Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 30. April 2015
Arbeitsagentur meldet stagnierende Arbeitslosenzahlen
Die allgemeine Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt macht sich in Weimar wieder nur wenig bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen ist auch im April nur unwesentlich gesunken. Wie die Arbeitsagentur heute mitteilte, sind jetzt 2.644 Menschen in der Kulturstadt arbeitslos gemeldet, 10 weniger als Ende März und 78 weniger als im April 2014. Die Arbeitslosenquote stagniert damit bei 8,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,8 Prozent. Erneut gibt es mehr Langzeitarbeitslose als im Vormonat. Gleichgeblieben mit knapp 150 Betroffenen ist die Zahl der Arbeitslosen mit Handicap. Insgesamt gab es im April mehr Beschäftigungsaufnahmen als Entlassungen. -
Im Weimarer Land ist der saisonale Aufwind wieder deutlicher zu spüren. Da fiel die Quote von 6,9 Prozent auf 6,3 Prozent und ist damit wieder deutlich unter dem Thüringer Durchschnitt. Da sei mit einer Quote von 7,6 Prozent nicht nur die geringste Arbeitslosenquote der ostdeutschen Länder zu verzeichen, heißt es aus dem Sozialministerium, Thüringen befinde sich mittlerweile auf Augenhöhe mit Hamburg und habe Nordrhein-Westfalen deutlich hinter sich gelassen. Die für den Arbeitsmarkt prognostizierten negativen Auswirkungen des Mindestlohns seien nicht eingetroffen. Vom Verband der Thüringer Wirtschaft heißt es, die Auswirkungen würden sich erst später zeigen. (wk)
Gewerkschaft, SPD und Linke rufen zur Maikundgebung
Gewerkschaft, SPD und Linke haben zur Teilnahme an der morgigen Mai-Kundgebung aufgerufen. Der Tag der Arbeit steht unter dem Motto: "Die Arbeit der Zukunft gestalten wir". Hauptredner ist der Regionalleiter der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Peter Schulze. Dabei soll es um Mindestlohn, Langzeitarbeitslosigkeit und Flüchtlingspolitik gehen. Grußworte sind von SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider, Linke-Landtagsabgeordneten Claudio Dittes und Oberbürgermeister Stefan Wolf angekündigt. Die Kundgebung beginnt um 9.30 Uhr auf dem Marktplatz mit dem sogenannten "musikalischen Wecken". Gefeiert mit Familien wird ab 11 Uhr. Neben Hüpfburg, Mal- und Bastelstraße bieten auch die Jugendfeuerwehren aus Schödorf und Ehringsdorf Abwechslung. Die Musik kommt von der Band "Poppstore". Zum Spiel des Jugendblasorchesters und Freibier wird bereits heute Nachmittag von der Gewerkschaft der Maibaum auf den Marktplatz gesetzt. -
RadioLOTTE Weimar sendet vom Maifeiertag von 7 bis 13 Uhr. Die Rikscha steht vor dem Nike-Tempel mitten im traditionellen Flohmarkt des Kasseturms. Mit dabei auch wieder "Elkes Kuchenparadies". (wk)
Seifenkistenrennen geht wieder die Leibnitzallee herunter
Das traditionelle Seifenkistenrennen geht an diesem 1. Mai wieder die steile Piste der Leibnizallee herunter. Dies sei eine Hommage an die Anfänge des Kult-Events, heißt es von den Studenten-Veranstaltern. Zum 25-jährigen Jubiläum begebe sich das Rennen wieder an den Ort, an dem alles begann. Das Spektakel mit den selbstgebauten Renn-Vihekeln ist seit 1993 fester Programmpunkt am 1. Mai. Seit 2012 wird es auf der Carl-August-Alle veranstaltet. Lange Jahre zuvor ging das Seifenkistenrennen die Belvederer Allee hinunter.
(wk)
Lutz Seiler kann nicht in Weimar lesen
Die Autorenlesung von Lutz Seiler beim Literaturfestival "LesArten fällt aus. Der Schriftsteller ist erkrankt und hat alle seine Lesungen für diese und die kommende Woche abgesagt. Das tue ihm außerordentlich leid, sei aber leider nicht zu ändern, hieß es heute von seinem Verlag. Ausweichtermine könnten nicht angeboten werden. Ab Juli wolle der Autor überhaupt keine Lesungen mehr halten, hieß es weiter. Er werde sich wieder dem Schreiben selbst widmen. -
Seiler sollte am kommenden Donnerstag in der Stadtbücherei aus seinem Roman "Kruso" lesen. Die im Internet und im Vorverkauf erworbenen Karten würden an den jeweiligen Vorverkaufskassen zurückgenommen, teilte dazu heute LesArten-Managerin Angela Egli mit.
Stadtrat nimmt letzte Verwaltungshürde für neues Bauhaus-Museum
Dem neuen Bauhaus-Museum steht nun verwaltungsmäßig nichts mehr im Wege. Die Stadträte hatten schon einstimmig den Verträgen mit der Klassik-Stiftung und mit übergroßer Mehrheit den städtischen Bauplänen für die Umfeldgestaltung zugestimmt, Gestern wurde auch der letzte Verwaltungsakt besiegelt. Der Stadtrat beschloß die Einziehung von Teilen der untereren Bertuch- und unteren Thälmannstraße - gleichzeitig wurde die sogenannte nördlichen Spange zur Bertuchstraße als Verkehrsfläche erl. Allerdings fiel die Mehrheit dafür mit 19 Ja-Stimmen nur erklärt. Zustimmung kam von den Fraktionen der SPD, Linke und Grüne sowie vom FDP-Stadtrat Bernd Oedekoven. Dagegen waren der Stadtrat der NPD sowie der Piratenpartei, Thomas Brückner. Die 16 Stadträte von CDU- und weimarwerk-Fraktion enthielten sich der Stimme. Weimarwerk-Fraktionsfüher Wolfgang Hölzer meinte, dem Oberbürgermeister müsse ein Denkzettel verpaßt werden. Stefan Wolf habe zum Spatenstich für den Baubeginn eingeladen, obwohl die Widerspruchsfrist noch nicht abgelaufen war. SPD-Fraktionsvorsitzender Sven Steinbrück nannte Hölzers Statement peinlich. Oedekoven warf CDU und weimarwerk Populismus vor. Carsten Meyer von den Grünen verteidigte das Verfahren zum neuen Bauhaus-Museum als "weder undemokratisch noch illegal". Wenn man sich zur Umfeldgestaltung bekenne, sei die Straßenumwidmung die logische Folge. (wk)
Standort für "Haus der Demokratie" ist wieder offen
Ob das von der Stadt gewünschte "Haus der Demokratie" ins ehemalige Kulissenhaus am Theaterplatz kommt, ist wieder völlig offen. Oberbürgermeister Stefan Wolf scheiterte gestern mit seinem Antrag, den dafür notwendigen Umbau noch für dieses Jahr in das Bundesförderprgramm für nationale Projekte des Städtebaus aufnehmen zu lassen. Damit wären rund vier Milionen Fördermittel möglich, die Stadt käme mit 10 Prozent Eigenanteil davon, so die Begründung des Stadtoberhauptes. Dagegen bestand die Koalitionsmehrheit von CDU, Grüne und weimarwerk-Fraktion auf ihren Änderungsantrag. Demnach müsse für ein so bedeutendes Anliegen erst eine Konzeption erarbeitet werden. Erst daraus könne es eine Standortempfehlung geben. Nach heftiger Debatte zeigte sich Stefan Wolf schließlich einverstanden. Es dürften nicht wieder die Fehler aus dem Verfahren zum neuen Bauhaus-Museum wiederholt werden, hieß es von der Koalition. Gerade bei einem "Haus der Demokratie" sollten alle Vorgänge demokratisch ablaufen. Seitens der Stadt wird nun befürchtet, das Projekt könne nicht mehr bis 2019, zum 100. Jahrestag der Weimarer Verfassung verwirklicht werden.
(wk)
Linke und SPD scheitern mit Absage an TTIP
Linke- und SPD-Fraktion sind im Stadtrat mit ihrer Absage an "TTIP und Co" gescheitert. Der Stadtrat sollte sich gegen die derzeit zwischen der EU und den USA sowie Kanada verhandelten Freihandelsabkommen positionieren. Man müsse sich gegen Eingriffe in die Gestaltungshoheit der Kommunen wehren, so die Begründung. Auch dazu gab es gestern scharfen Wortwechsel. CDU-Stadtrat und Europaabgeordneter Dieter Koch meinte, der Antrag sei von totaler Unkenntnis getrübt. Das was immer wieder als drohendes Szenario skizziert werde, würde nicht eintreffen. Dafür stehe das Europäische Parlament und der Deutsche Bundestag. CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Krause sagte, man solle sich in der Frage an die Erklärung des Gemeinde- und Städtebundes orientieren. Der fordere zwar auch Transparenz, sehe aber neben den Risiken auch Chancen für die Kommunen.
(wk)
Verwaltung will Bebauung Lützendorfer Straße weiter beraten
Die Pläne für das neue Wohngebie nördlich der Lützendorfer Straße könnten noch einmal überarbeitet werden. Den Beschluß, den Bebauungsplan jetzt auszulegen, hat Oberbürgermeister Stefan Wolf gestern zurückgezogen. Es bestehe noch Beratungsbedarf, so die Begründung. Die Koalition wollte zuvor eine Änderung einbringen, nach der mehr Geschoßwohnungsbau möglich wäre. Demnach sollen dort neben geplanten Ein- und Mehrfamilienhäusern auch Wohnblöcke für mehrere Mietparteien entstehen. (wk)
Freibäder und Badeseen öffnen am 15. Mai
Die Badesaison 2015 startet offiziell am 15. Mai. Das hat heute das Thüringer Sozialministerium mitgeteilt. An einigen Gewässern wurde der Badebetrieb bereits aufgenommen. Das Südbad Schleichersee in Jena hat heute eröffnet, der Nordstrand in Erfurt will morgen die Saison beginnen, ebenso der Bergsee Ratscher im Kreis Hildburghausen. Bereits seit dem 18. April erwarten die Bebraer Teiche Badegäste. Insgesamt stehen in Thüringen 41 natürliche Badegewässer und 167 Freibäder zur Verfügung.
Meldung vom Sport
Der FC Carl Zeiss Jena wird jetzt von der Heavy Metall Band "Heaven shall burn" gesponsort. Die Musiker wollen erst einmal Geld bis zum Saison-Ende geben, hieß es heute vom Verein. Wie viel, wurde nicht mitgeteilt. Band-Chef Maik Weichert sagte, er wolle mit dem Sponsoring auch junge Firmen bewegen, Carl Zeiss Jena zu unterstützen. Die Spieler sollen bereits beim Wochenend-Spiel gegen den 1. FC Magdeburg in den neuen "Heaven shall burn"-Trikots auflaufen.
(wk)