Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. Januar 2007
In der Nacht zum Sonntag ist das Rosa-Luxemburg-Denkmal in Erfurt geschändet worden. Nach Angaben der Polizei wurde der Kopf der Figur mit roter Farbe beschmiert. Außerdem wurde der Figur ein Schild mit rechtsextremen Parolen umgehängt und ein NPD-Aufkleber an der Stirn befestigt. Dies sei eine Schändung der übelsten Art an bedeutenden Figuren der deutschen Geschichte, so Linkspartei-Landtagabgeordneter Roland Hahnemann. Er rief zum Widerstand gegen rechtsextreme Gesinnungen auf. - Die Linkspartei wollte am Sonntag Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedenken. Die beiden waren 1918 Mitbegründer der Kommunistischen Partei und wurden im Januar 1919 von Freikorps-Soldaten ermordet. (dpa/wk)
Der Kühlturm der Apoldaer Pizzafabrik Ospelt droht jetzt völlig zusammenzubrechen. Gestern war der durch den Sturm vom Donnerstag teilweise eingestürzte Bau erneut heftigen Windböen ausgesetzt. Die B 87 wurde wieder voll gesperrt. Betriebsleiter Heinz Heckenroth geht gegenüber der Presse davon aus, daß der Kühlturm komplett abgerissen und neu aufgebaut werden muß. Bereits am Freitag war in den Medien von der Geschäftsführung befürchtet worden, daß die Statik nicht mehr gewährleistet werden könnte. Daß der Sturmschaden durch bautechnische Mängel begünstigt worden sei, wurde ausgeschlossen. - Der Schaden für die Firma wird inzwischen mit acht Millionen Euro beziffert. (wk)
In der Theaterdebatte hat Kultusminister Jens Goebel den Weimarer Vorstoß für eine enge Zusammenarbeit mit Erfurt begrüßt. Wie die TLZ am Wochende meldete, plane Goebel nun, die Gespräche mit den Intendanten und Stadtoberhäuptern wieder aufzunehmen. Ob er an der bisher angekündigten Mittelkürzung für beide Theater festhalten wolle, habe Goebel offen gelassen. - Oberbürgermeister Stefan Wolf hatte sich in der letzten Woche für eine enge Kooperation im Orchesterbereich ausgesprochen. Gleichzeitig hieß es, daß Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein einer Zusammenarbeit mit Weimar positiv gegenüberstehen würde. Laut TA vom Wochenende wolle Bausewein nun für Erfurt einen eigenen Finanzierungsvertrag unterschreiben, wenn es zu keiner Einigung in den kommenden Theatergesprächen komme. (wk)
Ein Kolloquim über die Modernität Goethes soll es anläßlich seines 175. Todestages im kommenden März geben. Das hat der Freundeskreis des Goethe-Natioalmuseums auf seinem Neujahrsempfang am Samstag bekanntgegeben. Es würden namhafte Regisseure, Autoren und Wissenschaftler eingeladen, hieß es. Neben dem Jahresprogramm des Freundeskreises wurde auch die restaurierte Gründungsakte des Goethe-Museums vorgestellt. Das über 120 Jahre alte Dokument war stark verschlissen und beschädigt. Die Kosten für die Aufarbeitung hat ein Mitglied des Freundeskreises übernommen. (wk)
Für die Weimar-Druck-GmbH soll es einen ernsthaft interessierten Investor geben. Das meldete die Thüringer Allgemeine unter Berufung auf den Insolvenzverwalter Rolf Rombach. Der hoffe, bis Ende Februar mit dem Interessenten für eine Übernahme "ins Reine" zu kommen, hieß es. Solange werde der Betrieb noch aufrechterhalten. Gebe es keine Einigung, werde die Firma geschlossen. - Weimardruck hatte Anfang Oktober 2006 Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Seitdem arbeiten die 32 Mitarbeiter für Insolvenz-Ausfallgeld. Die Leitung war beim Geschäftsführer Helmut Fischer verblieben. (wk)
Die Schönsten Thüringens sind gestern in Weimar gekürt werden. Als "Miss" und "Mister Thüringen" ist im Atrium eine 23-jährige Studentin aus Kleinfurra bei Nordhausen und ein 19-jähriger Zivildienstleistender aus Hetschburg bei Bad Berka erwählt worden. Nach einem Auftritt in eleganter Kleidung mußen die Kandidaten auch auf Fragen antworten, bevor sie sich in Bademode präsentierten. Die ersten sechs erhielten Sachpreise, darunter Reisen und Kosmetika. Die beiden Sieger nehmen außerdem an Deutschlands Miss-und-Misterwahlen teil. (wk)
Eine internationale Wissenschafts-Konferenz zur Stadtentwicklung in Istanbul hat am Wochenende in der Bauhaus-Universität stattgefunden. Istanbul sei eine der größten und bedeutensten Metropolen Europas, hieß es von den Veranstaltern. Das Forum habe die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Stadtenwicklung zusammengetragen und weiterführende Forschungsfragen erarbeitet. Es sei hochkarätig besetzt gewesen. Der damit begonnende Austausch zwischen deutschen und türkischen Wissenschaftlern soll fortgesetzt werden. (wk)
Eine Nachricht in eigener Sache: RadioLOTTE Weimar gibt heute ab 13.00 Uhr für sieben Tage seine Sende-Frequenz ab. Sie wird von "Bauhaus-Radio B 11" aufgrund einer Verabredung mit der Landesmedienanstalt übernommen. Am Ende eines jeden Semesters dürfen Studenten der Bauhaus-Universität ihr experimentelles Programm öffentlich vorstellen. Sie sind damit auf der "106,6" bis Dienstag, 30. Januar, ein Uhr, zu hören. Ab sieben Uhr an diesem Tag übernimmt dann wieder RadioLOTTE Weimar die Frequenz mit seinem Programm "Lotte Macchiato". (wk)
Beirat für Gewaltprävention wählt Vorsitzenden
Der Beirat der Thüringer Landesstelle für Gewaltprävention hat seit heute einen Vorsitzenden. Die Mitglieder des Beirates wurden bereits im Oktober bestellt. Die wählten jetzt den Politikwissenschaftler und Projektbeauftragten der Konrad-Adenauer-Stiftung Hans-Joachim Veen zu ihrem Leiter. Als Honorarprofessor an der Universität Trier beschäftigt sich Veen mit Parteien-, Meinungs-, und Jugendforschung. Für den Freistaat Thüringen ist er seit 2002 bereits als Vorstands-Vorsitzender der Weimarer Stiftung Ettersburg tätig. Nun soll er die Auseinandersetzung mit politisch motivierter Gewalt, vor allem der rechtsextremistischen Jugendszene in Thüringen führen. Der Beirat soll der Landesstelle für Gewaltprävention entsprechende Programme und Projekte empfehlen.
(wk)
Weimar erwartet Hans-Dietrich Genscher
Für den kommenden Samstag wird der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich-Genscher in Weimar erwartet. In der Weimarhalle spricht er auf einer Festveranstaltung anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises an Gustav Stresemann vor 80 Jahren. Stresemann war Reichskanzler und Außenminister in der Zeit der Weimarer Republik. Er gehörte der damaligen National-Liberalen Partei an. Die Veranstaltung der FDP-nahen Konrad-Naumann-Stiftung will nach den liberalen Traditionslinien der Außenpolitik Stresemanns und deren Bedeutung für die aktuelle europäische Integration fragen.
(wk)
Stadtmuseum kündigt Sonderausstellung zum Gedenktag an
Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am kommenden Samstag eröffnet das Stadtmuseum eine Sonderausstellung. Unter dem Titel "Der zweite Sonntag im September" wird die Geschichte dieses Tages dargestellt. In der Nachkriegszeit war der 22. September Gedenktag für die Opfer des Naziregimes. Mit der Trennung Deutschland gab es dann unterschiedliche Gedenkkulturen. So war der Gedenktag im September bis in die 60er Jahre in der BRD verboten. Anlaß des jetzt bundesweiten Gedenktages am kommenden Samstag ist die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Der Tag war vom Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt worden.
(wk)