Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. November 2004
Internationale Menschenrechtskonferenz findet in Weimar statt
Eine internationale Menschenrechtskonferenz findet vom 8. bis 10. Dezember in Weimar statt. Das war gestern aus dem Rathaus zu erfahren. Aus Anlaß der zehnten Vergabe des Weimarer Menschenrechtspreises sind alle bisherigen Preisträger eingeladen, dazu renommierte Referenten und rund 500 Gäste aus aller Welt. Die Konferenz wird vorbereitet vom Fachreferat für Migrationsangelegenheiten und der evangelischen Akademie Thüringen. Unterstützt werden die Organisatoren vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik und dem internationalen Katholischen Missionswerk. Das Geld für die Veranstaltung muß von Sponsoren und durch Spenden erbracht werden. Weimarer Hotels haben bereits zugesagt, die Preisträger kostenlos zu beherbergen.
Die internationale Menschenrechtskonferenz soll ein Höhepunkt werden im Engagement Weimars gegen Diskriminierung und Gewalt. Bereits im Kulturstadtjahr ´99 hatt eine solche Veranstaltung ein großes internationales Echo ausgelöst.
(wk)
Germer sieht Partnerschaft mit China belastet
Oberbürgermeister Volkhardt Germer sieht die Partnerschaft mit China belastet. Das sagte er gestern gegenüber den Medien in Bezug auf die Absage eines geplanten Bauhaus-Instituts in Anting New Town durch die Universität. Er bedauerte, daß die Bauhaus-Uni Probleme, die es dort untereinander gebe, nach außen getragen habe. Die Entscheidung gehe nicht nur die Universität etwas an. Man hätte vorher auch mit der Stadt reden müssen. Schließlich seien an der Partnerschasft viele Weimarer Unternehmen und Architekten beteiligt, so Germer. Er betonte, daß Professor Zimmermannn dort nicht im Alleingang gehandelt habe.
(wk)
Über das weitere Vorgehen bei der Rektorenwahl will der Senat der Bauhaus-Universität am kommenden Dienstag entscheiden. Zunächst sollen die Umstände erörtert werden, die zur Absage der Rektorenwahl geführt hatten. Ausserdem muß der Senat darüber befinden, ob für die Wahl neue Kandidaten gesucht werden sollen. Werner Bidlingmeier, der seine Bewerbung um das Amt zurückgezogen hatte, hat gestern bei SalveTV auf die Frage, ob er noch einmal Kandidieren wolle, ausweichend geantwortet. (wk)
Ein Konzept für Bildung und Betreuung von Kindern zwischen 2 und 16 Jahren will Kultusminister Goebel (CDU) im Januar vorlegen. Dazu gehört auch der Vorschlag, die Schulhorte den Landkreisen und kreisfreien Städten zu übertragen. Bislang sind diese in Verantwortung des Landes. Goebel sagte vor dem Landtag, die Neuordnung der Horte solle schrittweise passieren. Er nannte eine Übergangsphase von mindestens sechs Jahren. Die Oppositionsparteien von PDS und SPD kritisierten den Vorschlag. Die Landesregierung setze mit diesem Schritt den Hort als integrativen Bestandteil der Grundschule leichtfertig aufs Spiel. Auch Horterzieher und Eltern hatten in den letzten Tagen zahlreiche Protestbriefe an das Kultusministerium geschrieben. Goebel sicherte unterdessen zu, künftigen kommunalen Trägern die Personalkosten für die Erzieherinnen in vollem Umfang zu erstatten. (mh)
Weimars Landtagsabgeordneter Peter Krause (CDU) ist in den Stiftungsrat der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte EJBW berufen worden. Der Landtag wählte ihn gestern mehrheitlich in geheimer Abstimmung. Die SPD-Fraktion hatte sich zuvor intern gegen Krause ausgesprochen. Sie begründete das mit seiner früheren Tätigkeit als Autor der umstrittenen rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit". Dem Blatt war von einigen Verfassungsschützern ein Brückenschlag in rechtsextreme Kreise bescheinigt worden. Deshalb sei Krause in der EJBW untragbar, hieß es aus der Fraktion. Ebenfalls in den Stiftungsrat gewählt wurde gestern die PDS-Abgeordnete Susanne Hennig aus Erfurt. (mh)
Wieviel und welche Gymnasien es künftig in Weimar geben wird, ist erst im November 2005 zu erfahren. Das sagte der Vorsitzende des Bildungs-Ausschusses Carsten Meyer von den Grünen heute morgen bei RadioLOTTE Weimar. Im kommenden Januar wird dazu ein erster Entwurf vorbereitet. Nachdem der beraten, angehört und überarbeitet ist, kann eine Beschlußvorlage erst zur Sommerpause 2005 vorliegen, so Meyer. Entschieden werde nach Anzahl der Schüler, Auswahlmöglichkeiten und pädagogischem Ansatz und natürlich nach vorhandenem Geld, sagte Meyer weiter. Auf jeden Fall werden es weniger Gymnasien sein als jetzt, da es auch 40 Prozent weniger Kinder sein werden, die zur Schule gehen, so Meyer. Zur aktuellen Diskussion um die Schulhorte sagte der Grünen-Stadtrat wörtlich: "Kommunalisierung ist nur ein anderes Wort für Einsparung und das heißt Verschlechterung der Situation." (wk)
Mehr Geld für Anna-Amalia-Bibliothek und Gedenkstätte Buchenwald
Mehr Geld vom Bund erhalten im kommenden Jahr Weimars Anna-Amalia-Bibliothek und die Gedenkstätte Buchenwald. Der Etat der Anna-Amalia Bibliothek kann so um zwei Millionen Euro aufgestockt werden. Schon vor dem Brand geplante Bauarbeiten könnten dadurch auf 2005 vorgezogen werden und damit zeitgleich mit der Beseitigung der Brandschäden erfolgen, teilte Franziska Eichstädt-Bohlig von den Bundes-Grünen mit. Die Gedenkstätte erhält zusätzlich eine Million Euro. Davon sollen die Veranstaltungen zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers im April 2005 bezahlt werden. Alle noch lebenden ehemaligen Häftlinge werden eingeladen. Unter den rund 21-tausend befreiten Häftlingen waren am 11. April 1945 etwa 900 Kinder und Jugendliche.
(wk)
Das Bündnis zum Erhalt der Thüringer Grundschulhorte hat zum 16.Dezember einen Aktionstag ausgerufen. Ziel ist es, an diesen Tag Eltern, Kommunale- und Landespolitiker sowie die Öffenlichkeit auf die Leistungen der Thüringer Grundschulhorte aufmerksam zumachen. Hintergrund des Aktionstages ist, daß die Landesregierung die Verantwortung der Grundschulhorte den Kommunen übergeben will. Das Bündnis zum Erhalt der Thüringer Grundschulhorte wurde im Landtag am 10. November von Eltern und Lehrern gegründet. (rk/jm/wk)