, sei heute für viele Weimarer bedeutungslos. -
Die Musikschule hatte den Namen "Ottmar Gerster" 1975 verliehen bekommen. Der Essener war in den Nachkriegsjahren Kompositions-Professor an der Weimarer Musikhochschule und bis 1951 deren Direktor. Danach wechselte er an die Hochschule für Musik in Leipzig und war Vorsitzender des Komponisten-Verbandes der DDR.
(wk)
Stadtverwaltung weist Zahlen des Pestel-Instituts zurück
Die Stadtverwaltung kann die aktuelle Analyse des Pestel-Instituts zum Bedarf an Flüchtlingswohnungen nicht bestätigen. Nach Verwaltungsangaben leben derzeit in Weimar rund 400 Asylbewerber in etwa 70 Wohnungen. Die meisten davon wurden bereits vor dem großen Flüchtlingsstrom bezogen. Von dem sind derzeit rund 150 Asylbewerber im Flüchtlingsheim Ettersburger Straße und etwa 160 im Wohnheim Nordstraße untergebracht. Das ist damit zur guten Hälfte belegt. Zur Überwechslung in Wohnungen würden jede Woche 2 bis 3 Quartiere hergerichtet. -
Das der Bauindustrie zugeordnete Pestel-Institut Hannover sieht für dieses Jahr in Weimar den Bedarf von 320 Wohnungen für Flüchtlinge. Die Stadt müßte rund sieben mal so viele Wohnungen bauen lassen wie bisher, heißt es.
(wk)
Klavierwettbewerb Weimar–Bayreuth beginnt zweite Wertungsrunde
Beim 8. Internationalen Franz-Liszt-Klavierwettbewerb Weimar-Bayreuth hat gestern im Fürstenhaus die zweite öffentliche Wertungsrunde begonnen. Nach der ersten Runde in Bayreuth sind von den 57 angereisten Teilnehmern noch 13 beim Viertelfinale in Weimar dabei. Unter den Glücklichen befinden sich auch vier Studierende der Weimarer Musikhochschule. Die dritte Wertungsrunde wird morgen und am Freitag ebenfalls im Festsaal Fürstenhaus ausgetragen. Danach präsentieren sich zwei Halbfinalisten in zwei Matineen am Samstag an Liszts originalem Bechstein-Flügel im Liszt-Haus. Das große Finale des Wettbewerbs ist am Abend des 31. Oktober in der Weimarhalle mit der Staatskapelle zu erleben. Für das Preisträgerkonzert geht es noch einmal nach Bayreuth zurück. Die Gewinner spielen dort am Abend des 1. November in der Stadthalle Werke aus ihrem Wettbewerbsprogramm.
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Falk-Verein lädt zum Johannes-Umzug
Zum heutigen Geburtstag von Johannes-Daniel Falk hat der Falk-Verein wieder zum traditionellen Johannes-Umzug eingeladen. Mit Lampignons und Liedern wollen die Falk-Freunde vom Denkmal am Graben über Lutherhof und Markt in die Schillerstraße ziehen. Zum Mitziehen eingeladen sind vor allem Kinder und ihre Eltern. Schüler der Falk-Grundschule sorgen für die musikalische Umrahmung. -
Der Schriftsteller, Pädagoge und Sozialreformer Johannes Daniel Falk wurde heute vor 247 Jahren als Sohn eines Perückenmachers in Danzig geboren. In Weimar gründete er vor gut 200 Jahren die "Gesellschaft der Freunde in der Not". Damit wollte er nach den Napoleonischen Kriegen Waisen und Witwen unterstützen.
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"Erfurter Bahn" betreibt Ilmtalstrecke störungsfrei
Die bei der Firma "Erfurter Bahn" aufgetretenen technischen Mängel sollen keine Auswirkungen auf den Zugverkehr bei der Ilmtalbahn haben. Das sagte jetzt Unternehmenssprecherin Hella Tänzer der Presse. Busse zwischen Weimar und Kranichfeld seien nicht nötig. -
Die Erfurter Bahn hatte bekanntgegeben, daß sie 20 von 37 Zügen kurzzeitig aus dem Verkehr ziehen müßte. Sie sollen bis Freitag gewartet werden. Zwischen Saalfeld und Blankenstein verkehren deshalb bereits Busse. Auch auf anderen Strecken müßten sich Reisende auf Behinderungen einstellen, hieß es. Grund ist den Angaben nach ein Bauteil-Problem. Bei einer Routineprüfung seien Fehler aufgefallen. Dabei handele es sich um Haar-Risse in einem Teil, das die Drehgestelle mit dem Waggon verbindet.
(wk)
Naumann-Stiftung und Republik-Verein gedenken Walther Rathenau
Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung und der Weimarer-Republik-Verein haben gestern Walther Rathenau gedacht. Die Veranstaltung im Stadtmuseum würdigte den Außenminister der Weimarer Republik als "liberalen Patrioten und als Opfer des Rechtsextremismus" Das Eingangsreferat hielt der stellvertretende Leiter des Gummersbacher Archivs des Liberalismus, Jürgen Frölich. In der anschließenden Diskussion wurden historische Zusammenhänge erörtert und ein Bogen geschlagen zu aktuell-politischen Entwicklungen geschlagen. -
Walther Rathenau wird von den Liberalen als prominentestes Opfer der zahlreichen Attentaten in der Weimarer Republik angesehen. Im Juni 1922 fiel er einem Mordkomplott zum Opfer. Wie es hieß, wollten die Rechtsextremisten damit nicht nur einen Vertreter der Verständigungspolitik, sondern auch einen jüdisch-liberalen Intellektuellen treffen.
(wk)
Bundesligaprofis tranieren für Pokalspiel in Weimar
Der Bundesligist VfB Stuttgart hat heute vor dem Fußball-Pokalspiel am Abend in Jena in Weimar trainiert. Die Fußballprofis waren am Morgen zu einem 45-minütigen Auflockerungstraining auf dem Lindenberg erschienen. Der VfB wird im DFB-Pokal von Fußball-Regionalligist Carl Zeiss empfangen. Das Spiel wird ab 20.30 Uhr im Ernst-Abbe-Stadion unter Flutlicht ausgetragen. Für die Erleuchtung sorgt die mobile Anlage einer Stadion-Beleuchtungsfirma aus dem hessischen Geisenheim.
(wk)
Herderzentrum würdigt erste Superintendenten Johannes Grau
Im Herderzentrum am Herderplatz hat soeben eine Veranstaltung über den ersten Superintendenten von Weimar begonnen. Dabei handelt es sich um Johannes Grau, der im April 1524 auf Empfehlung Martin Luthers von Kurfürst Johann von Sachsen an die Stadtkirche Weimar berufen wurde. Grau war zuvor aus seinem Priesteramt Amt entlassen in Kronach entlassen worden und mußte fliehen, weil er eine Bürgertochter geheiratet hatte. So sei Grau zum ersten evangelischen Pfarrer und vier Jahre später der erste Superintendent in Weimar geworden. Den Vortrag darüber hält zur Stunde Hans-Jürgen Schmitt, 1. Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Kronach.
(wk)