Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. April 2015
Buchenwald-Gedenkstätte begrüßt erste Überlebende
Zum Gedenken an die Befreiung des KZ-Buchenwald vor 70 Jahren sind die ersten der eingeladenen Überlebenden angekommen. Bis morgen erwartet die Gedenkstätte an die 80 hochbetagte ehemalige Häftlinge aus Europa, Australien, Israel, den USA und Kanada. Gedenkstättendirektor Volkhard Knigge sagte, es werden noch einmal die Stimmen der Verfolgten zu hören sein: französische Häftlinge, jüdische Überlebende, Sinti und Roma und Frauen aus Buchenwald. Einer der ersten Gäste war der Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos Bertrand Herz. Der fast 85-jährige Ehrenbürger Weimars las am Abend aus seinen bisher nur in Frankreich erschienenen Memoiren. Zu der Veranstaltung unter dem Titel "Ich war 14 und im Konzentrationslager" waren über 200 Besucher in den Festsaal des Stadtschlosses gekommen. -
In der Touristinformation ist am Abend eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen aus den KZ Auschwitz, Groß-Rosen und Buchenwald von Thomas Greve eröffnet worden. Er gehörte ebenfalls zu den 904 Kindern und Jugendlichen, die das KZ Buchenwald überlebten.
(wk)
Stadt empfängt Veteranen der US-Armee
Die Stadt empfängt heute ehemalige Soldaten der 80. Amerikanischen Infanteriedivision, die an der Befreiung Thüringens dabei waren. Die Veteranen werden am Nachmittag auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus zusammen mit KZ-Überlebenden sowie zahlreichen weiteren Gästen begrüßt. Nach einer Gedenkveranstaltung an der Erinnerungstafel zur Übergabe Weimars 1945 gehts gemeinsam ins Wilhelm-Ernst-Gymnasium. Im Interimsrathaus am Herderplatz gibt Oberbürgermeister Stefan Wolf einen Empfang. -
Unterdessen hat das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus die Veranstaltungs-Broschüre zur 70-jährigen Buchenwald- und Weimar-Befreiung in die Sprachen der alliierten Befreier übersetzt. Damit ist jetzt das Programm mit den fast 20 Veranstaltungen im Internet auch in russisch, englisch und französisch zu lesen. Das Angebot richte sich insbesondere an die Zeitzeugen, heißt es.
(wk)
70-Jahre-Gedenken beginnt mit "1000-Buchen-Projekt"
Die Hauptveranstaltungen zum 70-Jahre-Gedenken beginnen morgen mit einer Pflanzaktion des Lebenshilfe-Projektes "1000 Buchen". Diesmal werden gleich 12 Bäume gepflanzt. Sie kommen an der Blutstraße in die Erde zur Erinnerung an ehemalige Häftlinge und die Kinder von Buchenwald. Mit dabei sind Familien aus Deutschland, Polen und Frankreich die damit auch einen Ort des Erinnerns und Gedenkens für ihre Angehörigen schaffen wollen. Überdies kommen Zeitzeugen aus mehreren europäischen Ländern zu der Pflanzaktion. Sie wird von Reden und musikalischen Beiträgen begleitet. -
Weiter geht es bei dem morgigen Gedenken mit Ausstellungseröffnungen und Sonderführungen durch die Buchenwald-Gedenkstätte. Am Nachmittag, zum Zeitpunkt der KZ-Befreiung, versammeln sich ehemalige Häftlinge und Angehörige auf dem einstigen Appellplatz. Um 17 Uhr beginnt die "Lange Nacht des Gedenkens" im Deutschen Nationaltheater: mit Big-Band und Klezmer-Musik, Lesungen, Zeitzeugengesprächen und Podiumsdikussionen. Von der offenen Veranstaltung sendet RadioLOTTE Weimar live. Am Sonntag gibt es dann im DNT den offiziellen Staatsakt mit einer Rede des Europäischen Parlamentspräsidenten Martin Schulz. (wk)
Bauhaus-Förderverein verteidigt Museums-Standort
Die Kunstfreunde "Bauhaus.Weimar.Moderne." haben noch einmal vehement den Standort des neuen Bauhaus-Museums verteidigt. Der Platz am Weimarhallenpark sei nicht zu übertreffen, heißt es in einem Beitrag des Vereinsvorsitzenden Stephan Illert für den kommenden Rathauskurier. Nirgendwo ließen sich die Wechselwirkungen des Bauhauses mit seinem geschichtlichen und gesellschaftspolitischen Umfeld so zeigen, wie da. Zusammen mit dem Neuen Museum, der zukünftigen Zwangsarbeiter-Ausstellung im ehemaligen Gauforum und dem Stadtmuseum könne ein Zentrum der Moderne entstehen. Gleichzeitig erlaube der Standort direkt am Weimarhallenpark die Sicht auf das Museum, heißt es weiter. Sowohl deshalb, als auch wegen der Chancen für die Stadtentwicklung, sei dieser Platz in die engere Auswahl gekommen, erinnert Illert. Er verweist im weiteren auf die ausführlichen Presse-Berichte darüber, auch schon im Vorfeld des Architektenwettbewerbs. Jüngste Äußerungen, all dies habe hinter verschlossenen Türen stattgefunden, entbehrten der Grundlage. Ein neuer Standort-Streit, der nicht den entstehenden Nutzen aus dieser kulturellen Zukunftsinvestition erkenne, heißt es am Ende, schade dem Image der Stadt, aber auch dem Finanzierungswillen von Bund und Land. (wk)
Polizei meldet Auto-Brand in der Südstadt
Vermutlich durch Brandstiftung ist gestern in der Südstadt ein Auto in Flammen aufgegangen. Zu dem Brand in der Allende-Straße waren Polizei und Feuerwehr am frühen Morgen gerufen worden. Trotz sofortiger Löscharbeiten brannte das Fahrzeug völlig aus. Es handelt sich um ein Pkw "Skoda Fabia". Zum Sachschaden liegen noch keine Angaben vor. Hinweise zu den Tätern nimmt die Polizei entgegen unter der Weimarer Telefonnummer 88 20.
(wk)