Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 31. Januar 2007
Das am 1. Januar eingeführte Bundes-Elterngeld kann in Thüringen wahrscheinlich erst ab März ausgezahlt werden. Während in anderen Bundesländern die Bearbeitung planmäßig verläuft, haben die Erfurter Behörden Probleme mit der Software. Das Sozialministerium rechne damit, daß Ende Februar die ersten Bewilligungen erfolgen, berichtet die "Thüringer Allgemeine". Es ginge aber niemandem der Zuschuß verloren, heißt es. - Das Elterngeld umfasst 67 Prozent des letzten Nettolohns und wird für in diesem Jahr Neugeborene 14 Monate lang bezahlt. Es hat das zwei Jahre lang gezahlte einkommensunabhängige Erziehungsgeld abgelöst. (wk)
Für das Schloß Kochberg sucht die Weimarer Klassik-Stiftung einen Investor. Der Betrieb von Pension und Gastronomie könne ohne dringende Sanierung bald nicht mehr aufrechterhalten werden, heißt es zu Begründung. Der Aufwand wird auf vier bis fünf Millionen Euro geschätzt. Eine Arbeitsgruppe sucht einen Privatunternehmer, der das rund 400 Jahre alten Gebäude in sogenannter "Öffentlicher Partnerschaft" sanieren will. So würde der Investor durch die Gewährung von Zuschüssen nur die Hälfte der geschätzen Kosten haben. Er könne nach der Sanierung Pension und Restaurant betreiben. - Hintergund der Sanierung ist der geplante Verkauf des ehemaligen Landsitzes der Frau von Stein. Die Klassik-Stiftung muß sich aus Kostengründen von mindestens sieben Immobilien trennen. Dazu gehören neben Schloß Kochberg auch die Dornburger Schlösser, das Goethehaus Stützerbach, das Schiller-Museum Bauerbach, und das Weimarer Kirms-Krackow-Haus. (wk)
Die Stadtverwaltung Weimar hat ihren Internetauftritt überarbeitet. Unter www-stadt-punkt-weimar-de werden jetzt wesentlich mehr Serviceseiten geboten. Konnten bisher rund 100 Anliegen abgefragt werden, sind jetzt fast 6 Mal soviel Hinweise zu Ämtern, Satzungen oder Anträgen abrufbar. Nahezu alle Formulare können sich die Bürger jetzt ausdrucken und so Wege sparen. Dank neuer Technik ist der Internetauftritt im nächsten Jahr auch als "Behörde Online" zu nutzen, indem Anträge über das Netz gestellt und bearbeitet werden. Dazu bedarf es aber noch sogenannter Signaturkarten, die eine digitale Unterschrift ermöglichen. (wk)
Das experimentelle Radio der Bauhaus-Universität soll vorerst nicht mehr senden. Dies geht aus einem Bericht hervor, den Medienstudenten auf der Internetseite der Uni veröffentlicht haben. Demzufolge wird die Radioprofessur der Medienfakultät neu besetzt. Auf den ordentlichen Lehrstuhl ist nach Informationen von Radio LOTTE Weimar Nathalie Singer berufen worden. Sie arbeitet bei Deutschlandradio Kultur in Berlin. Singer tritt ihr Amt aber erst zum nächsten Wintersemester an. Bis dahin ist die Besetzung des Lehrstuhls ungeklärt. Deshalb ist das Bauhaus-Radio bei der Landesmedienanstalt vorerst abgemeldet worden. Der Dekan der Medienfakultät, Jens Geelhaar, hat den Bericht seiner Studenten allerdings dementiert. Zu Einzelheiten wollte er gegenüber Radio LOTTE Weimar bislang keine Stellung nehmen. Heute mittag trifft sich Geelhaar zunächst mit dem studentischen Fachschaftsrat. (mh)
Die Bürgerstiftung Weimar soll mit dem Thüringer Bürgerpreis 2006 geehrt werden. Das ist gestern aus der Erfurter Staatskanzlei mitgeteilt worden. Die Stiftung sei ein ideales Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, so die Begründung. Besonders gewürdigt wurde der Geldgeber Julius Curtius. Er zeige ein Herz für Weimar, hieß es. - Curtius hat einen Fonds über 50.000 Euro eingerichtet, mit dem die Jugendarbeit in der Stadt unterstützt wird. Die Stiftung fördert darüber hinaus Kultur-, Umwelt- und Sportinitiativen. Auch engagiert sie sich für Behinderte, Ausländer und Senioren. - Der mit 5.000 Euro dotierte Bürgerpreis wird im März zum zweiten Mal verliehen. Den Vorschlag für die Auszeichnung 2006 hatte Weimars CDU-Kreis-Chef Peter Krause eingereicht. (wk)
Die sogenannte "Optopol-Reform" der Thüringer Polizei ist gestern von der Landesregierung beschlossen worden. Danach sollen die Weimarer Polizisten künftig der Polizeidirektion Mittelthüringen unterstehen, die ihren Sitz in Erfurt haben wird. Im weiteren wird die Polizeidirektion in Jena sowie zwei weitere aufgelöst, so daß künftig nur noch vier Polizeidirektionen im Freistaat verbleiben. Auch das Polizeiverwaltungsamt wird geschlossen. Neu aufgebaut wird dagegen ein sogenannter kooperativer Einsatzstab, in dem ressortübergreifend Mitarbeiter der Polizei, des Technischen Hilfswerkes, der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes und in bestimmten Fällen auch der Bundeswehr vertreten sein werden. "Optopol" soll den Landeshaushalt einmalig um etwa 30 Millionen Euro entlasten. Das Projekt wird jetzt dem Landtag zugeleitet, der im März darüber befinden soll. (wk)
Zahl der Arbeitslosen stark angestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder angestiegen. Das hat heute die Arbeitsagentur mitgeteilt. In Weimar sind Ende Januar fast sieben Prozent mehr Menschen beim Arbeitsamt gemeldet als noch Ende Dezember. Jetzt sind wieder über 4.800 Menschen in der Kulturstadt von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Weimarer Land ist die Zahl der Arbeitslosen um über 11 Prozent gestiegen. Bezogen auf alle Erwerbspersonen verzeichnet die Geschäftsstelle Weimar Ende Januar 15,6 Prozent Arbeitslosigkeit. Die Ouote für Weimar und dem Weimarer Land liegt damit etwas über dem Thüringer Landesdurchschnitt. Der beträgt jetzt 15,2 Prozent und ist um eineinhalb Prozentpunkte besser als im Vorjahr.
(wk)
Oberbürgermeister Stefan Wolf, hat sich zur künftigen Bundesförderung der Weimarer Aktivitäten gegen Rechtsextremismus optimistisch gezeigt. Das gestern in Apolda stattgefundene Gespräch habe ihn in der Hoffnung auf weitere Unterstützung bestärkt, sagte er heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Es gebe einen gemeinsamen starken Willen, ein Bürgerbündnis gegen Rechts über die Grenzen Weimars hinaus zu gründen. Vor allem gelte es, weiträumig die Prävention zu verstärken. - In Apolda fand gestern eine Versammlung von Bürgermeistern sowie Vertretern von Politik, Vereinen und Schulen Weimars und des Weimarer Landes statt. Daran nahm auch Landrat Hans-Helmut Münchberg und Weimars Oberbürgermeister teil. Unter anderem wurde beschlossen, eine Koordinierungsstelle zu schaffen, die künftig Aktionen gegen Rechts stärker mit dem Umland vernetzen soll. (wk)
Weitere Schläger von Himmelfahrt vor Gericht
Zwei weitere Schläger des Neonazi-Überfalls vom Himmelfahrtstag stehen seit heute vor dem Weimarer Jugendschöffengericht. Sie müssen sich wegen schwerer Körperverletzung verantworten. Wie von Prozeßbeobachter Peer Wiechmamnn gegenüber RadioLOTTE Weimar mitgeteilt wurde, leugnen die Angeklagten den rechtsextremistischen Hintergund nicht. -
Im vergangenen Mai hatten mehr als zehn Männer in der Weimarer Pabststraße ein Hoffest überfallen. Dort schlugen sie zwei Mosambikaner und einen Kubaner so, daß sie zum Teil schwere Verletzungen davontrugen. Insgesamt sind nach dem Überfall acht Täter angeklagt worden. Ein 23-Jähriger wurde im November bereits zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Wann gegen die restlichen fünf Täter verhandelt wird, steht bisher noch nicht fest.
(wk)
Weimarwerker Schremb kritisiert Koalitionspartner CDU
Der Vorsitzende des weimarwerk-Bürgerbündnis Norbert Schremb hat sich ungewöhnlich kritisch zu seinem Stadtrat-Koalitionspartner CDU geäußert. Bei RadioLOTTE Weimar warf er heute Weimars CDU-Chef Peter Krause einen Eiertanz in der Theaterdiskussion vor. Krause setze sich in Alleingängen scheinbar für das Weimarer Theater ein, im Landtag habe er aber für die Kürzungen bei den Theatern gestimmt. An der Kultur in Weimar dürfe aber nicht gespart werden, so Schremb, da habe das Land auch noch Spielraum. Er verwies dabei auf die dort erwarteten Steuermehreinnahmen. Für die Verhandlungen um das DNT gelte es, Ruhe zu bewahren, so Schremb weiter. Das Verhandlungsmandat habe der Oberbürgermeister, und der Stadtrat sollte geschlossen hinter ihm stehen. "Vielleicht begreift das auch mal die CDU", so Schremb wörtlich.
(wk)