Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Juli 2006
Schloß-Ettersburg-Finanzierung gesichert
Die Finanzierung für die Sanierung des Schlosses Ettersburg ist jetzt gesichert. Thüringens Kultusminister Jens Goebel übergab bei der gestrigen Grundsteinlegung einen Zuwendungsbescheid über 6 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um Geld aus dem Europäischen Strukturfonds. Außerdem sagte Goebel 1,75 Millionen aus Mitteln der Landesdenkmalpflege zu. Die Klassik Stiftung Weimar beteiligt sich als Eigentümerin mit 250-tausend Euro. Vier Millionen Euro bringt der künftige Nutzer der historischen Immobilie, der Hessen-Thüringer Bauindustrieverband, auf. Dessen Bildungswerk wird in dem sanierten Schloß seine berufliche Aus- und Weiterbildung durchführen. Außerdem entsteht dort ein "Europäisches Zentrum für Stadtentwicklung" der Bauhaus-Uni und eine "Bauhaus-Akademie". Sanierungsende soll 2008 sein.
(wk)
Im Weimarer Stadtmuseum wird heute eine Schenkung aus dem Münchener Privatbesitz der Familie Böhlau präsentiert. Das Kulturamt zeigt 16 wertvolle Porträts aus dem Nachlass der Verleger- und Schriftstellerdynastie. Dazu gehören Ölgemälde, Zeichnungen und Drucke, aber auch Fotografien und Dokumente zur Geschichte der Familien Böhlau, Thon und Vollert. Als besonders bedeutend wird dabei die "Familienchronik in Bildern" bewertet. Die Sonderausstellung ist nur bis zum Sonntag zu sehen. Der Eintritt ist frei. (wk)
Rund 720 Gymnasiasten aus Weimar und dem Weimarer Land haben in diesem Jahr die Hochschulreife erlangt. Nur insgesamt 17 Schüler schafften das Abitur nicht. An den Weimarer Gymnasien und dem Thüringenkolleg haben zusammen acht Schüler eine glatte Eins geschafft. Drei davon sind mit Preisen bedacht worden. Einer ist der Studienstiftung des Deutschen Volkes für ein Stipendium vorgeschlagen worden. Über 20 Absolventen können einen Notendurchschnitt bis 1,5 vorweisen. Außer am naturwissenschaftlich ausgerichteten Schiller-Gymnasium haben mehr junge Frauen als junge Männer die 12-klassige Schule beendet. (wk)
Die Stadtratkoalition aus CDU und weimarwerk will in Sachen PPP-Modell zur Schulsaniserung den Druck auf die Stadtspitze erhöhen. Zum Bauausschuß soll es dazu künftig noch einen Unterausschuß geben, der das Ausschreibungsverfahren begleitet. Einen entsprechenden Antrag will die Koalition in die nächste Stadtratsitzung einbringen. Sie kritisiert, daß sich in der Sache noch nicht viel bewegt habe, obwohl für eine Prüfungsstudie Geld bereitstünde. Weimarwerk-Stadtrat Frank Simon-Ritz hat dem einstigen Wirtschaftsdezernenten und jetzigen Oberbürgermeister Stefan Wolf vorgeworfen, das Thema zu verschleppen. PPP bedeutet Private Public Partnership. Nach einem solchen Modell privat-öffentlicher Partnerschaft sollen nach dem Willen der Koalition Weimarer Schulen saniert werden. Das hieße, die Gebäude zu verkaufen, um sie dann vom Käufer saniert zurückzumieten. Ob das für die Stadt wirtschaftlich ist, sollte eine sogenannte Machbarkeitsstudie aufzeigen. (wk)
Der Bürgerpreis zur Deutschen Einheit ist jetzt ausgeschrieben worden. Er wird in diesem Jahr zum fünften Mal von der Bundeszentrale für politische Bildung verliehen und ist insgesamt mit 40-tausend Euro dotiert. Ausgezeichnet werden Menschen, Projekte und Medienbeiträge, die sich in besonderem Maße für bürgerschaftliches Engagement zum Thema Deutsche Einheit stark gemacht haben. Entsprechende Ideen und Projekte sind bis zum 1. August an die Bundeszentrale für politische Bildung zu richten. Weimarer könnten ihre Vorschläge auch am Goetheplatz im Bürgerbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider abgeben. Der würde sie dann an die Zentrale weiterreichen, heißt es aus seinem Berliner Büro. Die Preisverleihung findet im Rahmen der offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit in Kiel statt. (wk)
Der Weimarer Ehrenpreis für traditionelle Bauhandwerkskunst wird dem Stuttgarter Restaurator Manfred Siller verliehen. Er gehöre zu den Besten seines Metiers, heißt es zur Begründung. Vor allem wird seine demnächst abgeschlossene Restaurierung des Gentschen Treppenhauses im Weimarer Schloß gewürdigt. Sein Können habe er auch im Haager Königschloß und an der Wiener Jakobuskirche bewiesen. Siller ist auch Lehrer an deutschen und europäischen Schulen, unter anderen in Stuttgart, Venedig und Paris. (wk)
Auch die Linkspartei-Fraktion im Weimarer Stadtrat hat den Rücktritt von Frank Siegmund als Geschäftsführer der weimar GmbH bedauert. Man sei von dem Fachmann Siegmund und die möglichen Vorteile seines Wirkens für die Stadt überzeugt gewesen, heißt es in einer Erklärung. Der Fraktion habe Siegmund die Zusammenarbeit angeboten. Um so mehr bedauere sie, daß Herr Siegmund eine Zusammenarbeit mit dem neuen OB nicht für möglich hält. Die Linkspartei vermutet, daß Siegmund auf eine andere Person im Amt des Oberbürgermeisters fixiert war. (wk)
Über 50 Weimarer gaben letztes Geleit
Über 50 Weimarer haben gestern der langjährigen Grünen-Stadträtin Gretel Hecht das letzte Geleit gegeben. Die Vertreter der Kommunalpolitik wurden vom alten Oberbürgermeister und dessen Nachfolger Volkhardt Germer und Stefan Wolf angeführt. Die Gedenkfeier fand in der Herz-Jesu-Kirche statt, in der Gretel Hecht auch ehrenamtlich engagiert war. Die Germanistin war Mitbegründerin der "Grünen Schlange" und der Stiftung Deutsches Nationaltheater. Außerdem gehörte sie dem Freundeskreis für das Goethe-Nationalmuseum an. Am 22. Juni war sie nach einem Krebsleiden im Alter von 75 Jahren gestorben.
(wk)
In Jena wird 15. Kulturarena eröffnet
In Jena wird heute die 15. Kulturarena eröffnet. Zum Auftakt gibt es vier Tage lang eine Dreigroschenoper mit 100 Darstellern auf der Bühne zu sehen. Das Brecht-Stück ist mit dem Ensemble des Theaterhauses Jena und einem 90-köpfigen Chor inszeniert worden. Alle vier Vorstellungen sind breits ausverkauft. Bis zum 20. August wird in der Arena wieder Open-Air-Kultur geboten. Rund 50 Veranstaltungen bieten eine bunte Mischung aus Theater, Musik, Film und Ausstellungen. Die Jenaer Kulturarena gilt als eines der größten Sommerfestivals Ostdeutschlands.
(wk)