Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Januar 2012
Weimar gedenkt Opfer des Nationalsozialismus
Mit einer Feierstunde in der Gedenkstätte Buchenwald gedenken heute die Stadt und das Land Thüringen der Opfer des Nationalsozialismus. Oberbürgermeister Stefan Wolf legt am Mittag auf dem ehemaligen Appellplatz des Lagers einen Kranz nieder. Auch an acht weiteren Orten der Stadt werden zum heutigen Holocaust-Gedenktag Kränze und Blumen abgelegt, unter anderem auf dem Theaterplatz und am Webicht-Gedenkstein. -
Am Morgen nahm Weimars Stadtoberhaupt an der Feierstunde Thüringens im Landtag teil. Die Gedenkrede sprach dort der Buchenwald-Überlebende und Ehrenbüger Weimars Ottomar Rothmann. -
Zum Nachmittag sind alle Weimarer zur gemeinsamen Gedenkveranstaltung der Stadt, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschisten am Marstall eingeladen. -
Der Holocaust-Gedenktag wird in Deutschland seit 1996 am 27. Januar begangen. An dem Tag hatte 1945 die "Rote Armee" das Vernichtungslager Auschwitz befreit.
(wk)
Stadt fordert Vorschläge zur Oberbürgermeisterwahl ein
Die Stadt hat jetzt Parteien, Vereine und Unterstützergruppen dazu aufgefordert, ihre Vorschläge zur Oberbürgermeisterwahl einzureichen. Dies müsse bis zum 9. März geschehen sein, wenn die Kandidaten am 22. April zur Wahl antreten wollen, heißt es. Bisher haben SPD, CDU, Grüne und das weimarwerk-Bürgerbündnis Bewerber angekündigt. Dabei sind erst Grünen-Kandidat Carsten Meyer und "weimarwerker" Martin Kranz offiziell nominiert, für den wieder antretenden SPD-Amtsinhaber Stefan Wolf soll das Anfang März, für CDU-Kandidat Frank Metzger am morgigen Samstag geschehen. Zu den vier Kandidaten könnte sich nur noch ein Einzelbewerber gesellen, der mindestens 210 Unterstützerunterschriften vorweisen kann. Die Partei "Die Linke" und der Verein "neue linke" haben keinen eigenen Bewerbervorschlag gemacht. Ihr Kandidat sei Stefan Wolf, hieß es. Wen die FDP, die auch keinen eigenen Kandidaten benannt hat, im Wahlkampf unterstützen will, ist noch nicht mitgeteilt worden.
(wk)
Kunsthallen-Ausstellung ehrt Horst Jährling zum 90. Geburtstag
In der Kunsthalle "Harry Graf Kessler" eröffnet heute eine Gesamtschau der Malerei Horst Jährlings. Anlaß für die Retrospektive ist der 90. Geburtstag des Thüringer Künstlers am 25. Februar. -
Horst Jährling wurde 1922 in Erfurt geboren, wuchs in Apolda auf und studierte von 1947 bis 1951 an der Staatlichen Hochschule für Baukunst und Bildende Kunst Weimar. Sein Lebenswerk finde Beachtung und Anerkennung weit über die Grenzen Weimars und Thüringens hinaus, hieß es zum gestrigen Presserundgang. Jährling erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderen den Weimar-Preis 2009. -
Die Jubiläumsausstellung ist bis zum 26. Februar geöffnet. Zur heutigen Vernissage ist der Künstler anwesend.
(wk)
Innenstadt-Sporthalle soll Schallschutz erhalten
Die am 1. November eröffnete neue Innenstadt-Sporthalle auf dem Gelände der Wieland- und Parkschule soll nun mit Schallschutz-Einrichtungen nachgerüstet werden. Das hat Baudezernent Christoph Schwind im Stadtrat angekündigt. Für die Maßnahme seien jetzt Fördermittel beantragt worden, man rechne mit Kosten von 80-tausend Euro, so Schwind. Die Bewilligung könnte im nächsten Monat vorliegen, eingebaut werden könnte in den Osterferien. -
Die Halle hat sich in Betrieb als so hallig erwiesen, daß zum Beispiel Ballspieler kaum die Kommandos der Schiedsrichter verstehen können. Ein entsprechender Schallschutz wäre zu teuer gekommen, hieß es zur Eröffnung vom Projektleiter des Architekturbüros.
(wk)
Lagergemeinschaft-Buchenwald-Verein begrüßt "Jorge-Semprun-Platz"
Der Vorschlag, den Weimarplatz am ehemaligen "Gauforum" in "Jorge-Semprun-Platz" umzubenennen, ist jetzt auch vom Verein "Lagergemeinschaft Buchenwald und Freundeskreis" begrüßt worden. Damit erhalte Weimar einen weiteren Platz im öffentlichen Raum, mit dem die Verbindung der Stadt zu den Geschehnissen in dem KZ auf dem Ettersberg dokumentiert werde, heißt es in einem Schreiben an Oberbürgermeister Stefan Wolf. Zudem werde ein Zeitzeuge geehrt, heißt es weiter, der sich in der Vergangenheit immer wieder für die Bewahrung des politischen Vermächtnisses der Häftlinge von Buchenwald eingesetzt habe. Mit der Benennung des Platzes nach Jorge Semprun erfülle die Stadt die gesellschaftliche Verpflichtung gegenüber dem Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos" so der Verein abschließend.
(wk)
Unternehmer bekunden verschlechterte Wirtschaftsaussichten
Nur ein Drittel aller Weimarer Unternehmer sehen für die Zukunft ihrer Betriebe gute Chancen. Das besagt die jetzt vorgestellte Herbst-Konjunkturumfrage, die die IHK Erfurt für das letzte Quartal 2011 durchgeführt hat. Nur 20 Prozent der Betriebe wollen in diesem Jahr zusätzlich Arbeitskräfte einstellen. Die große Mehreit will erst einmal nicht investieren. Zwei Drittel aller Unternehmen der Stadt schätzten die eigene Geschäftslage aber immerhin als "befriedigend" ein. Ende 2010 hatte noch die Hälfte aller Befragten ihre Lage als "gut" bezeichnet.
(wk)
Kunsthalle Erfurt plant "Beuys in Thüringen"
Die Kunsthalle Erfurt widmet in diesem Jahr eine Ausstellung dem Künstler Joseph Beuys. Wie gestern Museen-Direktor Kai Uwe Schierz mitteilte, soll es um die bisher wenig beachtete Zeit in Thüringen gehen. Laut Schierz war Beuys von Ende 1941 bis Ende 1942 als Soldat der Luftwaffe in Erfurt stationiert, wo er als Bordfunker ausgebildet wurde. Beuys habe Weimar und vermutlich Jena besucht. Dies belegten ein aquarelliertes Textblatt "Belvedere" und Gedichte von ihm, so Schierz. Der Kriegs-Aufenthalt in Thüringen sei ein prägender Abschnitt des Lebens von Joseph Beuys gewesen. -
Die Ausstellung ist vom 22. November bis zum 20. Januar 2013 geplant.
(wk)