Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. November 2004
Der Jugendhilfe-Ausschuß des Stadtrates hat gestern Abend nicht über den Jugendförderplan für 2005 abgestimmt. Als Grund nannte die Ausschußvorsitzende Sigrun Lopp vom WeimarWerk rechtliche Unsicherheiten. So sei nicht klar, ob die Vertreter freier Träger der Jugendhilfe im Ausschuß über den Plan mit abstimmen dürften. Sie könnten befangen sein, wenn sie über die Zuweisung von Fördermitteln abstimmen müßten. Das Jugendamt der Stadt wurde beauftragt, dies zu klären. Die Vertreterin der Grünen im Ausschuß, Petra Streit dagegen sagte, die Teilnahme freier Träger im Jugendhilfeausschuß sei gesetzlich vorgeschrieben. Deshalb sei es absurd, sie von der Beschlußfassung über den Jugendförderplan auszuschließen. Streit kritisierte außerdem, daß WeimarWerk und CDU über das Jugendamt Fragebögen an die freien Träger geschickt hätten. Darin sei nach Personal und Auslastung der Einrichtungen gefragt worden. Die grüne Fraktionschefin sah hier den Jugendhilfeausschuß brüskiert. Alle geforderten Angaben stünden zudem im Entwurf des Jugendförderplanes, so Streit. (jm)
Der Jugendtreff "vorTREFFlich" in Oberweimar-Ehringsdorf soll weiter finanziert werden. Das sei einheitliche Meinung gestern abend im Jugendhilfeausschuß gewesen, teilte die Ausschuß-Vorsitzende Sigrun Lopp vom WeimarWerk mit. Das dafür nötige Geld solle bei anderen Einrichtungen eingespart werden. Für den "vorTREFFlich" war zunächst im Entwurf des Jugendförderplanes für 2005 kein Geld mehr vorgesehen. Dagegen hatten die betroffenen Jugendlichen und Vertreter der Stadtratsfraktionen protestiert. (jm)
Die Schülerzeitung der Herder-Schule hat den Ersten Preis beim diesjährigen Thüringer Schülerzeitungswettbewerb gewonnen. Das wurde aus dem Thüringer Kultusministerium mitgeteilt. Die "Herder-Time" genannte Schülerzeitung erscheint seit 1993 alle zwei Monate an der Weimarer Förderschule für Lernbehinderte. Die Themen reichen von Schulproblemen bis hin zum Weltgeschehen. Es gibt auch Witze- und Rätselseiten. Unterstützt wird der Schülerzeitungswettbewerb unter anderem vom Deutschen Journalistenverband und der in Weimar erscheinenden Jugendzeitung "Spießer". Der Preis wurde gestern in der EJBW überreicht. (jm)
Die Passage an der Weimarer Markt-Nordseite wird zu einer Modepassage umgebaut. Das teilte gestern Anette Projahn gegenüber Radio LOTTE Weimar mit. Die frühere Chefin des Schillerkaufhauses will dort mit einem Teil der ehemaligen, inzwischen arbeitslosen, Mitarbeitern, wieder Handel treiben. Eröffnung der dann neuen Marktpassage soll im Frühjahr 2005 sein. Mit der Vermieterin, der Viterra GmbH aus Essen, habe man sich inzwischen über alle Details eines Mietvertrages geeinigt. Ob der Vertrag schon unterschrieben sei, ließ Anette Projahn offen. Der Umbau soll am Montag beginnen. Zunächst müssen der Gebäudekomplex entkernt und die Eingangsbereiche umgestaltet werden, so Projahn. Nach Auskunft bei der Viterra GmbH liegt aber noch keine Baugenehmigung vor. Man beginne deshalb zunächst mit genehmgungsfreien Arbeiten. (jm/wk)
Gegen den Sozialabbau durch die Hartz-Gesetze der Bundesregierung haben gestern abend 100 Weimarer protestiert. Aufgerufen zu der Kundgebung auf dem Theaterplatz hatte der DGB. Dessen Kreischef Gerd Schacke warf der Stadtverwaltung vor, einen offenen Brief des DGB zu den sogenannten Ein-Euro-Jobs nicht beantwortet zu haben. Auf der Veranstaltung wurden auch Musterwidersprüche gegen die Bescheide zum Arbeitslosengeld II verteilt. Zu der Kundgebung traten auch die Weimarer Kabarettistin Christiane Kloweit und Altrocker Kani auf. (jm)
Die Thüringer Tourismus-Unternehmen mußten in den vergangenen sechs Monaten weitere Umsatzeinbußen verkraften. Das geht aus einer Mitteilung der Industrie- und- Handelskammer Erfurt IHK hervor. Besonders betroffen seien Gaststätten, Busunternehmen und Reisebüros. Als Ursachen nannte die IHK das schlechte Sommerwetter und die verunsicherten Verbraucher, die aus Angst ihr Geld sparen würden. Erfreulicher sehe die Lage in den Städten aus, die ein witterungsunabhängiges Kultur-und Freizeitangebot offerieren könnten, hieß es weiter. So seien in Weimar, Erfurt und anderen Thüringer Städten nur zehn Prozent der Unternehmen mit ihrer Situation unzufrieden. Ein gutes Drittel der dort arbeitenden Unternehmen schätze seine Lage sogar positiv ein. Die Erfurter IHK hatte 350 Tourismusunternehmen in Mittel- und Nordthüringen befragt. (jm)
Heute Nachmittag wird entschieden, wer den Weimarer Kinderrechtspreis 2004 erhalten soll. Das wurde jetzt aus dem Kinderbüro der Stadt mitgeteilt. Eine Kinderjury wird en Preisträger aus 15 eingereichten Vorschlägen ermitteln. Der Preis selbst wird dann am kommenden Sonntag in der ehemaligen Station Junger naturforscher am Papiergraben übergeben. Den Rahmen dazu bildet eine Vorstellung des Weimarer Kinderzirkus' Tasifan, der den preis im vergangenen Jahr gewann. (jm)
Die Weimarer Bauhaus-Universität bildet thailändische Fachleute zur Abfallentsorgung aus. Die neun Thailänder befinden sich im Rahmen eines EU-Projektes für zwölf Tage in Weimar. Sie sind Angestellte einer thailändischen Kommune, die dort die Müllentsorgung neu organisieren sollen. Bevor sie nach Weimar kamen besuchten sie schon Städte in Frankreich und Hessen. Zum Programm gehören Exkursionen in Trinkwasseraufbereitungsanlagen in Bad Berka sowie zu einer Deponie nach Erfurt. Dazu kommen noch Vorträge übr Abfallwirtschaft und Umweltmanagement. (jm)
Peter Krause als möglicher OB-Kandidat im Gespräch
CDU-Kandidat für die Weimarer Oberbürgermeisterwahl 2006 könnte der Landtagsabgeordnete Peter Krause werden. Diesen Gedanken hält der scheidende Chef des CDU-Kreisverbandes, Frank-Michael Pietzsch, für "nicht abwegig".
Pietsch soll auf dem morgigen Kreisparteitag zum Ehrenvorsitzenden der Weimarer Christdemokraten gewählt werden. Den Parteivorsitz soll Stephan Illert übernehmen, der bereits die CDU-Stadtratsfraktion führt.
Pietzsch mahnte seine Partei, Profilierungsgelüste der letzten Jahre zurückzustellen und mehr an das Gemeinwohl zu denken. Unzufrieden zeigte er sich mit dem Zustand der Jungen Union in Weimar. Diese zeichne sich derzeit durch Nichtexistenz aus.
(mh/wk)
CDU und WeimarWerk will Klinikmillionen dem Kapitalmarkt aussetzen
Nach dem Willen von CDU und Weimarwerk soll kommunales Geld dem Kapitalmarkt ausgesetzt werden.
Das sieht das Modell der Koalition zur Verwendung der Klinikmillionen vor, für das gestern im Reithaus geworben wurde. Geld so anzulegen, sei ein alternatives Konzept, dem inzwischen auch von der Stiftungsaufsicht zugestimmt würde, hieß es. Der Initiator des Modells, Michael Hasenbeck vom WeimarWerk, ist davon überzeugt, daß das, was Stiftungen möglich ist, auch Kommunen möglich sein müsse. WeimarWerk-Vorsitzender Norbert Schremb nannte das Vorhaben ein echtes Pilotprojekt für Thüringen.
Vertreter der Hessisch-Thüringischen Landesbank Helaba stellten die Rendite-Erwartung der nach diesem Modell angelegten 16,9 Millionen Euro dar. Die Anlagen würden so gestreut, daß hohe Erträge bei geringstem Risiko zu erwarten seien, erläuterten die Banker. Allerdings könne auch die Helaba keine Garantie für eine absolute Sicherheit des Kapitalstocks übernehmen. Auch bestätigten die Bank-Vertreter, daß die Helaba noch keine Erfahrungen mit der Anlage kommunaler Gelder hätte.
Ob die Stadt Weimar das Geld in Fonds anlegen darf, kann nur das Thüringer Innenministerium entscheiden.
(wk)
Frankreich-Beauftragter bedauert gescheiterte Frequenzvergabe an RFI
Die Vorgänge um die gescheiterte Frequenzvergabe an den französische Rundfunksender "Radio France International" RFI hat jetzt Thibaot de Champris kritisiert. Damit sei eine Chance vertan worden, die Thüringer Medienlandschaft interessanter zu gestalten, sagte der Beauftragte für die Beziehungen zu Frankreich in der Thüringer Staatskanzlei bei Radio LOTTE Weimar. De Champris hofft nun, daß RFI wenigstens im Thüringer Kabelnetz präsent sein wird.
"Radio France International" RFI hat inzwischen seinen Antrag auf Sendezeit in Thüringen zurückgezogen. RFI wollte zunächst zwei Stunden täglich senden. Die TLM hatte dem französischen Sender Zeiten auf der Lotte-Frequenz angeboten. Dadurch hätte Radio LOTTE Weimar eine Stunde Sendezeit pro Tag eingebüßt. Dagegen hatten viele LOTTE-Hörer und Vertreter aus Politik und dem öffentlichen Leben bei der TLM protestiert.
(jm)