Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 03. November 2004
Der Leiter des Weimarer Rechtsamtes, Wolfgang Schneider, ist in der Nacht zu gestern verstorben. Er wurde 56 Jahre alt. Schneider leitete das Rechtsamt seit 1991. Seit fast einem Jahr erfüllte er auch Aufgaben des fehlenden Rechtsdezernenten. Wolfgang Schneider hatte nach längerer Krankheit gerade begonnen, seine Arbeit im Rathaus wieder aufzunehmen. (jm)
Die Weimarer Thomas Elke und Burkhardt Jenz werden heute in Erfurt von der Thüringer CDU- Landtagsfraktion ausgezeichnet. Gemeinsam mit fast einhundert anderen Thüringern werden sie im Kaisersaal für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. Elke ist Trainer beim Weimarer Boxverein. Jenz steht seit Jahren der Weimarer Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG vor. In beiden Vereinen wird der Nachwuchs besonders gefördert. Die jungen Boxer des Boxvereines glänzten bei zahlreichen Turnieren. Ebenso erfolgreich waren die Sport- und Rettungsschwimmer bei der DLRG Weimar, die in diesem Jahr wieder mehrere Titel bei den Deutschen Meisterschaften errangen. (jm)
Die Stadtverwaltung soll mit den Klinikmillionen Schulden tilgen. Wie aus unterrichteten Kreisen im Umfeld des Stadtrates verlautete, soll das Geld zunächst zur Finanzierung des Deutschen Nationaltheaters verwendet werden. Die dafür ursprünglich in die Haushalte eingestellten Zuschüsse der Stadt sollen dann verwendet werden, um Schulden abzubauen. Als Initiator dieses Planes wurde der Chef des Landesverwaltungsamtes, Peter Stephan genannt. Der Umweg über das DNT ist nötig, weil das Klinikgeld aus rechtlichen Gründen nur für gemeinnützige Zwecke verwendet werden kann. (jm)
In Weimar sind offenbar die Kosten für die Sozialhilfe unerwartet stark angestiegen. Wie aus Kreisen der Stadtverwaltung verlautete, sind sie um 900-tausend Euro höher als erwartet. Die erhöhten Sozialhilfeausgaben sind offenbar in dem zur Zeit in den Ausschüssen diskutierten Entwurf des Nachtragshaushaltes 2004 noch nicht berücksichtigt worden. (jm)
Etliche Weimarer Kaufhallen halten sich nicht an das Alkoholverbot für Jugendliche unter 16 Jahren. Das haben gestern Testkäufe in 14 Kaufhallen ergeben. Der Test wurde im Rahmen der Weimarer Drogenwoche von Schülern des Fallerslebengymnasiums durchgeführt. Zölfmal wurden die Schüler abgewiesen. In sieben Fällen erhielten sie alkoholische Getränke, auch hochprozentige. Vorbildlich reagierte das Personal bei Kaufland, Lidl, Aldi, Rewe in Weimar-West, Toom und in den OMV- sowie Shell-Tankstellen. Es gebe noch viel zu tun, kommentierte die für Jugendschutz in der Stadtverwaltung zuständige Christina Haensel das Test-Ergebnis. "Aber eigentlich habe ich es mir schlimmer vorgestellt", so Haensel wörtlich. Die Abgabe von Alkohol an Kindern unter 16 Jahren verbietet das Jugendschutzgesetz. Verstöße können als Ordnungwidrigkeit oder als Straftat geahndet werden. (wk)
Die Opposition im Stadtrat aus SPD, PDS und Bündnis 9o/Grüne hat alle Fraktionen des Weimarer Stadtrates aufgerufen, der Überführung der Klinikerlöse in den Haushalt nicht zuzustimmen. Außerdem haben die Oppositionsfraktionen die Weimarer aufgerufen, zur entscheidenden Stadtratsitzung am 10. November zu kommen und zu protestieren. Der Aufruf richtet sich vor allem an Kinder, Schüler und Lehrer. SPD, PDS und Grüne fürchten, daß die Klinikmillionen, wenn sie ersteinmal im Haushalt stehen, nicht mehr für die Sanierung von Kitas und Schulen eingesetzt werden. Der ursprüngliche Stadtratbeschluß sah das Geld in einer Art Stiftung, die ausschließlich diesem Zweck dienen sollte. (wk)
Arbeitslosenquote in Weimar rückläufig
Die Bundesagentur für Arbeit hat heute die Arbeitslosenzahlen für den Monat Oktober bekanntgegeben. Danach ist in Weimar die Quote rückläufig. Für September war sie noch bei 18,7 Prozent. Im Oktober betrug die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, 16 Prozent. Die Zahl entspricht dem Thüringer Durchschnitt. Absolut sind damit in Weimar 559 Menschen weniger als im September arbeitslos gemeldet. Allerdings sind das 52 Arbeitslose mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr.
(wk)
Keine Schulsanierung am Haushalt vorbei
Die Bestrebungen der Stadtverwaltung, die Schulsanierung außerhalb des städtischen Haushaltes zu betreiben, können endgültig als gescheitert betrachtet werden. Das bestätigten unabhängig voneinander die Vorsitzenden von Wirtschafts- und Bauausschuß, Wolfgang Hölzer vom WeimarWerk und Peter Koncinsky von der CDU. So tauchten im gestern abend diskutierten Entwurf des Nachtragshaushaltes 2004 zwei Millionen Euro als sogenannte Sonderrücklage auf. Das Geld stammt aus den Erlösen aus dem Verkauf der Klinikanteile. Damit sind jetzt fast zehn Millionen Euro aus dem Klinikverkauf im Entwurf des Nachtragshaushaltes verzeichnet.
(jm)
Bauhaus-Uni zieht sich aus Anting zurück
Die Weimarer Bauhaus-Universität hat die Absichtserklärung, im chinesischen Anting New Town mit einer Privat-Universität ein Institut zu gründen, zurückgezogen. Das geht aus heute veröffentlichten Berichten der Lokalpresse hervor. Danach habe der amtierende Uni-Rektor Werner Bidlingmeier die chinesische Seite jetzt, fünf Wochen nach der Erklärung, über den Rückzug informiert. Man müsse sich ganz auf die seit dem vergangenen Jahr bestehende Zusammenarbeit mit der Shanghaier Tongji-Universität konzentrieren, soll es in dem Schreiben heißen. Bidlingmeier sagte dazu, ein mögliches Institut in Anting New Town könne sich die Bauhaus-Universität aus eigener Kraft nicht leisten.
Die Absichtserklärung zur Gründung eines Privat-Instituts war unterschrieben worden vom Dekan der Archtitekturfakultät Gerd Zimmermann. Das war während einer China-Reise im September. Die Finanzierung des Privat-Institutes wollte eine internationale Automobil-Corporation aus Shanghai übernehmen. Allerdings soll Zimmermann als Rektor und nicht als Dekan unterzeichnet haben. Über die Zusammenhänge hat jetzt auch das Thüringer Wissenschaftsministerium Aufklärung verlangt.
Sowohl Bidlingmeier als auch Zimmermann kandidieren für das Amt des Rektors der Bauhaus-Uni. Die Wahl findet in einer Woche statt.
(jm/wk)