Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. Oktober 2010
Stadt plant Haushalt mit höheren Steuern und Abgaben
Die Stadt will den Mehrausgaben im kommenden Jahr mit höheren Steuern und Abgaben begegnen. Der jetzt den Stadträten zugestellte Haushaltsentwurf rechnet bereits mit angehobenen Gewerbesteuern, der für Hauseigentümer anfallenden Grundsteuer sowie mit einer höheren Kulturförderabgabe und erhöhten Hundesteuern. Dadurch sollen 2011 1,4 Millionen Euro mehr in die Stadtkasse fließen. Die reichten allerdings nicht aus, den Kostenaufwuchs im Sozialbereich aufzufangen, hieß es im Rathaus. Deshalb sind gleichzeitig Ausgabenkürzungen von 15 Prozent bei Projekt- und Vereinsförderungen vorgesehen. Davon ausgenommen sind die über den Jugendförderplan unterstützten Träger. Nicht angetastet werden auch geplante Investitionen. Insgesamt sieht der Verwaltungsentwurf Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 165 Millionen Euro vor.
(wk)
Stadt, Land und Musikhochschule feiern 199. Liszt-Geburtstag
Weimar hat für den Abend zum feierlichen Auftakt des Liszt-Jahres 2011 eingeladen. Grund ist der heutige 199. Geburtstag des eng mit der Stadt verbundenen Komponisten. Bei der Festveranstaltung im Fürstenhaus begehen Stadt und Musikhochschule auch die 150 Jahre währende Weimarer Ehrenbürgerschaft Franz Liszts. Das Land Thüringen nimmt den Anlaß wahr, das zum 200. Geburtstag ausgerufene Feierjahr zu bewerben. Staatssekretär Roland Merten will allen Anwesenden das Programmbuch für das Liszt-Jahr aushändigen. Liszts Ururenkelin Nike Wagner spricht über die neu erscheinende Publikation: "Franz Liszt - Wirken und Wirkungen in Weimar". Eingeladen sind auch alle Weimarer, der Eintritt ist frei.
(wk)
Stadtmuseum verfolgt Wege weiblicher Bildung
Das Stadtmuseum eröffnet heute eine Sonderausstellung zu den "Wegen weiblicher Bildung in Weimar". Verfolgt wird die Geschichte der bürgerlichen Frauenbildungsbewegung in Weimar von 1850 bis 1950. Gezeigt werden Fotos und Dokumente von Mädchenpensionaten, Töchterheimen und Frauenschulen. Von Weimar gingen wichtige Signale für die akademische Frauenbildung aus, sagte Ausstellungskurator Jens Riederer zur Pressevorstellung. Es handele sich um ein neu entdecktes Kapitel der Weimarer Geschichte. Das ist nun bis zum Januar 2011 zu besichtigen.
(wk)
Weimars Menschenrechtspreisträger Fariñas erhält Sacharow-Preis
Weimars Menschenrechtspreisträger von 2006, der Kubaner Guillermo Fariñas, ist jetzt vom Europa-Parlament mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit ausgezeichnet worden. Fariñas habe mit mehreren Hungerstreiks sein Leben aufs Spiel gesetzt, um Änderungen in Kuba zu erreichen, so die Begründung. Der Psychologe und Journalist war mehr als 20 Mal in den Hungerstreik getreten. Seinen bisher letzten beendete er im Sommer nach 135 Tagen. Er erreichte seine Freilassung und die von weiteren 52 politischen Häftlingen aus kubanischen Gefängnissen. -
Der nach dem Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow benannte Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und soll Fariñas am 15.Dezember, dem Tag der Menschenrechte, in Straßburg verliehen werden. Der Preisträger hofft, zur Preisverleihung eine Ausreisegenehmigung zu erhalten. Der Weimarer Menschenrechtspreis konnte nur über die Deutsche Botschaft nach Kuba gelangen.
(wk)
"Heißer Herbst" ruft zur Protestdemo auf
Ein Bündnis, das sich "Heißer Herbst gegen soziale Kälte" nennt, hat für heute zu einer Protestdemonstration auf dem Weimarer Markt aufgerufen. Ab 17.00 Uhr soll dort nach Angaben der Veranstalter "Krach geschlagen werden gegen die unsoziale Politik". Es sei alles mitzubringen, was Lärm macht. Unter dem Motto "Töne gegen Armut – Für ein sozial gerechtes Land" wird anschließend im "mon ami" ein Konzert mit fünf regionalen Bands geboten. Das Bündnis bestehe aus Gewerkschaften, sozialen Initiativen, Vereinen und Verbänden sowie Parteien, heißt es in dem Aufruf.
(wk)
Weimar verzeichnet erhöhten Krankenstand
In der Stadt Weimar und dem Landkreis waren 2009 mehr Menschen krank gemeldet als im Vorjahr und auch mehr als im Landes- oder Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem gestern im Rathaus abgegebenen Gesundheitsreport der Angestellten-Krankenkasse hervor. Der Zuwachs ergibt sich hauptsächlich aus mehr zur Behandlung gebrachten Erkrankungen des Skelett- und Muskelsystems, Atemwegserkrankungen und Verletzungen. Als ungewöhnlich hoch wurde der Anstieg bei den psychischen Erkrankungen, wie Depressionen und Schlafstörungen gewertet. Amtsarzt Claus Lippold führte das auf eine zeitbedingte erhöhte Stresslage sowie auf die gute Weimarer Versorgungslage mit Psychologen, Psychiater und einer psychiatrischen Klinik zurück.
(wk)
Weimar bekommt ab Januar eine Amtsärztin
Ein Jahr nach der Stellenausschreibung bekommt Weimar wieder einen neuen Amtsarzt. Wie der amtierende Claus Lippold gestern mitteilte, soll den Posten ab dem 1. Januar 2011 eine Frau übernehmen. Der vorherige neue Amtsarzt Reinhard Böhner war nach eineinhalb jähriger Tätigkeit in eine Praxis nach Sachsen gewechselt. Weil zu der Zeit die Gefahr der sogenannten Schweinegrippe anstand, wurde Lippold aus seinem Ruhestand wieder ins Amt gerufen. -
Der Amtsarzt ist neben der Impfberatung unter anderem für den kinder- und jugendärztlichen Dienst, für Hygiene sowie ansteckende und meldepflichtige Krankheiten zuständig.
(wk)
"Hufeland" testet Olympioniken
Das Weimarer Hufelandklinikum arbeitet jetzt auch für den Deutschen Olympischen Sportbund. Das Zentrum für Physikalische und Rehabilitative Medizin ist in diesem Monat mit der jährlichen Untersuchung der Bundeskader-Athleten beauftragt worden. Auf ihre Gesundheit und Belastbarkeit getestet wurden bereits die Rennschlittenathleten aus Oberhof, Frauenfußballerinnen der ersten Bundesliga und die Apoldaer Paralympics-Siegerin im Rollstuhl-Marathon, Andrea Eskau. Vor der Beauftragung durch den Olympischen Sportbund war eine Prüfung angesetzt, nach der Weimar nun das einzige sportmedizinische Untersuchungszentrum in Thüringen aufweisen kann. Die Betreuungslizenz schließt auch ein, daß die Sportmediziner in keinem Fall Doping unterstützen.