Plädoyers im NSU Prozess verschoben
Nachricht vom 20.Juli 2017
Vier Jahre nach Prozessbeginn am 6. Mai 2013, beendet Richter Manfred Götzl im NSU-Prozess die Beweisaufnahme. Gestern sollte mit den Plädoyers begonnen werden, nun wird deren Beginn aber verschoben. Sie sollen frühestens am kommenden Dienstag beginnen. Grund ist eine neuer Antrag der Verteidigung vor Gericht. Die Anwälte Beate Zschäpes hatten zunächst gefordert, dass vom gesamten Plädoyer der Staatsanwaltschaft ein Tonmitschnitt erstellt wird. Dies lehnte das Gericht ab. Daraufhin forderte die Verteidigung eine schriftliche Aufzeichnung des Plädoyers. Das Gericht will zum nächsten Prozesstag darüber entscheiden. Den Anfang soll dann die Bundesanwaltschaft machen, ihr Plädoyer dürfte eines der längsten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland werden. Man wolle jedes Detail des Prozesses beleuchten, sagte Bundesanwalt Herbert Diemer. Er und seine Kollegen bräuchten dafür etwa 22 Stunden, insgesamt fünf Verhandlungstage. Vor der Sommerpause gibt es noch sieben Verhandlungstermine. Ab dem 31. August, dürfen dann die Nebenklagevertreter, und Wochen später die Verteidiger plädieren. Einen ausführlichen Bericht zum NSU Prozess und der laufenden Verhandlung hören sie am morgen um 7.30 Uhr mit unserem NSU Berichterstatter Fritz Burschel auf Radio Lotte Weimar.
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