Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. Dezember 2002
Theaterverträge unter Dach und Fach
Gestern unterzeichnete Kunstministerin Schipanski die Verträge zur Finanzierung des Theaters Erfurt, des Deutschen Nationaltheaters (DNT) und der Staatskapelle Weimar, des Erfurter Puppentheaters sowie der Theater Eisenach und Meiningen. Damit ist die finanzielle Beihilfe des Landes von 2004 bis 2008 gesichert. Schipanski appellierte an die Häuser, die Realisierung der Verträge durch intensive Zusammenarbeit zu unterstützen. In den kommenden fünf Jahren erhält Weimar jährlich rund 16 Milionen Euro vom Land. Oberbürgermeister Germer ließ aber nach der Vertragsunterzeichnung verlauten, dass Weimar weiterhin mit finanziellen Schwierigkeiten rechnen muss. Angesichts steigender Kosten für den Theaterbetrieb müsse bereits vor Ablauf der Verträge 2008 über die Finanzierung und Strukturierung des DNT nachgedacht werden. (ne)
Ver.di-Tarifkommission berät über Verhandlungsergebnis
Zur Stunde tagt die Bundestarifkommission der Gewerkschaft Ver.di und berät darüber, ob die Tarifgespräche der letzten Nacht gescheitert sind oder nicht. Laut Ver.di-Chef Bsirske sei das Angebot der Arbeitgeber nicht annähernd akzeptabel. Die Arbeitgeber hatten angeboten, Lohn und Gehalt in den nächsten beiden Jahren schrittweise anzuheben. Zum 1. Januar sollten die Bezüge um 0,9 Prozent steigen. Die Gewerkschaft hatte drei Prozent gefordert. Als Ausgleich verlangten die Arbeitgeber eine Verlängerung der Arbeitszeit. Der ver.di-Landesverband in Thüringen wies die Angebote der Arbeitgeberseite strikt zurück. Das Ziel der Arbeitgeber sei eine Abkopplung Ost, sagte Pressesprecherin Möller gegenüber Radio LOTTE. Die Gewerkschaft hatte eine Angleichung der Ost- und Westgehälter bis zum Jahr 2007 gefordert. Werden die Verhandlungen als gescheitert angesehen, gehen Gewerkschaft und Arbeitgeber in eine Schlichtungsrunde. Ist diese abgeschlossen, kann es eventuell zu Streiks größeren Ausmaßes kommen. (shg)
Legendärer "Erfurter Hof"soll wieder belebt werden
Das Hotel "Erfurter Hof"neben dem Erfurter Hauptbahnhof soll möglicherweise wiederbelebt werden. Wie der MDR berichtet, gibt es Pläne der Eigentümergesellschaft, das Haus zu einem Fünf-Sterne-Hotel umzubauen. Allerdings soll der Plan nur in Angriff genommen werden, wenn die Stadt Erfurt dafür öffentliche Fördermittel bereitstellt. Darüber sei man bereits miteinander im Gespräch. Der "Erfurter Hof"erlangte 1970 durch den Besuch des damaligen Bundeskanzlers Willi Brandt Berühmtheit. Der Staatsgast war am Fenster seines Hotelzimmers euphorisch von einer auf dem Bahnhofsplatz versammelten Volksmenge gefeiert worden. (shg)
Die Festsetzungsbescheide des Wasserversorgungszweckverbandes sind teilweise fehlerhaft. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, seien die rund 27.000 Zahlungsaufforderungen mitunter auch für Grundstücke verschickt worden, die kein Bauland sind. Beitragspflichtig sind aber nur Eigentümer bebaubarer Grundstücke. Grundbesitzer sollten die Bescheide eingehend auf ihre Richtigkeit prüfen. Arne Friege, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, empfiehlt den Grundstückeigentümern aufgrund der Wirrnisse um die Erteilung der Bescheide grundsätzlich Widerspruch zu erheben. Bei nicht fristgerecht eingereichtem Widerspruch werden die Grundstückseigentümer zahlungspflichtig. Jedoch ergibt sich daraus nicht das Recht, das Land zu bebauen. (ne)
Am zweiten Weihnachtsfeiertag werden sich drei Weimarer auf den Weg ins nordrumänische Ineu machen. Im Gepäck haben sie rund 400 Päckchen mit kleinen Geschenken für ebenso viele Kinder und Jugendliche im dortigen Kinderheim. Darüber hinaus wurden in der Weimarer Jakobskirche Geldspenden gesammelt, womit eine neue Tischtennisplatte angeschafft werden soll. Außerdem sind einige Paar Fußballschuhe, Schals, Handschuhe und Mützen im Geschenkesack der Weimarer. Der so genannte Rumänien-Freundeskreis in der Jakobskirche unterstützt das Kinderheim in Ineu bereits seit mehreren Jahren mit Geld- und Materialspenden, sowie durch persönliches Engagement beim Aufbau der Gebäude. (shg)
Der "Weimarer Buchlöwe"möchte mit Geschichten, Gedichten, aber auch Zeichnungen, Fotos und Collagen gefüttert werden. Unter dem Motto "Erleben - Träumen - Schreiben"sind alle Kinder bis 14 Jahre aufgefordert, eigene Geschichten oder Gedichte mit einer maximalen Länge von 3 A4-Seiten einzuschicken. Einsendeschluss ist der 21. Februar. Veranstalter sind die Literarische Gesellschaft Thüringen, die Stadtbücherei und das Kulturamt. (ne)
Thüringen verzeichnet einen weiteren Anstieg der Firmenpleiten. Aufgrund der Wirtschafts-Flaute kamen nach Angaben des Statistischen Landesamts über eintausend Betriebe in den ersten neun Monaten dieses Jahres in finanzielle Schwierigkeiten. Sie mussten wegen drohender Überschuldung oder Zahlungs-Unfähigkeit Insolvenz beantragen. Die Zahl der Firmen-Insolvenzen sei damit um rund fünf Prozent höher gelegen als im Vorjahr. Vor allem Handels- und Bau-Firmen seien ins Wanken geraten. (ne)
Der Streit der Deutschen Bahn mit ihrem Konkurrenten Connex um den Vertrieb von Kursbüchern ist vorerst unterbrochen. Ein gestriger Entscheid des Berliner Landgerichts verpflichtet die Deutsche Bahn dazu, auch die Verbindungen von Connex zu verbreiten. Bereits in der vergangenen Woche hatte Connex mit einer einstweiligen Verfügung durchgesetzt, dass die Bahn ihre Kursbücher nicht verkaufen darf, da sie darin behauptete, alle deutschen Zugverbindungen abgedruckt zu haben. Die Connex-Linien allerdings sind im DB-Fahrplan nicht berücksichtigt worden. Die Bahn kündigte Berufung gegen die Entscheidung des Berliner Landgerichts an. Bahnchef Mehdorn erklärte, man wolle bis zur letzten Instanz gehen, um durchzusetzen, dass man nicht für die eigene Konkurrenz werben müsse. Connex bietet seit einigen Monaten auch Fernverbindungen zwischen Gera und Rostock, sowie zwischen Zittau und Stralsund an. (shg)