Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 26. Januar 2012
"Weimarer Reden" haben erneut "Zukunft Europas" zum Thema
Auch die diesjährigen "Weimarer Reden" haben den Zustand und die Zukunft Europas zum Thema. Gestern haben Stadt und DNT bekannt gegeben, wer dazu in diesem Frühjahr Stellung nehmen wird. Auf die Frage "Quo Vadis Europa?" wollen der Alt-SPDler und Kirchenpolitiker Erhard Eppler, der frühere Chefvolkswirt der Bundesbank Otmar Issing, der Grünen-Europa-Abgeordnete und Attac-Mitbegründer Sven Giegold sowie die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan Antworten geben. Die Redner wurden von einem Beirat vorgeschlagen, der sich aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzt. Gehalten werden die Reden an vier Sonntagen, vom 4. bis zum 25. März, jeweils um 11.00 Uhr, im Deutschen Nationaltheater. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Heute beginnt dort der Karten-Vorverkauf. Später erscheinen die Reden auch wieder in Buchform.
(wk)
Stadträte nutzen Wohn-Politik-Debatte für OB-Wahlkampf
Die gestrige Stadtratdebatte zur Wohnungspolitik ist von den Rednern weitgehend als Teil des OB-Wahlkampfes geführt worden. Andreas Leps von den Grünen, die mit Carsten Meyer einen ehemaligen Baudezernenten ins Rennen schicken, warf dem amtierenden SPD-Oberbürgermeister Stefan Wolf bei den Wohnungsfragen "Lustlosigkeit" vor. OB-Wahlkandidat Martin Kranz von der weimarwerk-Fraktion sagte, Wolf habe die Stadtentwicklung verschlafen. Er habe für den Wohnungszuwachs nichts oder nur wenig getan. Dagegen betonte SPD-Stadtrat Sven Steinbrück, die Stadtentwicklung der letzten Jahre sei eine Erfolgsgeschichte. Der Kreischef der Sozialdemokraten verwies unter anderem auf den geplanten Wohnungsneubau an der Sackpfeife, auf dem Schlachthofgelände und in Tiefurt. Auch Steffen Vogel von den "neuen linken" verteidigte Wolf. Wohnungspolitik werde nicht allein vom Oberbürgermeister gemacht, sondern vom Stadtrat. Wenn etwas verschlafen wurde, dann haben "wir es verschlafen", so Vogel wörtlich. -
Hintergrund der Debatte ist die Prognose, Weimar habe bis 2030 10 Prozent mehr Einwohner. Das würde bedeuten, das bis dahin ab 2015 jährlich 300 neue Wohnungen gebaut werden müßten.
(wk)
Bündnis gegen Rechts mobilisiert auch für den 13. Februar
Das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus ruft jetzt auch zu einer Dresdner Anti-Nazi-Demo am Montag, dem 13. Februar, auf. Bisher wurden nur für den Samstag, 18. Februar, Anmeldungen entgegengenommen. Die zusätzliche Mobilisierung sei "aufgrund neuester Entwicklungen" notwendig, heißt es. Wer das Bündnis an dem Wochentag unterstützen kann, soll sich ab sofort für den Montag-Bus anmelden. Wann genau die Busse ab welchem Standort in Weimar abfahren, wird über den e-Mail-Verteiler des Bündnisses mitgeteilt.
(wk)
Arbeitsagentur meldet Rückgang der Arbeitlosigkeit "50plus"
Jeder dritte Arbeitlose in Weimar ist 50 Jahre und älter. Das hat gestern die Arbeitsagentur gemeldet. Danach ist die Zahl der arbeitlosen über 50-Jährigen im letzten Jahr gesunken. Im Jahresdurchschnitt waren 945 ältere Menschen arbeitslos - 5 Prozent weniger als 2010. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit nur bei den 50- bis 59-Jährigen zurückgegangen. Bei den rentennahen Jahrgängen, 60 bis 65 Jahre, ist sie deutlich angestiegen.
(wk)
Wolf soll mehr Einfluß auf Nationaltheater nehmen
Oberbürgermeister Stefan Wolf will jetzt im DNT-Aufsichtsrat darauf Einfluß nehmen, daß die Jahres-Spielpläne von Theater, Oper und Orchester früher als bisher vorliegen. Dazu hat er sich aufgrund eines Stadtratantrages des Kulturausschusses bereit erklärt. Danach soll Wolf auch den Wunsch der Stadt nach einem ständigen Sommer-Theater-Angebot einbringen. Im weiteren hat Wolf daraufhinzuwirken, daß das DNT seine Zusammenarbeit mit Weimarer Kultur- und Bildungseinrichtungen verstärkt, sein Marketing verbessert und mehr Tanz-Gastspiele nach Weimar holt. Außerdem soll das DNT das Profil und den Spielbetrieb im "e-werk" überprüfen. -
Mit dem Antrag hat der Kulturausschuß weitgehend die Forderungen der FDP übernommen.
(wk)
Verwaltungsgericht erhält Klage gegen Polizeieinsatz in Leinefelde
Beim Verwaltungsgericht Weimar ist am Abend eine Klage gegen den Polizeieinsatz bei Anti-Nazi-Protesten in Leinefelde eingegangen. Vertreter des DGB sowie einer Göttinger Bürgerrechtsorganisation beschuldigen die Beamten, am 3. September letzten Jahres unverhältnismäßig gegen Demonstranten vorgegangen zu sein, die friedlich gegen einen von der rechtsextremen NPD organisierten sogenannten "Heimattag" im Eichsfeld protestiert hatten. Eine Gruppe sei ohne nachvollziehbaren Grund auf dem Rückweg zum Bahnhof eingekesselt und erkennungsdienstlich behandelt worden, heißt es. Zudem seien die Proteste fast durchgängig per Video aufgenommen worden. Dafür gebe es keine Rechtsgrundlage. -
Die Anti-Nazi-Demo in Leinefelde war von einem Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, Kirchen, Vereinen und Initiativen organisiert worden.
(wk)
Meldung vom Sport
Der neue Trainer des FC Carl Zeiss Jena Jena, Petrick Sander, hat den Spieler Alexander Voigt als Kapitän des Fußball-Drittligisten abgesetzt. Er soll am Samstag auch nicht am Auswärtsspiel in Münster teilnehmen. Dies sei ein Denkanstoß, so Sander gestern gegenüber der Presse. Nach seinen Angaben hat Voigt nach außen getragen, was zwischen Spielern und Trainer gesprochen wurde. Das gehöre nicht in die Öffentlichkeit, so Sander, das könne er nicht akzeptieren und müsse sanktioniert werden. -
Neuer Kapitän wird Torhüter Tino Berbig.
(wk)