Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Dezember 2002
DNT-Mitarbeiter im Ausstand
Das Deutsche Nationaltheater Weimar ist mit seinem umstrittenen Modell im Alltag angekommen. Über 50 Mitarbeiter, zumeist aus dem technischen Bereich, waren gestern Mittag nach Angaben der Gewerkschaft ver.di in einen zweistündigen Warnstreik getreten. Sie wollten damit ihren Forderungen in den Verhandlungen zu Haustarifverträgen Nachdruck verleihen. DNT-Intendant Stephan Märki nannte die Zusatzforderungen unsolidarisch und unseriös. Die Gewerkschaft wolle die entgangenen Tarifsteigerungen nachträglich durch 13 zusätzliche Urlaubstage ausgleichen. "Damit wird aber das Theater lahm gelegt", sagte er. Kernpunkt des bundesweit umstrittenen Modells ist der Verzicht auf Tarifsteigerungen bis 2008 und ein Prämien- und Bonussystem. Im Gegenzug haben die Mitarbeiter Arbeitsplatzgarantie. Das Weimarer Theater hatte eine aus finanziellen Zwängen angestrebte Fusion mit der Erfurter Bühne abgelehnt und sein eigenes Modell als Gegenentwurf präsentiert. (shg)
Jugendhilfeausschuss stellt sich gegen städtische Sparpläne
Der Jugendhilfeausschuss stellt sich mit einem klaren Nein gegen 3 schon beschlossenen Einsparungspunkte der Stadt. Die EJBW soll ab 2004 gar kein Geld mehr bekommen, die Zuschüsse für die Jugendbildung werden schon im kommenden Jahr gestrichen und die Freie Jugendhilfe wird deutlich weniger Geld erhalten. Damit steht fest, daß ab 2005, wenn der Leistungsvertrag der Stadt beendet wird, weitere Kinder,bzw.- Jugendeinrichtungen geschlossen werden. Hierzu sagte Dirk Wendelmuth vom Jugendhilfeausschuss gegnüber Radio Lotte: O-Ton Dirk Wendelmuth (bekka)
Neues Sport-Funktionsgebäude entsteht auf dem Lindenberg
Am Montag erfolgt auf dem Lindenberg der erste Spatenstich für den Neubau eines Sport-Funktionsgebäudes. Die Arbeiten erfolgen im Rahmen einer ABM, durch die auch die Teilsanierung der Natursteinmauer und des Zisternenneubaus auf dem Gelände des Wimaria-Stadions in Angriff genommen werden kann. Die Maßnahme wird durch finanzielle Mittel des Arbeitsamtes, des Landes, des SC 03 Weimar und der Stadt Weimar ermöglicht. (shg)
Seit gestern gibt es einen neuen Sprecher für den Weimarer Gestaltungsbeirat. Der ehemalige Professor der Bauhaus-Universität, Professor Gerd Zimmermann, übernahm dieses Amt. Mit zusätzlich vier neuen Mitgliedern des Gremiums wird jetzt vorerst mal das so genannte "Neue Bauen"der letzten 12 Jahre ausgewertet. Danach sollen konkrete Arbeitsschwerpunkte festgelegt werden. Mit den Folgen der landesplanerischen Herabstufung Weimars zum Mittelzentrum wird sich die Gruppe schon demnächst befassen. (bekka)
Mit der Situation der Vertriebenen in Thüringen beschäftigt sich am Montag die Jakob-Kaiser-Stiftung. Während der Veranstaltung im Jakob-Kaiser-Haus in der Wilhelm-Külz-Straße wird Sozialminister Pietzsch referieren. Im Vorfeld der Veranstaltung betonte der Minister, dass die Landesregierung auch weiterhin alles dafür tun werde, Vertreibungen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu ächten. Thüringen hatte bis zum Februar 1946 rund 600.000 Vertriebene aufgenommen. Etwa ein Drittel von ihnen nahm in Thüringen dauerhaft Wohnsitz. "Ihre Herkunft, Geschichte und ihr kulturelles Selbstverständnis wurden vom SED-Regime systematisch tabuisiert", erklärte Pietzsch. Diesem Unrecht Rechnung zu tragen, empfinde die Landesregierung als besondere Verantwortung. (shg)
In Pößneck entstehen 200 neue Arbeitsplätze. Wie Thüringens Wirtschaftsminister Schuster bekannt gab, siedelt sich dort ein neuer Automobilzulieferer an. Die Firma Klumpp aus dem Baden-Württembergischen Bretten will in Pößneck künftig Zulieferkomponenten für die Firmen Bosch, DaimlerChrysler und Varta produzieren. Dafür will sie 8 Millionen Euro investieren. Nach Angaben der Firma Klumpp soll die Produktion im April 2003 beginnen. Schuster bezeichnete das Engagement der Firma als "positives Signal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten."Die Attraktivität des Automobilstandorts Thüringen sei ungebrochen. (shg)
Am kommenden Dienstag wird der Weimarer Menschenrechtspreis 2002 vergeben. Empfänger des Preises ist in diesem Jahr die Organisation Jamaicans for Justice. Zu einer Zeit, in der die Arbeit der Organisation für die unter dem Justizsystem Misshandelten verleumdet wird, sei es sehr befriedigend, Anerkennung zu finden. Damit würdigte Dr. Carolyn Gomes, Vorsitzende von Jamaikaner für Gerechtigkeit, bereits im Vorfeld die Bedeutung des Menschenrechtspreises. Die Organisation "Jamaicans for justice"ist aus dem so genannten Benzinaufstand von 1999 hervorgegangen. Als eine unparteiische Bürgeraktionsgruppe hat sie inzwischen durch offene Kritik an der Brutalität der Polizei und durch Kampagnen für die Rechte der Willküropfer ein hohes nationales Profil gewonnen. (shg)
Nicht ganz so gewöhnlich wie an anderen Tagen geht es heute auf dem Weihnachtsmarkt zu. Wenn das sechste Fenster am Rathauskalender geöffnet wird, wird heute nicht nur der Weihnachtsmann, helfende Kinder, eine Märchenfee und die Feuerwehr dabei sein, sondern obendrein auch noch der Bischof Nikolaus. Bis 16.30 Uhr wird der Nikolaus dann in der Innenstadt unterwegs sein, an Kinder Süßigkeiten verschenken und anschließend in der Herderkirche zur großen öffentlichen Nikolausfeier einladen. (shg)
Bereits in diesem Jahr hatten sich zehn Erfurter Schulen aktiv an einem so genannten "DenkTag"am 27. Januar beteiligt. Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog erklärte 1996 den 27. Januar zum jährlich wiederkehrenden Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Drei CDU-Landtagsabgeordnete regten nun die Schulen an, auch im kommenden Jahr in Gesprächsforen, Diskussionsrunden und ähnlichen Aktionen diesen Tag zu begehen. Vorerst wendeten sie sich mit diesem Appell an Erfurter Regelschulen und Gymnasien, riefen aber gleichzeitig alle Schulen in ganz Thüringen zur Beteiligung auf. (shg)
Innerhalb des Programms auf dem Weihnachtsmarkt wird am 2. Advent ein Projekt in Vorbereitung des 350. Weimarer Zwiebelmarktes vorgestellt. Gemeinsam mit der Hochschule für Musik "Franz Liszt"bereitet das Kulturamt einen Nachwuchsförderpreis auf dem gebiet der Volksmusik und des volkstümlichen Schlagers vor. Kerstin Schneller, Absolventin der Hochschule und Mitorganisatorin des Projektes wird am Sonntag selbst einen richtungsweisenden Vorgeschmack dazu geben. (shg)
Seit heute Morgen 4 Uhr ist der städtische Winterdienst im Einsatz. Zwölf Mitarbeiter mit fünf Fahrzeugen sorgen im Zuständigkeitsbereich der Stadt dafür, dass Behinderungen im Straßenverkehr durch das Winterwetter möglichst vermieden werden. Bereits heute streuten sie etwa 20 Tonnen Salz auf die Weimarer Straßen. Der Winterdienst ist seit dem 1. November bis zum 31. März in ständiger Bereitschaft. (shg)