Erneut Hartz-IV für Kinderarmut verantwortlich gemacht
Nachricht vom 04.Dezember 2006
Auch der Jenaer Sozialwissenschaftler Roland Merten hat jetzt die Hartz-IV-Gesetze für den Anstieg der Kinderarmut in Thüringen verantwortlich gemacht. Mertens Studie wurde am Samstag auf der Vollversammlung des Landesjugendrings in Weimar vorgestellt. Danach hätten Kinder durch die Arbeitsmarktreform einen Rechtsanspruch auf eine eigene Grundsicherung verloren. Nur noch die Hälfte bis ein Viertel der früheren Sozialhilfeempfänger unter 15 Jahren erhielten jetzt noch Sozialgeld. Der Tagesbetrag der Kinder für Lebensmittel würde durch die Hartz-IV-Regelsätze bei zwei Euro 62 liegen. Das reiche nicht für eine hinreichend gesunde Ernährung, hieß es. - Bereits im September hatten Forscher der Erfurter Fachhochschule die Hatz-IV-Gesetze als Ursache für den sprunghaften Anstieg der Kinderarmut festgemacht. Nach ihrem Bericht hat in Thüringen ein Viertel aller Kinder in Armut. Die Zahl habe sich innerhalb eines Jahres von 50 auf 60-tausend erhöht. (wk)
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