Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. Januar 2007
CDU prüft sächsisches Kulturraumgesetz nun doch für Thüringen
Die CDU-Landtagsfraktion will nun doch die Möglichkeit sogenannter "Kulturräume" für Thüringen erörtern. Bisher hatte sie ein Kulturraum-Gesetz nach sächsischem Vorbild abgelehnt. Dort werden Orchester und Theater von den umliegenden Kreisen und Städten mitfinanziert. Ob sich das auf Thüringen übertragen lasse, soll jetzt eine öffentliche Anhörung ergeben, teilte die CDU-Fraktion gestern mit. -
SPD-Chef Christoph Matschie begrüßte den Vorschlag. Die Sozialdemokraten hatten im Oktober die Bildung von "Kulturräumen" in die Debatte gebracht. Mit dem Kulturraumgesetz könnten bevorstehende Kostensteigerungen bei den Theatern und Orchestern kompensiert werden, hieß es. Voraussetzung wäre allerdings, daß die jetzige Förderung nicht, wie von der CDU beabsichtigt, gekürzt werde.
(wk)
In Apolda ist gestern abend der Dachstuhl eines leer stehenden Wohnhauses völlig niedergebrannt. Die Feuerwehr wurde offenbar zu spät alarmiert. Acht Fahrzeuge kamen zum Einsatz. Das Haus brannte aber bereits lichterloh. Menschen wurden nicht verletzt. Der Schaden wird auf 50.000 Euro geschätzt. Die Brandursache sei noch unklar, heißt es von der Polizei. Die Kriminalpolizei Jena ermittelt. (wk)
Die Stadtratsmehrheits-Koalition von CDU und Weimarwerk hat Oberbürgermeister Stefan Wolf fehlenden Willen zur Zusammenarbeit vorgeworfen. Bei den meisten wesentlichen politischen Fragen sei offensichtlich kein Konsens mit dem sozialdemokratischen Politiker Wolf möglich. Das geht aus einer am Wochenende verbreiteten Mitteilung der Koalition hervor. Auf so wichtige Fragen, wie die Kulturstadtanleihe, habe Wolf keine Antwort. Auch blockiere er die Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen für Private-Public-Partnership-Modelle zur Schulsanierung. Zudem habe Wolf die Initiative der Koalition für ein beitragsfreies Kindergartenjahr diskreditiert, heißt es in dem Schreiben weiter. WK
Am Wochenende haben Unbekannte erneut Wertstoffcontainer angezündet. Diesmal brannten zwei Behälter in der Hohlen Gasse vollständig aus. Der Schaden wird von der Polizei mit 1.500 Euro beziffert. Sie nimmt sachdienliche Hinweise zu den Tätern entgegen unter der Weimarer Telefonnummer 88 20. (wk)
An die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vor 88 Jahren wurde gestern an der Luxemburg-Stele in Schöndorf gedacht. Eingeladen hatte die Weimarer Linkspartei. Zu den Anwesenden sprach die Bundestagsabgeordnete Luc Jochimsen. In Berlin haben mehrere tausend Menschen an die Sozialistenführer erinnert. Luxemburg und Liebknecht waren 1918 Mitbegründer der Kommunistischen Partei und wurden im Januar 1919 von Freikorps-Soldaten ermordet. (wk)
Für die Sparkasse Mittelthüringen war das Jahr 2006 das erfolgreichste der neuen Firmengeschichte. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Bilanz des Unternehmens hervor. Danach konnte der Gewinn um nahezu zehn Prozent gesteigert werden. Die Gewinnsumme beträgt damit rund fünfeinhalb Millionen Euro. Dennoch gab die Sparkasse Mittelthüringen weniger Geld für gemeinnützige Vereine und Institutionen. Von etwa 1,2 Millionen Euro im Jahr 2005 ging die Förderung auf etwa eine Million zurück. Gründe dafür nannte die Sparkasse nicht. WK
Im Weimarer Rauschpilz-Prozeß ist der Angeklagte des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln für schuldig befunden worden. Das Gericht sprach nach dem Jugendstrafrecht eine Verwarnung und 100 Stunden gemeinnützige Arbeit aus. Allerdins soll der Studierende aus Mellingen die Prozeßkosten tragen, die sich zwischen zwei- und fünftausend Euro bewegen könnten. Der Staatsanwalt hatte sechs Monate Jugendstrafe auf zwei Jahre zur Bewährung sowie 120 Stunden Arbeitsleistung gefordert. Der Verteidiger wollte den Freispruch. Das Urteil wurde am Freitag gesprochen. Dagegen können noch Rechtsmittel eingelegt werden. - Vor zweieinhalb Jahren waren in einem für Pilzhandel gewerblich zugelassenen Geschäft des Verurteilten in Weimar sogenannte Rauschpilze sichergestellt worden. Ein Prozeß-Sachverständiger stellte später fest, daß die in getrocknetem Zustand gahandelte Ware nicht einmal die für einen Tatbestand notwendig "geringe Menge" Rauschgift enthalten habe. (wk)
Literarische Gesellschaft vergibt wieder Thüringer Literaturpreis
Im kommenden Herbst soll in Weimar zum zweiten Mal der Thüringer Literaturpreis vergeben werden. Das kündigte die Literarische Gesellschaft Thüringen am Samstag auf ihrer Jahrestagung in Weimar an. Der Preis war erstmals im Jahr 2005 vergeben worden. Die mit 6000 Euro dotierte Auszeichnung erhielt damals die Autorin Sigrid Damm für ihr Lebenswerk. Außerdem will die Literarische Gesellschaft Autoren mit der Herausgabe weiterer Bände einer Anthologie für Erzählungen, Essays und Lyrik fördern. Die 1991 gegründete Gesellschaft hat 95 Mitglieder.
(wk)
Die Hobby-Imkerei soll von unnötigen finanziellen und bürokratischen Hürden befreit werden. Das hat jetzt Weimars Verbands-Chef der Thüringer Imker, Frank Reichardt, gefordert. Vor allem würden die zu hohen Kosten dazu beitragen, daß die Zahl der Imker und Bienenvölker in Thüringen immer weiter zurückgehe. Die Imkerei sollte nicht mehr als Gewerbe, sondern tatsächlich als Hobby angesehen werden, so Reichardt. Von etwa 1750 Imkern, die es noch in Thüringen gebe, seien 1700 Hobby-Imker. (wk)
Die Stadt Weimar sucht einen Projektmanager für das Bauhausjahr 2009. Der soll die Veranstaltungsvorhaben von Weimar und der sogenannten Impulsregion koordinieren. Dabei gehe es neben dem 90. Bauhaus-Geburtstag auch um die Gründung der Nationalversammlung vor 90 Jahren, den 250. Geburtstag von Friedrich Schiller und das zehnjährige Kulturstadtjubiläum. Die Stelle ist zunächst auf ein Jahr befristet, eine Verlängerung um zwei Jahre sei aber vorgesehen, heißt es aus der Verwaltung. Bewerbungen können noch bis Ende Januar bei Stadtkulturdirektor Felix Leibrock eingereicht werden. (ob/wk)
Linkspartei-Bundestagsabgeordnete eröffnen Bürgerbüro in Weimar
Die Thüringer Linkspartei-Bundestagsabgeordneten Luc Jochimsen und Frank Spieth haben am Wochenende ihr Weimarer Bürgerbüro eröffnet. Neben Vertretern der Weimarer Linkspartei waren auch Oberbürgermeister Stefan Wolf von der SPD und weimarwerk-Vorsitzender Norbert Schremb anwesend. In dem "Gedanken frei" genannten Café in der Marktstraße soll neben Politik auch die Literatur gepflegt werden. Jeden 2. Sonntag im Monat wird zu einer entsprechenden Veranstaltung eingeladen. Gestern stellte der Schriftsteller Landolf Scherzer sein neues Buch "Der Grenzgänger" vor.
(wk)