Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. Januar 2012
Meyer kritisiert Vorschlag für "Jorge-Semprun-Platz"
Weimars Landtagsabgeordneter und Oberbügermeisterkandidat der Grünen Carsten Meyer hat den Vorschlag, den Weimarplatz am ehemaligen Gauforum in "Jorge-Semprun-Platz" umzubenennen, als "fatale Wahlkampf-Idee" kritisiert. Der Vorschlag des Oberbürgermeisters Stefan Wolf sei ein richtiges Symbol zur falschen Zeit am falschen Ort, so Meyer. Die Vorstellung sei grotesk, ein rechteckiges Stück Rasen mit einem Zaun und einen Graben darum nach einem ehemaligen Buchenwald-Häftling zu benennen. Für Meyer ähnelt der Platz einem unerreichbaren Gefangenenlager. Schuld sei der Freistaat als Besitzer der Fläche, der den Platz als Aufmarschort unmöglich machen wollte, so der Grünen-Politiker. Überdies sei die Fläche das Dach einer Tiefgarage und schon damit unwürdig für eine Ehrung Semprúns. Meyer schlägt vor, Weimarer Schulen zu fragen, ob nicht eine von ihnen diesen ehrenvollen Namen tragen möchte.
(wk)
Montavon sucht erneut Zusammenarbeit mit DNT
Die Erfurter Neue Oper gibt in ihrem Bemühen um eine Zusammenarbeit mit dem Weimarer Nationaltheater nicht auf. Gestern sagte Erfurts Generalintendant Guy Montavon erneut, er könne sich mit dem DNT Kooperationen und den Austausch von Produktionen vorstellen. Ebenso müsse über gemeinsamen Ticketverkauf, Hotelübernachtungen in Weimar und Erfurt sowie einem Shuttle-Service nachgedacht werden. Nur durch eine solche Zusammenarbeit könnten beide Theater in Zukunft finanziert werden, so Montavon. -
Einer ähnlichen Absichtserklärung Erfurts hatte das Weimarer Theater bereits im letzten November eine klare Absage erteilt. Zusammenarbeiten zweier eigenständiger Häuser führten nicht zu Einsparungen, sondern zu Kommunikationsproblemen, hieß es vom DNT.
(wk)
Hartung wird Mitglied der SPD
Weimars Landtagsabgeordneter Thomas Hartung ist nun auch Mitglied der SPD geworden. Seit August ist der ehemalige Linke bereits Mitglied der Fraktion der Sozialdemokraten. Den Schritt zur Parteimitgliedschaft habe er bereits Anfang Dezember letzten Jahres vollzogen, sagte Hartung heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. -
Der Mediziner war im August 2009 durch ein Direktmandat der Linkspartei in den Landtag gekommen. Nach anhaltenden Querelen trat er im August 2010 aus seiner Partei und Fraktion aus und wechselte zur Parlamentsgruppe der SPD. Auch im Weimarer Stadtrat gehörte Hartung zu den Linken, die sich im November 2009 von der Linkspartei distanzierten und die Fraktion "neue linke" gründeten. Dort werde er auch als SPD-Mitglied weiter Lokalpolitik machen, so Hartung heute. Dies geschehe im Einvernehmen mit den Thüringer Leitungsgremien der Sozialdemokraten.
(wk)
Anti-Rechts-Bündnis ruft zum 1. Mai
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus hat für den 1. Mai zur Anti-Nazi-Aktion aufgerufen. Es gelte den angekündigten Aufmarsch der Neonazis durch friedliche Blockaden zu verhindern, heißt es. Unter dem Motto "Wir werden uns wieder setzen" sollen alle demokratisch gesinnten Aktivisten die Weimarer Straßen und Platze bevölkern. Bunt, laut und fröhlich soll es zugehen, so der Aufruf. Die meisten Parteien, die Kirchen und der Gewerkschaftsbund hätten bereits ihre Teilnahme zugesagt. Bereits friedlich besetzt ist an diesem 1. Mai die Carl-August-Allee. Dort findet, statt wie bisher auf der Belvederer Alle, das traditionelle Seifenkistenrennen statt.
(wk)
Landgericht stoppt Bau am ehemaligen Art-Hotel
Die im November begonnenen Baumaßnahmen am ehemaligen Art-Hotel in der Freiherr-von-Stein-Allee mußten jetzt eingestellt werden. Laut heutiger Presse wurde der Baustopp vom Landgericht Erfurt und auch von der Weimarer Aufsichtsbehörde verhängt. Grund sind zum einen Risse an einer benachbarten Villa und zum anderen unzulässige Erweiterungen des Bauvorhabens. Offenbar hat der Bauherr bei seinen Ausschachtungen den Baugrund unterschätzt. Wie es heißt, gehört das Areal zu einem ehemaligen Steinbruch, der vor 100 Jahren nur unzureichend verfüllt wurde. Gebaut würde nach neuesten Informationen eine Seniorenresidenz mit Pool und Tiefgarge.
(wk)
Polizei warnt vor Telefonabzocke und Amtsanmaßung
Die Polizei warnt vor einem Unbekannten, der sich am Telefon als Polizeibeamter ausgibt. Seine Masche: Er gibt an, über Telefonterror oder Datenmissbrauch oder sonstiges aufklären zu wollen. Dann wird der Angerufene aufgefordert, die Taste "1" zu drücken. Weiter passiere nichts, es werde aber eine teure gebührenpflichtige Verbindung hergestellt. Der Schaden sei später auf der Telefonrechnung zu lesen, heißt es. Die Polizei rät, im Zweifelsfall das Gespräch zu beenden und keine der Tasten zu drücken.
(wk)