Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. Juli 2006
Der Vorsitzende des DNT-Fördervereins und Jenoptik-Chef Alexander von Witzleben hat den Staatstheater-Vorschlag von Kultusminister Jens Goebel begrüßt. In diesen Rang sollte das Deutsche Nationaltheater Weimar gehoben werden und Erfurt mitbespielen. Weimar sei bereit, bei der Neuordnung der Theaterlandschaft künftig mehr Verantwortung in Thüringen zu übernehmen, so von Witzleben. Auch aus dem Theater selbst wird die Variante, Erfurt als zweites Haus mitzubespielen, als die einzig mögliche bezeichnet. Dafür würden die ab 2009 geplanten Mittel ausreichen. Alle anderen Wege führten mittelfristig zu einer Handlungsunfähigkeit beider Theater, heißt es in einer Mitteilung des DNT. (wk)
Die Grünen im Stadtrat wollen prüfen lassen, ob parallel zu sogenannten Nacht-Linientaxis auch Bürgerbusse fahren könnten. Einen entsprechenden Antrag wollen sie in der nächsten Stadtratsitzung am 12. Juli einbringen. Der so genannte Bürgerbus soll eine privat initierte Buslinie sein, der Lücken im öffentlichen Personennahverkehr ausgleicht. Dabei würde es sich um Kleinbusse handeln, die von Ehrenamtlern ohne besonderen Busführerschein gefahren werden können. Der sich dazu gründende Bügerbus-Verein könnte sich unter anderem aus Spenden finanzieren, erklären die Grünen zu ihrem Antrag. (wk)
Die Oldtimer der "Car-Klassik-Tour" starten heute in Frankfurt und kommen morgen in Weimar an. Dann können rund 50 betagte Automobile besichtigt werden. Der veranstaltende Club nimmt auf dem Weimarer Marktplatz die Siegerehrung vor. An der Tour nimmt auch die Kunstfest-Geschäftsführerin, Franziska Castell teil. Sie fährt einen Oldie des Kunstfestsponsors Skoda. (wk)
Die Hochschule für Musik wird heute eine Musical-Nacht bieten. Unter dem Titel "American Summer" spielt hinter dem Schloss Belvedere eine neunköpfige Band Songs und Szenen von Gershwin, Sondheim, Weill und anderen. Dazu würden Jazzstandards von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong erklingen, heißt es. Versprochen wird eine Mischung aus Revue und Show in Kostümen, mit Plüschtieren, Luftballons, Liegestühlen und verrückten Geschichten. Ausführende sind Studierende des Instituts für Gesang und Musiktheater der Liszt-Hochschule. (wk)
Mit Arbeiten des Malers Rupprecht Geiger wird heute eine neue Reihe von Kabinett-Ausstellungen im Neuen Museum eröffnet. Im Erdgeschoss soll im halbjährlichen Wechsel Moderne Kunst der vergangenen fünf Jahrzehnte vorgestellt werden, die in der Tradition des Bauhauses steht. Rupprecht Geiger wird dabei zu den wichtigsten Vertretern der westdeutschen Kunstszene nach dem zweiten Weltkrieg gezählt. Die Reihe "Das Bauhaus und die Folgen" sei Teil einer Neuausrichtung des Hauses, heißt es aus dem Museum. Es hatte in den vergangenen Jahren einen erheblichen Besucherrückgang zu beklagen. (wk)
Das jährliche Fußballturnier zu Gunsten des Weimarer Menschenrechtspreises wird morgen wieder in Tröbsdorf ausgetragen. Um den Pokal spielen diesmal mit 16 Teams vier mehr als im vergangenen Jahr. Die Mannschaften kommen von Weimarer Einrichtungen und Institutionen. Von den Teilnahmegebühren werden wieder die Reisekosten für Weimars Menschenrechtspreisträger bezahlt. Die Spieler treten außerdem als Sponsoren und Unterstützer des Turniers auf. Gewinne aus dem Imbiß- und Unterhaltungsangebot werden ebenfalls für den Menschenrechtspreis gespendet. Erstmals sorgt ein Shuttle-Service für die Verbindung vom Busbahnhof am Sophienstiftsplatz nach Tröbsdorf. (wk)
Der Betrieb der Kunsthalle "Harry Graf Kessler" soll öffentlich ausgeschrieben werden. Das wollen die Grünen nächste Woche im Stadtrat beantragen. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Anfragen zur Nutzung, so die Grünen. Die Konzepte und Finanzierungspläne soll der Kulturausschuss auswerten. Die Kulturdirektion sollte sich mit ihren Überlegungen zur Nutzung der Kunsthalle an der Ausschreibung beteiligen, fordert die Grünen-Fraktion. Ab 2007 geht die Kunsthalle wieder zurück an die Stadt. Sie war 2003 in private Trägerschaft gegeben worden, weil sie die Stadt nicht finanzieren konnte. (wk)
Die neu gestalteten Werststoffsammelplätze in Weimar West werden heute offiziell übergeben. Das hat das Stadtentwicklungsamt mitgeteilt. Der Standort vor der Kaunaser Straße 20 wurde behindertengerecht gestaltet. Die Arbeiten wurden aus Mitteln der Städtebauförderung finanziert. (wk)
Auf dem Landfried ist gestern Richtfest für drei Wohneinheiten eines Reihenhauses gefeiert worden. Darüber berichtet heute die TA. Das Musterhaus für die künftige Reihenhaussiedlung soll bis September in drei verschiedenen Varianten ausgebaut werden. Dann sollen Käufer für die insgesamt 52 dort geplanten Häuser geworben werden. Mietwohnungen in dem Gebiet zwischen Borchert- und Kromsdorfer Straße wird es nicht mehr geben. Noch auf dem Landfried lebenden Mietern bietet die Wohnstätte Wohnungen in der Stadt an. (wk)
Den vor einer Woche gemeldeten Diebstahl an einer erblindeten älteren Frau hat es nicht gegeben. Wie die TA mitteilt, wurde die Polizei damals von einem vermeintlichen Zeugen informiert, der den Vorfall frei erfunden hatte. Mit der falschen Aussage habe er einem Freund "eins auswischen wollen", heißt es. Er hatte behauptet, ein Jugendlicher habe die blinde Frau in die Zufahrt neben dem Schlecker-Geschäft am Goetheplatz gebracht und dort bestohlen. Jetzt müsse sich der Zeuge wegen Vortäuschung einer Straftat verantworten. (wk)
Oberbürgermeister Stefan Wolf empfängt heute eine Delegation aus Biberach. Rund sechzig Mitglieder des Gemeinderats und der Verwaltung haben sich angesagt. Die Vertreter der Wieland-Stadt wollen über das Wochenende Weimar besuchen, heißt es kurz. (wk)
DNT Weimar und Oper Erfurt sollen stärker zusammenarbeiten
Die Theater von Weimar und Erfurt sollen ab 2009 weitaus stärker zusammenarbeiten als bisher. Diese Erwartung äußerte gestern Kultusminister Jens Goebel bei der Vorstellung seines Finanzierungskonzeptes für die Thüringer Theater und Orchester. Demnach werden das DNT und die Oper Erfurt künftig zusammen nicht mehr als 20 Millionen Euro Landesförderung bekommen. Das sind 2,3 Millionen weniger als bisher. Goebel sagte, man könne im Zentrum Thüringens zwei voneinander getrennte Musiktheater nicht länger erhalten. Möglich seien aber mehrere Formen der Kooperation. Auch ein Staatstheater mit zwei weitestgehend unabhängigen Betriebsteilen sei denkbar. Vorstellungen dazu, wie das jeweilige Profil der beiden Häuser aussehen könnte, äußerte der Minister nicht. Dies müsse jetzt mit den Trägern besprochen werden.
Insgesamt will die Landesregierung ab 2009 für Theater und Orchester etwa 10 Millionen Euro weniger ausgeben. Besonders starke Einschnitte wird es an den Theatern in Eisenach, Nordhausen und Rudolstadt geben. Die neuen Finanzierungsverträge sollen nun bis Jahresende ausgehandelt werden. Sie haben dann eine Laufzeit von vier Jahren.
(mh)
Märki kritisiert Landes-Theaterpolitik als schweren Fehler
Der Generalintendant des DNT Stephan Märki hat die angekündigten Einsparungen bei den Thüringer Theatern als Kahlschlagspolitik und schweren Fehler bezeichnet. Damit würde mehr kaputt gemacht als sie an Einsparung bringen könnte, sagte Märki bei RadioLOTTE Weimar. Jede Kulturinvestition sei in Thüringen auch eine für die Wirtschaft, so Märki weiter. Er verteidigte die Position, daß für das künftig zur Verfügung stehende Geld, ein "Staatstheater Weimar" das neue Haus in Erfurt mit bespielen könnte. Auch die Überlegung, die Staatskapelle aus dem DNT herauszulösen, wurde von Märki kritisiert. Schließlich handele es sich um das mit Abstand wichtigste Orchester in ganz Thüringen, wahrscheinlich sogar in den neuen Ländern. Und es gehöre zum DNT, betonte Märki.
(wk)
Betroffener ruft Eltern zu gemeinsamen Widerspruch auf
Der durch die Wielandschul-Entscheidung betroffene Vater Rüdiger Haufe hat bei RadioLOTTE Weimar zum gemeinsamen Widerspruch aufgerufen. Sicherlich müßten die Eltern beim Schulamt einzeln Einspruch einlegen. Ein gemeinsames Handeln würde aber der Empörung mehr Gewicht verleihen, so Haufe. Die Stadträte sind den Eltern für ihre Entscheidung eine Erklärung schuldig, so Haufe weiter. Sie mögen auch den Kindern sagen, warum die nun nicht in die Schule gehen dürfen, auf die sie sich so gefreut haben. Auch der Elternsprecher der Wielandschule, Hans Werner Martin, hatte schon bei RadioLOTTE Weimar massiven Protest angekündigt.
Wegen des stark nachgefragten Jenaplan-Schulmodells der Wielandschule sollten zusätzlich Räume in der Landenberger Schule angemietet werden. 24 Kinder sollten so mehr aufgenommen werden können. Dieser Stadtrat-Beschluß vom März soll am 12. Juli aus Kostengründen rückgängig gemacht werden. Das Schulamt hat darauf hin Eltern, die einen Zwischenbescheid bekommen hatten, wieder abgesagt.
(wk)
Zwei Tage nach dem Rücktritt ihres zweiten Geschäftsführers Frank Siegmund hat sich jetzt die weimar-GmbH selbst dazu geäußert. Sie wünsche sich eine Rückkehr zur sachlichen Debatte, heißt es in einer Erklärung. Seit Jahren seien die weimar GmbH und ihre Vorgänger-Gesellschaften Spielball der verschiedenen politischen Interessen. Personelle Wechsel wären fast schon turnusmäßig, so die Geschäftsführerin Ulrike Köppel. Bisher habe man aber alle Situationen besonnen gemeistert. Köppel betont, daß die weimar-GmbH nach dem Weggang Siegmunds weder führungslos noch handlungsunfähig sei. Die Zahlen im touristischen Bereich seien grandios und das Betriebsergebnis hervorragend, so Köppel. Dies sei dem bisher erfolgreichen Marketing zu danken, an das man anknüpfen wolle. Der Aufsichtsrat der weimar-GmbH will am Donnerstag in einer außerordentlichen Sitzung beraten, wie es weitergehen soll. (wk)