Klassik-Stiftung wandelt NS-Raubgut in rechtmäßigen Besitz
Nachricht vom 12.Februar 2013
Die Klassik-Stiftung hat jetzt eine wertvolle Schriftensammlung, die bisher als NS-Raubgut im Bestand war, rechtmäßig erworben. Dabei handelt es sich um Jahrbücher aus dem 17. bis 19. Jahrhundert unter anderem mit Erstveröffentlichungen Goethes. Zu der umfangreichen Sammlung gehören neben literarischen Musen-Almanachen auch Betrachtungen über Karneval und Masken, Kirchen und Ketzer oder Schauspieler und Militärs ebenso fachkundliche Kalender für Forst- und Jagdfreunde. Die 2.000 Bände hatte der jüdische Büchersammler Arthur Goldschmidt 1936 vor seiner Flucht aus Deutschland zwangsweise für eine Reichsmark pro Stück an das Goethe- und Schiller-Archiv verkaufen müssen. Sie sind nun durch eine gütliche Einigung mit den Erben rechtmäßig in den Bestand der Anna-Amalia-Bibliothek eingegangen. Direktor Michael Knoche sprach von einem Kaufpreis im "niedrigen sechsstelligen" Bereich. Klassik-Präsident Hellmut Seemann verwies darauf, daß es sich bei schätzungsweise einem Drittel der zwischen 1933 und ´45 erworbenen Bestände der Klassik-Stiftung um Raubgut handeln könnte. (wk)
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