Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. August 2014
Kirche und Diakonie laden zum 270. Herder-Geburtstag
Die evangelische Kirchgemeinde und die Diakonie haben für heute zum 270. Geburtstag von Johann Gottfried Herder eingeladen. Die Geburtstagfeier beginnt mit einer Festveranstaltung um 17.00 in der nach ihm benannten Stadtkirche. Als Festredner wurde Volkhard Knigge gewonnen. Der Buchenwald-Gedenkstätten-Direktor spricht über "den guten Umgang mit heilloser Geschichte". Oberbürgermeister Stefan Wolf und Mitteldeutschlands Oberkirchenrat Eberhard Grüneberg wollen Grußworte halten. Zum vierten Mal wird der mit 2.000 Euro dotierte Herder-Förderpreis für Studierende verliehen. Beim anschließenden Geburtstagsfest im Herdergarten spielt die Band "Bruch Blech Bräzel Big Bier Bichlers". -
Der Theologe und Dichter Johann Gottfried Herder gilt als der erste Klassiker der deutschen Literatur. Seine hiesige Anstellung als Superintendent geht auf Goethe zurück, der Herder 1770 in Straßburg kennenlernte. Damit wurde dessen Wirkungs- und Grabstätte Weimars Stadtkirche St. Peter und Paul. Sie ist seit 1998 Teil des Unesco-Weltkulturerbes.
(wk)
Geophysiker aus 45 Ländern treffen sich in Weimar
Rund 400 Wissenschaftler, Studierende und Experten aus 45 Ländern haben sich in Weimar zu einer einwöchigen geophysikalischen Fachtagung eingefunden. Sie tauschen seit gestern ihr Fachwissen auf dem Gebiet der elektromagnetischen Forschung aus. Überdies sollen Kontakt zwischen Vertretern der Industrie und Einrichtungen hergestellt werden, die elektromagnetische Verfahren in der Umweltforschung oder zum Auffinden von Rohstoffen wie Öl, Gas oder Grundwasser verwenden. -
Der internationale Workshop gilt als der wichtigste und größte auf seinem Gebiet und wird alle zwei Jahre veranstaltet. Der Kongress in der Weimarhalle sei besonders für junge oder angehende Forscher interessant, heißt es. Die meisten der Angereisten kommen aus Europa, aber auch zahlreiche Teilnehmer aus China und Amerika.
(wk)
Sozialdemokraten gedenken Rudolf Breitscheid
Rund 100 Sozialdemokraten aus Weimar und Thüringen haben gestern des 70. Todestages von Rudolf Breitscheid gedacht. Sie legten an seiner Gedenkstätte in Buchenwald einen Kranz nieder. Thüringens Sozialministerin Heike Taubert erinnerte, daß Breitscheid die Demokratie mit aller Konsequenz verteidigt habe. Gast aus Berlin, Thomas Opperman, rief zur Wachsamkeit auf. Man könne für die Demokratie nicht genug kämpfen, sagte der Chef der SPD-Bundestagsfraktion. Daß der NSU in Deutschland über Jahre sein Unwesen treiben konnte, zeige, "daß wir nicht wachsam genug waren", so Oppermann wörtlich. -
Der Sozialdemokrat Breitscheid war preußischer Innenminister und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Reichstag der Weimarer Republik. Er war im französischen Exil der Gestapo ausgeliefert worden, wurde mit seiner Frau erst ins KZ-Sachsenhausen, schließlich 1943 ins KZ Buchenwald verschleppt. Dort kam er ein Jahr später bei einem amerikanischen Luftangriff ums Leben.
(wk)
Publikum und Medien sehen Kunstfest-Start erfolgreich
Der Start des neuen Kunstfestes wird von Publikum und Medien als Erfolg gewertet. Starken Beifall und stehende Ovationen erlebten am Wochenende die erste deutsche Tanztheater-Aufführung einer Compagnie aus Frankreich und das einzige Deutschland-Gastspiel des australischen "Back to Back Theatre". Die Truppe, in der vor allem geistig behinderte Darsteller auftreten, setzte sich mit deutscher und Weimarer Geschichte auseinander. Im Schloß zeigte ein Schweizer Ausstellungsmacher seine Spielereien um Goethes Vorliebe für Zebras. Eröffnet wurde das 25. Kunstfest Weimar von einer bunt kostümierten Straßen-Disko-Band der mehrere hundert Schaulustige bis auf den Theaterplatz folgten. Dort ließ der neue Kunstfestleiter Christian Holtzhauer 500 rote und blaue Luftballons in den Himmel aufsteigen. Man wolle die Begriffe "Kunst", "Fest" und "Weimar" wörtlich nehmen, so sein Credo.
(wk)
Jugendcamp bringt Poetenweg in Ordnung
30 Jugendliche aus Frankreich, Polen, Israel, Ungarn, Rumänien und Deutschland haben am Wochenende den sogenannten Poetenweg gereinigt und instandgesetzt. Der "Wilhelm-Ernst-Weg", der Schöndorf mit Kromsdorf verbindet, wurde freigeschnitten, von Unrat gereinigt und mit neuen Sitzgelegenheiten "rekultiviert". Die Aktiven sind Teilnehmer des internationalen Lions-Jugendcamp, der noch bis Ende des Monats in Weimar abgehalten wird. Bereits 2012 hatten Jugendliche aus aller Welt, Spielplätze im Weimarer Stadtzentrum gereinigt.
(wk)
Kulturarena Jena zählt knapp 70.000 Besucher
Nach fast sieben Wochen ist gestern in Jena die diesjährige Kulturarena zu Ende gegangen. Das längste Sommerfestival Thüringens ist laut Veranstalter von knapp 70 000 Gästen besucht worden - gut 3000 weniger als im vergangenen Jahr. Dabei hätte weniger das wechselhafte Wetter die Bilanz getrübt, als das Fußball-WM-Finale. Dennoch seien 8 der 57 Veranstaltungen ausverkauft gewesen. Voll besetzt war der Theatervorplatz demnach unter anderem beim Sänger Bosse, dem Jazz-Musiker Gregory Porter, Patti Smith mit Band und bei Rainald Grebe. Zum Abschluss des Festivals stand das Konzert von Soul-Sänger Flo Mega und The Ruffcats auf dem Programm.
(wk)
Bahn setzt ICE-Oberleitung unter Strom
Die neue ICE-Trasse Erfurt-Leipzig steht ab heute unter Strom. Ab Ende der Woche sollen auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke bereits Züge fahren. Die Test- und Messfahrten sollen bis nächstes Jahr dauern. Die ICE-Baustelle stelle damit ein neues Gefahrenpotential dar, warnt die Bahn AG und damit vor unbefugtem Betreten von Bahnanlagen. Die Spannung auf der Oberleitung betrage 15.000 Volt. Wer auf Brückenvorbauten, Maste oder Wagen klettert, begebe sich in Lebensgefahr, heißt es. Bereits eine Annäherung von 1 Meter 50 zur Oberleitungsanlage könne zu einem tödlichen Stromschlag führen. Dies gelte auch für das Hantieren mit Luftballons, Drachen und Wasserschläuchen neben und über der Bahnanlage. Ebenso bestehe durch fahrende Züge Lebensgefahr beim Aufenthalt auf der Strecke, auf Brücken oder in Tunneln. -
Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Erfurt-Leipzig soll Ende 2015 offiziell in Betrieb gehen.
(wk)
Meldungen vom Sport
Weimars Fußballer in der Thüringenliga konnten auch das dritte Spiel der neuen Saison nicht gewinnen. Die Männer vom SC 03 mußten bei Motor Altenburg eine 0:3-Niederlage hinnehmen und rutschen auf den vorletzte Rang der Tabelle. -
Auch der FC Carl Zeiss in der Regionalliga wartet weiter auf den ersten Sieg. Die Jenaer unterlagen in Berlin der 2. Mannschaft von FC Union. -
Gewonnen hat Drittligist Rot-Weiß. Die Erfurter konnten auf eigenem Platz Dynamo Dresden mit 2:0 besiegen. -
Der aus Mattstedt bei Apolda stammende Motocross-Fahrer Ken Roczen hat gestern auch die US-Meisterschaft gewonnen. Der jüngste Motocross-Weltmeister der Geschichte war vor drei Jahren in die USA ausgewandert.
(wk)