Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 02. Januar 2007
Die SPD-Landtagsfraktion hat das zu Ende gegangene 2006 als ein "verschenktes Jahr für Thüringen" bezeichnet. Wichtige Aufgaben seien unerledigt geblieben, hieß es gestern von der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Heike Taubert. Die Verwaltungs- und Gebietsreform sei nicht in Angriff genommen worden, die Theater- und Orchesterfinanzierung sei ungeklärt und bei der Polizeistruktur sei es nicht zu dringend notwendigen Veränderungen gekommen. Ein "Schritt in die völlig falsche Richtung" sei die so genannte Familienoffensive, die nur höhere Kita- Gebühren, Entlassungen und schlechtere Betreuung mit sich bringe. - Unterdessen hat Ministerpräsident Dieter Althaus in seiner Neujahrsansprache den umstrittenen Sparkurs der CDU-Landesregierung verteidigt. Zur "Reformpolitik" gebe es keine Alternative, so Althaus. (dpa/wk)
Die Thüringer Wirtschaft könnte im neuen Jahr bis zu zwei Prozent wachsen. Damit rechnet zumindest Landes-Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz. Derzeit würde mit 89 Unternehmen über künftige Investitionen im Freistaat verhandelt, so Reinholz. Im abgelaufenen Jahr habe Thüringen über 40 Neuinvestitionen gefördert. Daraus könnten 700 Arbeitsplätze entstehen, so der CDU-Politiker weiter. - Unterdessen hat die SPD moniert, daß die CDU-Landesregierung 2005 weit mehr Wirtschaftsfördermittel liegengelassen habe, als bisher zugegeben. Fast ein Viertel der von Bund und Europa bereitgestellten Gelder für die regionale Wirtschaft seien wegen fehlender Ko-Finanzierung nicht abgerufen worden. Laut dem Ende 2006 vom Finanzministerium herausgegebenen Jahresabschlußbericht-05 seien so fast 91 Millionen Euro dem Rotstift zum Ofer gefallen. (wk)
Der Komponist und Tonmeister des Deutschen Nationaltheaters, Konrad Aust, ist zum Jahreswechsel in den Ruhestand vesetzt worden. Er wurde zum Silvesterkonzert der Weimarer Staatskapelle von Genaralintendant Stephan Märki feierlich verabschiedet. Aust hat in seinen 47 Dienst-Jahren hunderte Inszenierungen und mehrere Tausend Theater- und Konzertabende tontechnisch betreut. Ebenso stand er der Staatskapelle bei Konzertproduktionen für Rundfunk und CD-Aufnahmen zur Seite. Gleichzeitig komponierte er rund 300 Musiken für Aufführungen des DNT und für Kino- und Fernsehfilme. (wk)
Die Buchenwald-Gedenkstätte kann wegen des starken Besucherinteresses nur etwa der Hälfte der angefragten Führungen nachkommen. Auch die Internationale Jugendbegegnungsstätte auf dem Ettersberg sei bis zu anderthalb Jahre im Voraus ausgebucht, sagte Gedenkstättenleiter Volkhard Knigge am Neujahrstag. Jährlich suchten bis zu 600.000 Menschen die Gedenkstätte auf. Vor allem die Zahl der ausländischen Gäste sei deutlich nach oben gegangen. Knigge führte die hohe Nachfrage auf die besondere Situation Weimars zurück. Es gebe zwar viele Gedenkstätten, der Kontrast zwischen Kultur und Barbarei sei aber einmalig in Deutschland. (dpa/wk)
In der Neujahrsnacht ist es im Stadtgebiet zu mehreren Körperverletzungen gekommen. Wie die Polizei mitteilte, seien diese von Alkoholgenuß und entsprechender Aggressivität geprägt gewesen. Eine Schlägerei in der Wielandstraße, die zwei Verletzte forderte, hatte sich vor dem mon ami fortgesetzt. Dort verletzten die Schläger erneut zwei Jugendliche. Bei einem Verkehrsunfall in der Gropiusstraße wurde eine 22-jährige Weimarerin verletzt. Sie hatte als Fahrzeugführerin 2,8 Promille Alkohol im Blut. (wk)
Die Weimarer Kunst-Eisbahn konnte zum Neujahrstag nicht betrieben werden. Auch am Silvesterabend war nur verkürzt geöffnet. Wie die zuständige Kulturdienst-GmbH gegenüber RadioLOTTE Weimar mitteilte, habe anhaltender warmer Wind und starker Regen das Schlittschuhlaufen unmöglich gemacht. Trotz inzwischen einiger solcher Ausfalltage geht die Betreiber-Firma am Ende aber von einem höheren Erlös aus, als er im vergangenen Jahr erzielt wurde. Dafür spreche schon die längere Betriebszeit von zwei Wochen gegenüber dem Vorjahr, hieß es. Da waren auf dem Platz der Demokratie 20-tausend Euro für die Anna Amalia Bibliothek eingenommen worden. (wk)
Schulbuchgeld kann jetzt zurückgefordert werden
Die zu Unrecht erhobenen Schulbuchgebühren können ab sofort zurückgefordert werden. Die dafür notwendigen Antragsformulare sind zum Jahresende bereitgestellt worden. Sie können im Internet-Angebot des Thüringer Kultusministeriums unter "Schulbuchgeld" abgerufen werden oder sind nach den Ferien in den Schulen erhältlich. Das Geld werde nach Prüfung der Angaben so zügig wie möglich, spätestens bis zum Ende das laufenden Schuljahres ausgezahlt, hieß es vom Ministerium. An dem Plan, künftig wieder rechtskonform Schulbuchgeld einzuziehen, werde festgehalten, versicherte die Behörde. Allerdings könne das noch nicht, wie angekündigt, zum Schuljahr 2007/2008 geschehen. Die notwendige Schulgesetz-Änderung sei durch Fristvorgaben bis dahin nicht zu schaffen.
(wk)
Wolf spricht sich für gemeinsames Theater Weimar-Erfurt aus
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat sich jetzt deutlich für ein gemeinsames Theater Weimar-Erfurt ausgesprochen. Wenn das Land die Zuschüsse kürze und gleichzeitig die Qualität gehalten werden solle, gebe es keinen anderen Weg, sagte Wolf zum Jahresende der TLZ. Das heiße aber nicht, daß Weimar auf sein Mehrspartentheater und seine Staatskapelle verzichten wolle, so Wolf. Da stehe er zur entsprechenden Forderung des Stadtrates. Einer Zusammenarbeit mit Erfurt könne sich aber keiner verschließen. Sonst habe man alle fünf Jahre dieselbe Strukturdebatte, so der SPD-Politiker. -
Unterdessen hat die Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins vor den kulturellen Einschnitten gewarnt. Angesicht steigender Steuereinnahmen sei die Streichung von Kulturausgaben eine widersinnige Verantwortungslosigkeit, hieß es.
(wk)
Weimars Feuerwehrdienste wurden umgestellt
Weimars Berufsfeuerwehr ist zum Neujahrstag vom bisherigen 24-Stunden-Dienst auf 12-Stunden-Schichten umgestellt worden. Damit werde EU-Recht erfüllt, wonach nicht mehr als 48 Wochenstunden gearbeitet werden darf, hieß es aus der Stadtverwaltung. Bereitschaftszeiten seien damit als Arbeitszeit zu werten. Zur Vorbereitung wurden vier Feuerwehrleute zusätzlich eingestellt und vier Wachabteilungen gegründet. Bisher hatten drei Gruppen nach jeweils 24 Stunden den Dienst gewechselt. So waren die Feuerwehrbeamten auf 56 Wochenstunden gekommen.
(wk)