Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. Januar 2007
Entgegen dem Trend der Vorjahre hat sich die Zahl der Bevölkerung in Weimar im letzten Jahr nicht erhöht. Wie das Büro für Statistik heute auf Nachfrage mitteilte, waren am Ende des vergangenen Jahres rund 150 Menschen weniger in Weimar gemeldet als Ende 2005. Das Statistische Landesamt in Erfurt hatte gestern einen beschleunigten Bevölkerungsschwund in Thüringen vermeldet. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres habe der Freistaat rund 60 Einwohner pro Tag verloren. Insgesamt hätten über 32.000 Menschen zwischen Harz und Thüringer Wald die Koffer gepackt. (wk)
Um das Qualitätssiegel "Berufswahlfreundliche Schule" können sich ab morgen wieder allgemeinbildende Schulen in Thüringen bewerben. Dabei gehe es darum, daß junge Menschen am Ende der Schulzeit wissen, welche Ausbildung sie machen möchten, teilte die Projektleitung gestern in Erfurt mit. Bisher wurden 58 Regelschulen, Förderzentren und Gymnasien ausgezeichnet. Das Siegel wird seit 2005 von der "Initiative für Beschäftigung" ausgeschrieben. Darin arbeiten das Kultusministerium und Schulen mit Unternehmen, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit zusammen. (dpa/wk)
Weimars CDU-Kreis-Chef und CDU-Landtagsabgeordneter Peter Krause glaubt nicht, daß sich das sächsische Kulturraumgesetz auf Thüringen übertragen läßt. Er sei da sehr skeptisch, sagte Krause gegenüber Radio LOTTE Weimar. Es wäre besser, auf starke Kulturzentren im Land zu setzen. Zudem gebe es im ländlichen Raum zu viele Widerstände dagegen, die Kultur der Städte mitzufinanzieren. Weimar würde bei einem Kulturraumgesetz eher verlieren, so Krause. Der Thüringer SPD warf er vor, zwar über ein Kulturraumgesetz zu reden, aber dazu keine konkreten Vorschläge zu machen. - Die Sozialdemokraten hatten im Oktober die Bildung von "Kulturräumen" nach sächsischem Vorbild in die Debatte gebracht. Am Sonntag kündigte die CDU-Landtagsfraktion an, die Möglichkeit für Thüringen zu erörtern. (mh/wk)
Der Aufsichtsrat des Deutschen Nationaltheaters Weimar entscheidet heute über den Nachfolger von Operndirektor Michael Schulz. Im Gespräch ist dafür Regisseur Karsten Wiegand. Er inszenierte bereits in der Klassikerstadt zusammen mit Julia von Sell Goethes "Faust" und Rossinis Oper "Othello". Schulz ist seit 2002 Operndirektor an dem Traditionshaus. Er wird mit Beginn der neuen Spielzeit Generalintendant des Gelsenkirchener "Musiktheaters im Revier". Im Sommer 2006 sorgte seine "Rheingold"-Inszenierung für Aufsehen. (dpa/wk)
Koalition will Personalkosten weiter kürzen
Die Personalkosten in der Weimarer Stadtverwaltung müssen weiter reduziert werden. Dieser Ansicht ist die Koalition aus CDU und weimarwerk. weimarwerk-Chef Norbert Schremb sagte heute, man werde bei diesem Thema auf keinen Fall nachgeben. Die Koalition kritisierte, daß die Stadtverwaltung bereits mehr als zehn Mitarbeiter neu eingestellt habe. Die Koalition reagiert damit auf die Haltung von SPD-Oberbürgermeister Stefan Wolf. Der hatte in seiner Neujahrsansprache erklärt, daß man beim Personal nicht weiter sparen könne. Hier sei die Schmerzgrenze erreicht, so Wolf. CDU-Stadtrat Klaus-Peter Ruhland nannte diese Aussage heute "untragbar".
(mh)
Schlösserstiftung will Stadtschloß nicht an Klassikstiftung abgeben
Die Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten will das Weimarer Stadtschloß nicht an die Klassikstiftung abgeben. Das bekräftigte der Direktor der Schlösserstiftung, Helmut-Eberhard Paulus, gegenüber Radio LOTTE Weimar. Das Schloß sei ein ganz wichtiger Gegenstand seiner Stiftung, so Paulus. Würde ein solches attraktives Objekt herausgelöst, stehe die Lebensfähigkeit der Schlösserstiftung in Frage. Zudem arbeite man seit mehr als zehn Jahren an der Sanierung des Stadtschlosses. Dabei habe man viel Wissen und Erfahrungen gesammelt. Mit einem Zuständigkeitswechsel würde dieses Know-How verloren gehen. Dadurch entstünde erheblicher Schaden. Wichtig sei jetzt, die beabsichtigte Schloßnutzung mit den Möglichkeiten des Gebäudes in Einklag zu bringen, so Paulus weiter. Er könne sich nur wundern, daß dabei die Eigentumsfrage so hochgespielt werde.
(mh)
Weimar will sich gegen Rechtsextremismus stärker mit dem Umland vernetzen
Für Aktionen gegen Rechtsextremismus will Weimar sich jetzt stärker mit dem Umland vernetzen. Viele Teilnehmer an Neonaziaktionen in der Kulturstadt kämen schließlich daher, hieß es dazu aus der Stadtverwaltung. Für den 30. Januar ist eine interne Beratung mit Oberbürgermeister Stefan Wolf und Landrat Hans-Helmut Münchberg sowie engagierten Bügern der Stadt und dem Landkreis geplant. Eingeladen seien dazu auch die Bürgermeister Apoldas und Bad Berkas. Die jetzige Netzwerkstelle in Weimar könnte künftig eine Koordinierungsstelle für Aktivitäten werden, die über die des bestehenden Bürgerbündnisses der Stadt hinausgehen, hieß es weiter.
(wk)